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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.

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schanzte sich nun auf dieser steilen Bergspitze, die auch
damals noch dem Zeus Ithomatas heilig war; wahr-
scheinlich stellten sie die vor alter Zeit gebrochene Feste wie-
der her. Nun erst riefen die Lakedämonier, eine lang-
wierige Belagerung voraussehend, ein Bundesheer zu-
sammen, bei dem unter Andern die Aegineten 1, die
Platäer 2, und viertausend Athenische Hopliten waren,
die der Gesandte Perikleidas erbeten 3, und Kimon,
Sparta's edler Freund, ihnen zugeführt hatte, sie aber
noch vor der Eroberung der Festung, in der die er-
fahrneren Athener ihnen beistehn sollten, nicht ohne den
Verdacht vor Attischem Neuerungsgeiste merken zu las-
sen, heimsandten 4. Erst im zehnten Jahre, Ol. 81,
2., wurde Ithome durch Vertrag übergeben; und die
Messenier verließen mit Weib und Kind den Pelopon-
nes, mit dem Versprechen, ihn nie wieder zu betreten.
Es scheint, daß zur selben Zeit der Krieg der Arkader
mit den Lakedämoniern durch Verträge zur Ruhe ge-
bracht wurde, in denen unter andern bedungen war:
daß um der Lakonischen Parthei in Tegea willen Nie-
mand getödtet werden solle, und ferner: daß Sparta
die Messenier zwar aus dem Lande treiben, aber nicht
umbringen dürfe: worüber eine Stele am Alpheios
stand 5. Den Flüchtigen aber gaben die Athener die
kurz vorher eroberte Stadt Naupaktos, recht gelegen,
um sie zu Verwüstungen des Peloponnes gegen ihr Wort

1 Th. 2, 27. 4, 56.
2 3, 54.
3 Aristoph. Ly-
sistr. 1138.
4 Th. vgl. Manso 1. S. 377. Auch mußten sie
ihnen damals schon wegen Thasos zürnen.
5 Ich glaube,
diese sunthekas auf diese Zeit mit Sicherheit beziehn zu können,
aus denen Aristet. bei Plut. Qu. Rom. 52. S. 343. und Gr. 5.
S. 380. die obigen Stellen citirt, um des Ausdrucks khreston
poiein für "tödten" willen. Daß die Arkader für die Heloten ge-
wissermaßen Krieg führten, liegt auch in Zenob. Prov. 1, 59.

ſchanzte ſich nun auf dieſer ſteilen Bergſpitze, die auch
damals noch dem Zeus Ithomatas heilig war; wahr-
ſcheinlich ſtellten ſie die vor alter Zeit gebrochene Feſte wie-
der her. Nun erſt riefen die Lakedaͤmonier, eine lang-
wierige Belagerung vorausſehend, ein Bundesheer zu-
ſammen, bei dem unter Andern die Aegineten 1, die
Plataͤer 2, und viertauſend Atheniſche Hopliten waren,
die der Geſandte Perikleidas erbeten 3, und Kimon,
Sparta’s edler Freund, ihnen zugefuͤhrt hatte, ſie aber
noch vor der Eroberung der Feſtung, in der die er-
fahrneren Athener ihnen beiſtehn ſollten, nicht ohne den
Verdacht vor Attiſchem Neuerungsgeiſte merken zu laſ-
ſen, heimſandten 4. Erſt im zehnten Jahre, Ol. 81,
2., wurde Ithome durch Vertrag uͤbergeben; und die
Meſſenier verließen mit Weib und Kind den Pelopon-
nes, mit dem Verſprechen, ihn nie wieder zu betreten.
Es ſcheint, daß zur ſelben Zeit der Krieg der Arkader
mit den Lakedaͤmoniern durch Vertraͤge zur Ruhe ge-
bracht wurde, in denen unter andern bedungen war:
daß um der Lakoniſchen Parthei in Tegea willen Nie-
mand getoͤdtet werden ſolle, und ferner: daß Sparta
die Meſſenier zwar aus dem Lande treiben, aber nicht
umbringen duͤrfe: woruͤber eine Stele am Alpheios
ſtand 5. Den Fluͤchtigen aber gaben die Athener die
kurz vorher eroberte Stadt Naupaktos, recht gelegen,
um ſie zu Verwuͤſtungen des Peloponnes gegen ihr Wort

1 Th. 2, 27. 4, 56.
2 3, 54.
3 Ariſtoph. Ly-
ſiſtr. 1138.
4 Th. vgl. Manſo 1. S. 377. Auch mußten ſie
ihnen damals ſchon wegen Thaſos zuͤrnen.
5 Ich glaube,
dieſe συνϑήκας auf dieſe Zeit mit Sicherheit beziehn zu koͤnnen,
aus denen Ariſtet. bei Plut. Qu. Rom. 52. S. 343. und Gr. 5.
S. 380. die obigen Stellen citirt, um des Ausdrucks χϱηστὸν
ποιεῖν fuͤr “toͤdten” willen. Daß die Arkader fuͤr die Heloten ge-
wiſſermaßen Krieg fuͤhrten, liegt auch in Zenob. Prov. 1, 59.
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[190/0220] ſchanzte ſich nun auf dieſer ſteilen Bergſpitze, die auch damals noch dem Zeus Ithomatas heilig war; wahr- ſcheinlich ſtellten ſie die vor alter Zeit gebrochene Feſte wie- der her. Nun erſt riefen die Lakedaͤmonier, eine lang- wierige Belagerung vorausſehend, ein Bundesheer zu- ſammen, bei dem unter Andern die Aegineten 1, die Plataͤer 2, und viertauſend Atheniſche Hopliten waren, die der Geſandte Perikleidas erbeten 3, und Kimon, Sparta’s edler Freund, ihnen zugefuͤhrt hatte, ſie aber noch vor der Eroberung der Feſtung, in der die er- fahrneren Athener ihnen beiſtehn ſollten, nicht ohne den Verdacht vor Attiſchem Neuerungsgeiſte merken zu laſ- ſen, heimſandten 4. Erſt im zehnten Jahre, Ol. 81, 2., wurde Ithome durch Vertrag uͤbergeben; und die Meſſenier verließen mit Weib und Kind den Pelopon- nes, mit dem Verſprechen, ihn nie wieder zu betreten. Es ſcheint, daß zur ſelben Zeit der Krieg der Arkader mit den Lakedaͤmoniern durch Vertraͤge zur Ruhe ge- bracht wurde, in denen unter andern bedungen war: daß um der Lakoniſchen Parthei in Tegea willen Nie- mand getoͤdtet werden ſolle, und ferner: daß Sparta die Meſſenier zwar aus dem Lande treiben, aber nicht umbringen duͤrfe: woruͤber eine Stele am Alpheios ſtand 5. Den Fluͤchtigen aber gaben die Athener die kurz vorher eroberte Stadt Naupaktos, recht gelegen, um ſie zu Verwuͤſtungen des Peloponnes gegen ihr Wort 1 Th. 2, 27. 4, 56. 2 3, 54. 3 Ariſtoph. Ly- ſiſtr. 1138. 4 Th. vgl. Manſo 1. S. 377. Auch mußten ſie ihnen damals ſchon wegen Thaſos zuͤrnen. 5 Ich glaube, dieſe συνϑήκας auf dieſe Zeit mit Sicherheit beziehn zu koͤnnen, aus denen Ariſtet. bei Plut. Qu. Rom. 52. S. 343. und Gr. 5. S. 380. die obigen Stellen citirt, um des Ausdrucks χϱηστὸν ποιεῖν fuͤr “toͤdten” willen. Daß die Arkader fuͤr die Heloten ge- wiſſermaßen Krieg fuͤhrten, liegt auch in Zenob. Prov. 1, 59.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/220>, abgerufen am 27.11.2024.