Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.ter verstand 1. Aber Dexamenos wird mit der Kaly- 1 S. den Vers bei Str. 8, 342. Steph. Olenos, der in- deß wahrscheinlich in den Zusammenhang der Erzählung bei Apolld. 1, 8, 4. gehört. 2 Nach Hygin fb. 31. 33. ist Deianeira T. des Dexamenos. Die Schol. Kall. auf Del. 102. nennen Dexame- nos selbst als Kentauren, und so sieht man auf einem Vasengem. der besten Zeit Herakles mit ihm um die Deianeira ringen, mit den Umschr.: OINEUS DEKsAMENOS DAIANEIRA von der L. zur R. Millingen Div. peint. 33. 3 Bakchylides bei Schol. Od. 21, 295. mit Buttmanns Anm. 4 Raoul-Roch. 1. S. 219. 5 Hughes Trav. 2. p. 313. Pouquev. 1, S. 471. 6 Heyne zur Il. 2, 659. Strabons Meinung, daß in Homer
und der Sage von Herakles Ephyra in Elis zu verstehen sei (7, 328. 8, 338.) wird durch die Stellen des Dichters selbst widerlegt. ter verſtand 1. Aber Dexamenos wird mit der Kaly- 1 S. den Vers bei Str. 8, 342. Steph. Ὤλενος, der in- deß wahrſcheinlich in den Zuſammenhang der Erzaͤhlung bei Apolld. 1, 8, 4. gehoͤrt. 2 Nach Hygin fb. 31. 33. iſt Deianeira T. des Dexamenos. Die Schol. Kall. auf Del. 102. nennen Dexame- nos ſelbſt als Kentauren, und ſo ſieht man auf einem Vaſengem. der beſten Zeit Herakles mit ihm um die Deianeira ringen, mit den Umſchr.: ΟΙΝΕϒΣ ΔΕΞΑΜΕΝΟΣ ΔΑΙΑΝΕΙΡΑ von der L. zur R. Millingen Div. peint. 33. 3 Bakchylides bei Schol. Od. 21, 295. mit Buttmanns Anm. 4 Raoul-Roch. 1. S. 219. 5 Hughes Trav. 2. p. 313. Pouquev. 1, S. 471. 6 Heyne zur Il. 2, 659. Strabons Meinung, daß in Homer
und der Sage von Herakles Ephyra in Elis zu verſtehen ſei (7, 328. 8, 338.) wird durch die Stellen des Dichters ſelbſt widerlegt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0448" n="418"/> ter verſtand <note place="foot" n="1">S. den Vers bei Str. 8, 342. Steph. Ὤλενος, der in-<lb/> deß wahrſcheinlich in den Zuſammenhang der Erzaͤhlung bei Apolld.<lb/> 1, 8, 4. gehoͤrt.</note>. Aber Dexamenos wird mit der Kaly-<lb/> doniſchen Familie des Oeneus in mannigfache Verbin-<lb/> dung geſetzt <note place="foot" n="2">Nach Hygin <hi rendition="#aq">fb.</hi> 31. 33. iſt Deianeira T.<lb/> des Dexamenos. Die Schol. Kall. auf Del. 102. nennen Dexame-<lb/> nos ſelbſt als Kentauren, und ſo ſieht man auf einem Vaſengem.<lb/> der beſten Zeit Herakles mit ihm um die Deianeira ringen, mit den<lb/> Umſchr.: ΟΙΝΕϒΣ ΔΕΞΑΜΕΝΟΣ ΔΑΙΑΝΕΙΡΑ von der L.<lb/> zur R. Millingen <hi rendition="#aq">Div. peint. 33.</hi></note>, Oeneus Frau iſt von Olenos und aus<lb/> demſelben Geſchlecht. Die alte Sage pries ihn als<lb/> gaſtfreundlichen Wirth, was auch ſein Name beſagt;<lb/> dafuͤr befreit ihn Herakles von den ſchlimmen Gaͤſten,<lb/> den beſtialen Kentauren <note place="foot" n="3">Bakchylides bei Schol.<lb/> Od. 21, 295. mit Buttmanns Anm.</note>: woran ſich wohl die aͤlteſte<lb/> Kentauromachie der Herakleiſchen Mythologie an-<lb/> knuͤpfte. — Endlich ſoll Herakles mit den Aetolern<lb/> gegen die <hi rendition="#g">Thesproter von Ephyra</hi> gezogen ſein.<lb/> Dieſer Zug mag in alten Liedern eben ſo gefeiert wor-<lb/> den ſein, wie der Krieg von Oechalia. Das Ephyra,<lb/> von dem hier die Rede iſt, iſt eine uralte Hauptſtadt<lb/> Thesprotiens <note place="foot" n="4">Raoul-Roch. 1. S.<lb/> 219.</note>, gelegen wo durch den Fluß Selleeis<lb/> (Acheron) der Acheruſiſche See ins Meer ausſtroͤmt.<lb/> Spaͤter hieß die Stadt Kichyros; aber noch ſtehn, aller<lb/> Wahrſcheinlichkeit nach, Truͤmmer der urſpruͤnglichen<lb/> Bauart <note place="foot" n="5">Hughes <hi rendition="#aq">Trav. 2. p. 313.</hi> Pouquev. 1, S. 471.</note>. Die ganze Gegend iſt mythiſch als Aidoneus<lb/> Wohnung beruͤhmt; als Sitz eines Todtenorakels ſchau-<lb/> ten die Umwohnenden nur mit Grauen dahin, das durch<lb/> die Meinung dort einheimiſcher Giftbereitung erhoͤht wur-<lb/> de <note place="foot" n="6">Heyne zur Il. 2, 659. Strabons Meinung, daß in Homer<lb/> und der Sage von Herakles Ephyra in Elis zu verſtehen ſei (7,<lb/> 328. 8, 338.) wird durch die Stellen des Dichters ſelbſt widerlegt.</note>. Alſo gegen dieſe Stadt ſoll Herakles zu Felde gezogen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [418/0448]
ter verſtand 1. Aber Dexamenos wird mit der Kaly-
doniſchen Familie des Oeneus in mannigfache Verbin-
dung geſetzt 2, Oeneus Frau iſt von Olenos und aus
demſelben Geſchlecht. Die alte Sage pries ihn als
gaſtfreundlichen Wirth, was auch ſein Name beſagt;
dafuͤr befreit ihn Herakles von den ſchlimmen Gaͤſten,
den beſtialen Kentauren 3: woran ſich wohl die aͤlteſte
Kentauromachie der Herakleiſchen Mythologie an-
knuͤpfte. — Endlich ſoll Herakles mit den Aetolern
gegen die Thesproter von Ephyra gezogen ſein.
Dieſer Zug mag in alten Liedern eben ſo gefeiert wor-
den ſein, wie der Krieg von Oechalia. Das Ephyra,
von dem hier die Rede iſt, iſt eine uralte Hauptſtadt
Thesprotiens 4, gelegen wo durch den Fluß Selleeis
(Acheron) der Acheruſiſche See ins Meer ausſtroͤmt.
Spaͤter hieß die Stadt Kichyros; aber noch ſtehn, aller
Wahrſcheinlichkeit nach, Truͤmmer der urſpruͤnglichen
Bauart 5. Die ganze Gegend iſt mythiſch als Aidoneus
Wohnung beruͤhmt; als Sitz eines Todtenorakels ſchau-
ten die Umwohnenden nur mit Grauen dahin, das durch
die Meinung dort einheimiſcher Giftbereitung erhoͤht wur-
de 6. Alſo gegen dieſe Stadt ſoll Herakles zu Felde gezogen
1 S. den Vers bei Str. 8, 342. Steph. Ὤλενος, der in-
deß wahrſcheinlich in den Zuſammenhang der Erzaͤhlung bei Apolld.
1, 8, 4. gehoͤrt.
2 Nach Hygin fb. 31. 33. iſt Deianeira T.
des Dexamenos. Die Schol. Kall. auf Del. 102. nennen Dexame-
nos ſelbſt als Kentauren, und ſo ſieht man auf einem Vaſengem.
der beſten Zeit Herakles mit ihm um die Deianeira ringen, mit den
Umſchr.: ΟΙΝΕϒΣ ΔΕΞΑΜΕΝΟΣ ΔΑΙΑΝΕΙΡΑ von der L.
zur R. Millingen Div. peint. 33.
3 Bakchylides bei Schol.
Od. 21, 295. mit Buttmanns Anm.
4 Raoul-Roch. 1. S.
219.
5 Hughes Trav. 2. p. 313. Pouquev. 1, S. 471.
6 Heyne zur Il. 2, 659. Strabons Meinung, daß in Homer
und der Sage von Herakles Ephyra in Elis zu verſtehen ſei (7,
328. 8, 338.) wird durch die Stellen des Dichters ſelbſt widerlegt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |