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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.

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Gegend auch ein Ithome und nach alten Angaben ein
Trikka lag, so daß eine Urverwandtschaft der Einwoh-
ner mit Stämmen am obern Peneios angenommen wer-
den zu müssen scheint. Nun läßt sich voraussetzen, daß
jede dieser drei Oechalien von den Umwohnern als die
sagenberühmte Stadt des großen Eurytos gepriesen
wurde: wodurch in die Poesie frühzeitig ein Schwanken
über diesen Gegenstand hineinkam. Denn die Messeni-
sche wird als solche anerkannt in einer Stelle des Ho-
merischen Völkerverzeichnisses 1, und der Odyssee 2,
denen der Logograph Pherekydes folgte 3; die Euböi-
sche in dem Epos, die Eroberung von Oechalia 4, und
-- nach einer obigen Vermuthung -- auch im Aegi-
mios 5, darnach von Hekatäos dem Milesier 6; die
Thessalische in einer andern, wie es scheint ziemlich al-
ten, Stelle des Verzeichnisses 7. So wenig also diese
Frage nach Auktoritäten entschieden werden kann: so
entschieden, glauben wir, beweist der innere Connex
der Sage dafür, daß nur die letztgenannte Oechalia
in der ursprünglichen Ausbildung derselben gemeint sein
konnte. Der Kampf um diese Stadt ist offenbar mit
dem Lapithenkriege zunächst verwandt; Eurytos ist dem
Apollon verhaßt, wie dieses Volk; wenn Oechalia am

mit Andania. vgl. 10, 448. -- Str. an dieser Stelle nennt noch
ein Oechalia in Trachinien, ein anderes in Aetolien. vgl. Eust.
Il. p. 298 Rom.
1 2, 594.
2 21, 13.
3 a. O. Auch Paus. der der
Landessage folgt. 4, 33, 5. vgl. 27, 4.
4 Sch. Soph. a.
O.
5 oben S. 29.
6 a. O. Auch Skythinos
a. O., Sophokles, Apolld. Nach Schol. Apoll. 1, 87. und Ven.
ad Cat.
103. die neoteroi überhaupt. Diese setzten vermuthlich
die That alle nach den Abentheuern in Trachinien und unmittelbar
vor den Tod. vgl. Tz. Lyk. 50.
7 V. 730. worüber Bd. 1.
S. 368, 3. vgl. Steph. B. Oikhalia, Eust. zu Il. p. 330. Od.
1899 Rom. und die N. 6. angeführten. vgl. die Landessage bei Paus.
4, 2, 2.

Gegend auch ein Ithome und nach alten Angaben ein
Trikka lag, ſo daß eine Urverwandtſchaft der Einwoh-
ner mit Staͤmmen am obern Peneios angenommen wer-
den zu muͤſſen ſcheint. Nun laͤßt ſich vorausſetzen, daß
jede dieſer drei Oechalien von den Umwohnern als die
ſagenberuͤhmte Stadt des großen Eurytos geprieſen
wurde: wodurch in die Poëſie fruͤhzeitig ein Schwanken
uͤber dieſen Gegenſtand hineinkam. Denn die Meſſeni-
ſche wird als ſolche anerkannt in einer Stelle des Ho-
meriſchen Voͤlkerverzeichniſſes 1, und der Odyſſee 2,
denen der Logograph Pherekydes folgte 3; die Euboͤi-
ſche in dem Epos, die Eroberung von Oechalia 4, und
— nach einer obigen Vermuthung — auch im Aegi-
mios 5, darnach von Hekataͤos dem Mileſier 6; die
Theſſaliſche in einer andern, wie es ſcheint ziemlich al-
ten, Stelle des Verzeichniſſes 7. So wenig alſo dieſe
Frage nach Auktoritaͤten entſchieden werden kann: ſo
entſchieden, glauben wir, beweist der innere Connex
der Sage dafuͤr, daß nur die letztgenannte Oechalia
in der urſpruͤnglichen Ausbildung derſelben gemeint ſein
konnte. Der Kampf um dieſe Stadt iſt offenbar mit
dem Lapithenkriege zunaͤchſt verwandt; Eurytos iſt dem
Apollon verhaßt, wie dieſes Volk; wenn Oechalia am

mit Andania. vgl. 10, 448. — Str. an dieſer Stelle nennt noch
ein Oechalia in Trachinien, ein anderes in Aetolien. vgl. Euſt.
Il. p. 298 Rom.
1 2, 594.
2 21, 13.
3 a. O. Auch Pauſ. der der
Landesſage folgt. 4, 33, 5. vgl. 27, 4.
4 Sch. Soph. a.
O.
5 oben S. 29.
6 a. O. Auch Skythinos
a. O., Sophokles, Apolld. Nach Schol. Apoll. 1, 87. und Ven.
ad Cat.
103. die νεώτεϱοι uͤberhaupt. Dieſe ſetzten vermuthlich
die That alle nach den Abentheuern in Trachinien und unmittelbar
vor den Tod. vgl. Tz. Lyk. 50.
7 V. 730. woruͤber Bd. 1.
S. 368, 3. vgl. Steph. B. Οἰχαλία, Euſt. zu Il. p. 330. Od.
1899 Rom. und die N. 6. angefuͤhrten. vgl. die Landesſage bei Pauſ.
4, 2, 2.
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[413/0443] Gegend auch ein Ithome und nach alten Angaben ein Trikka lag, ſo daß eine Urverwandtſchaft der Einwoh- ner mit Staͤmmen am obern Peneios angenommen wer- den zu muͤſſen ſcheint. Nun laͤßt ſich vorausſetzen, daß jede dieſer drei Oechalien von den Umwohnern als die ſagenberuͤhmte Stadt des großen Eurytos geprieſen wurde: wodurch in die Poëſie fruͤhzeitig ein Schwanken uͤber dieſen Gegenſtand hineinkam. Denn die Meſſeni- ſche wird als ſolche anerkannt in einer Stelle des Ho- meriſchen Voͤlkerverzeichniſſes 1, und der Odyſſee 2, denen der Logograph Pherekydes folgte 3; die Euboͤi- ſche in dem Epos, die Eroberung von Oechalia 4, und — nach einer obigen Vermuthung — auch im Aegi- mios 5, darnach von Hekataͤos dem Mileſier 6; die Theſſaliſche in einer andern, wie es ſcheint ziemlich al- ten, Stelle des Verzeichniſſes 7. So wenig alſo dieſe Frage nach Auktoritaͤten entſchieden werden kann: ſo entſchieden, glauben wir, beweist der innere Connex der Sage dafuͤr, daß nur die letztgenannte Oechalia in der urſpruͤnglichen Ausbildung derſelben gemeint ſein konnte. Der Kampf um dieſe Stadt iſt offenbar mit dem Lapithenkriege zunaͤchſt verwandt; Eurytos iſt dem Apollon verhaßt, wie dieſes Volk; wenn Oechalia am 7 1 2, 594. 2 21, 13. 3 a. O. Auch Pauſ. der der Landesſage folgt. 4, 33, 5. vgl. 27, 4. 4 Sch. Soph. a. O. 5 oben S. 29. 6 a. O. Auch Skythinos a. O., Sophokles, Apolld. Nach Schol. Apoll. 1, 87. und Ven. ad Cat. 103. die νεώτεϱοι uͤberhaupt. Dieſe ſetzten vermuthlich die That alle nach den Abentheuern in Trachinien und unmittelbar vor den Tod. vgl. Tz. Lyk. 50. 7 V. 730. woruͤber Bd. 1. S. 368, 3. vgl. Steph. B. Οἰχαλία, Euſt. zu Il. p. 330. Od. 1899 Rom. und die N. 6. angefuͤhrten. vgl. die Landesſage bei Pauſ. 4, 2, 2. 7 mit Andania. vgl. 10, 448. — Str. an dieſer Stelle nennt noch ein Oechalia in Trachinien, ein anderes in Aetolien. vgl. Euſt. Il. p. 298 Rom.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/443>, abgerufen am 22.11.2024.