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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.

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Religion der Demeter in den Schatten gedrängt:
wie Herodot von einer Weihe der Demeter Thesmopho-
ros, welche angeblich die Töchter des Danaos gestiftet
hatten, sagt: daß, als die Peloponnesier von den Do-
riern vertrieben wurden, die Weihe unterging, und
nur die übriggebliebenen Peloponnesier und die nicht
vertriebenen Arkader sie fortsetzten" 1. Daher finden
wir wenig Demetercult in den Hauptstädten Dorischen
Namens 2. So scheint es in Argos, als wären die
Gebräuche zu Ehren der Göttin auf der einen Seite
in die Lernäischen Sümpfe hinein, auf der andern
nach dem von den Dryopern bewohnten Ostende der
Halbinsel hinausgedrängt worden. Dort bestand fort-
während eine mystische Weihe, die aber lange sehr ob-
scur blieb: hier hatte man einen deutungsvollen Cul-
tus der Chthonischen Götter an die Spitze aller andern
gestellt. Die von Fourmont zu Hermione gefundenen
Inschriften, die unter andern Namen neben Demeter
und Kora den Klymenos erwähnen 3, stimmen sehr
wohl mit dem Anfang des Hymnus, den Lasos der
Hermioneer auf die Gottheiten seiner Vaterstadt dich-
tete: "Damater singe ich und Kora des Klymenos Ge-
mahlin Meliböa, der Hymnen Aeolische Harmonie, die

1 2, 171.
2 Nur die Messenier machen die Demeter
von Andania zu einer Hauptgöttin des Staats: s. davon oben S.
100.
3 Ich stelle einige aus Fourmonts Papieren von Castri
zusammen: a polis ton Ermioneon Nikian Andronida Damatri
Klumeno Kora Theodoros Porou Argeios epoiese. -- Ermaikhon
Loukiou ton ierea tou Klumenou. -- Damatri khthonia Dii argi-
lapio (ob ASKLAPIOI, vgl. Bd. 1. S. 153.). Demetra ten
kthonian und die despoina erwähnen Andere. Vgl. damit Paus. 2,
35, 3. Vielleicht war auch der Name von Hermione aus dem
Cultus. Ermione Demeter und Kora zu Syrakus. Hesych.

Religion der Demeter in den Schatten gedraͤngt:
wie Herodot von einer Weihe der Demeter Thesmopho-
ros, welche angeblich die Toͤchter des Danaos geſtiftet
hatten, ſagt: daß, als die Peloponneſier von den Do-
riern vertrieben wurden, die Weihe unterging, und
nur die uͤbriggebliebenen Peloponneſier und die nicht
vertriebenen Arkader ſie fortſetzten” 1. Daher finden
wir wenig Demetercult in den Hauptſtaͤdten Doriſchen
Namens 2. So ſcheint es in Argos, als waͤren die
Gebraͤuche zu Ehren der Goͤttin auf der einen Seite
in die Lernaͤiſchen Suͤmpfe hinein, auf der andern
nach dem von den Dryopern bewohnten Oſtende der
Halbinſel hinausgedraͤngt worden. Dort beſtand fort-
waͤhrend eine myſtiſche Weihe, die aber lange ſehr ob-
ſcur blieb: hier hatte man einen deutungsvollen Cul-
tus der Chthoniſchen Goͤtter an die Spitze aller andern
geſtellt. Die von Fourmont zu Hermione gefundenen
Inſchriften, die unter andern Namen neben Demeter
und Kora den Klymenos erwaͤhnen 3, ſtimmen ſehr
wohl mit dem Anfang des Hymnus, den Laſos der
Hermioneer auf die Gottheiten ſeiner Vaterſtadt dich-
tete: “Damater ſinge ich und Kora des Klymenos Ge-
mahlin Meliboͤa, der Hymnen Aeoliſche Harmonie, die

1 2, 171.
2 Nur die Meſſenier machen die Demeter
von Andania zu einer Hauptgoͤttin des Staats: ſ. davon oben S.
100.
3 Ich ſtelle einige aus Fourmonts Papieren von Caſtri
zuſammen: α πολις των Εϱμιονεων Νικιαν Ανδϱωνιδα Δαματϱι
Κλυμενῳ Κοϱᾳ Θεοδωϱος Ποϱου Αϱγειος εποιησε. — Εϱμαιχον
Λουκιου τον ιεϱεα του Κλυμενου. — Δαματϱι χϑονιᾳ Διι αϱγι-
λαπιῳ (ob ΑΣΚΛΑΠΙΩΙ, vgl. Bd. 1. S. 153.). Δημητϱα την
κϑονιαν und die δέσποινα erwaͤhnen Andere. Vgl. damit Pauſ. 2,
35, 3. Vielleicht war auch der Name von Hermione aus dem
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[399/0429] Religion der Demeter in den Schatten gedraͤngt: wie Herodot von einer Weihe der Demeter Thesmopho- ros, welche angeblich die Toͤchter des Danaos geſtiftet hatten, ſagt: daß, als die Peloponneſier von den Do- riern vertrieben wurden, die Weihe unterging, und nur die uͤbriggebliebenen Peloponneſier und die nicht vertriebenen Arkader ſie fortſetzten” 1. Daher finden wir wenig Demetercult in den Hauptſtaͤdten Doriſchen Namens 2. So ſcheint es in Argos, als waͤren die Gebraͤuche zu Ehren der Goͤttin auf der einen Seite in die Lernaͤiſchen Suͤmpfe hinein, auf der andern nach dem von den Dryopern bewohnten Oſtende der Halbinſel hinausgedraͤngt worden. Dort beſtand fort- waͤhrend eine myſtiſche Weihe, die aber lange ſehr ob- ſcur blieb: hier hatte man einen deutungsvollen Cul- tus der Chthoniſchen Goͤtter an die Spitze aller andern geſtellt. Die von Fourmont zu Hermione gefundenen Inſchriften, die unter andern Namen neben Demeter und Kora den Klymenos erwaͤhnen 3, ſtimmen ſehr wohl mit dem Anfang des Hymnus, den Laſos der Hermioneer auf die Gottheiten ſeiner Vaterſtadt dich- tete: “Damater ſinge ich und Kora des Klymenos Ge- mahlin Meliboͤa, der Hymnen Aeoliſche Harmonie, die 1 2, 171. 2 Nur die Meſſenier machen die Demeter von Andania zu einer Hauptgoͤttin des Staats: ſ. davon oben S. 100. 3 Ich ſtelle einige aus Fourmonts Papieren von Caſtri zuſammen: α πολις των Εϱμιονεων Νικιαν Ανδϱωνιδα Δαματϱι Κλυμενῳ Κοϱᾳ Θεοδωϱος Ποϱου Αϱγειος εποιησε. — Εϱμαιχον Λουκιου τον ιεϱεα του Κλυμενου. — Δαματϱι χϑονιᾳ Διι αϱγι- λαπιῳ (ob ΑΣΚΛΑΠΙΩΙ, vgl. Bd. 1. S. 153.). Δημητϱα την κϑονιαν und die δέσποινα erwaͤhnen Andere. Vgl. damit Pauſ. 2, 35, 3. Vielleicht war auch der Name von Hermione aus dem Cultus. Ἑϱμιόνη Demeter und Kora zu Syrakus. Heſych.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/429>, abgerufen am 22.11.2024.