Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.selben an Ansehn und Bedeutung gewann. Wenn die Verwandter Art und zur Erläuterung anzuführen 1 Diod. 12, 45. Schol. Soph. Oed. K. 701. 2 Plut. Thes. 35. Eurip. Rasender Her. 1333. 3 S. die Kuklikoi
bei Schol. Il. 3, 242. u. Ven. p. 98. Herod. 9, 73. Paus. 1, 41, 4. 3, 18, 3. Isokr. Enkom. Helen. 10. Plut. Thes. 32. Steph. u. Harpkr. Titakidai. Darauf geht auch der Vers des Kallim. Fr. 234. andr elaioi (schr. ELAON) Dekeleiothen ampreuontes, nämlich als Wegweiser gegen Aphidna. Nach Alkman (Frgm. 3 Welck. und dem Epigr. des Kastens des Kypselos (Paus. 5, 19, 1.) eroberten sie selbst Athen. Wie damit die wahrscheinlich Alkmani- sche Glosse: Asanaion polin tas Aphidnas, bei Hesych zusammen- hängt, ist dunkel. ſelben an Anſehn und Bedeutung gewann. Wenn die Verwandter Art und zur Erlaͤuterung anzufuͤhren 1 Diod. 12, 45. Schol. Soph. Oed. K. 701. 2 Plut. Theſ. 35. Eurip. Raſender Her. 1333. 3 S. die Κυκλικοἱ
bei Schol. Il. 3, 242. u. Ven. p. 98. Herod. 9, 73. Pauſ. 1, 41, 4. 3, 18, 3. Iſokr. Enkom. Helen. 10. Plut. Theſ. 32. Steph. u. Harpkr. Τιτακίδαι. Darauf geht auch der Vers des Kallim. Fr. 234. ἄνδϱ̕ ελαιοι (ſchr. ἜΛΑΟΝ) Δεκελειόϑεν ἁμπϱεύοντες, naͤmlich als Wegweiſer gegen Aphidna. Nach Alkman (Frgm. 3 Welck. und dem Epigr. des Kaſtens des Kypſelos (Pauſ. 5, 19, 1.) eroberten ſie ſelbſt Athen. Wie damit die wahrſcheinlich Alkmani- ſche Gloſſe: Ασαναίων πόλιν τὰς Αφίδνας, bei Heſych zuſammen- haͤngt, iſt dunkel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0469" n="439"/> ſelben an Anſehn und Bedeutung gewann. Wenn die<lb/> Lakedaͤmonier wirklich im Peloponneſiſchen Kriege die<lb/> Tetrapolis verſchonten <note place="foot" n="1">Diod. 12, 45. Schol. Soph. Oed. K. 701.</note>, ſo muß dies ihnen als Re-<lb/> ſpekt fuͤr ihren Heros ausgelegt werden. Merkwuͤrdig<lb/> iſt die Sage: Theſeus habe alle ihm ſelbſt fruͤher ge-<lb/> weihten Tempel, vier ausgenommen, dem Herakles ge-<lb/> heiligt <note place="foot" n="2">Plut.<lb/> Theſ. 35. Eurip. Raſender Her. 1333.</note>; woraus man wohl die Uebertragung des Cul-<lb/> tus in irgend einer Zeit (nur nicht der des Theſeus<lb/> ſelbſt) als hiſtoriſch entnehmen darf; und daß man<lb/> fortwaͤhrend dem Dienſte nur gleichſam halbes Buͤrger-<lb/> recht zugeſtand, ſcheint in der Sitte zu liegen, die Pa-<lb/> raſiten des Heros zu Kynoſarges ſtets aus halbbuͤrti-<lb/> gen Athenern zu waͤhlen.</p><lb/> <p>Verwandter Art und zur Erlaͤuterung anzufuͤhren<lb/> ſind die ebenfalls im Norden Attika’s in den zuſam-<lb/> menliegenden Demen Aphidna, Dekeleia, Titakidaͤ loka-<lb/> len Sagen von dem Zuge der Tyndariden, auf dem<lb/> ſie den erſtgenannten feſten Ort mit Hilfe des Dekelos<lb/> und Titakos erobert haben ſollen <note place="foot" n="3">S. die Κυκλικοἱ<lb/> bei Schol. Il. 3, 242. u. <hi rendition="#aq">Ven. p.</hi> 98. Herod. 9, 73. Pauſ. 1,<lb/> 41, 4. 3, 18, 3. Iſokr. Enkom. Helen. 10. Plut. Theſ. 32. Steph.<lb/> u. Harpkr. Τιτακίδαι. Darauf geht auch der Vers des Kallim.<lb/> Fr. 234. ἄνδϱ̕ ελαιοι (ſchr. ἜΛΑΟΝ) Δεκελειόϑεν ἁμπϱεύοντες,<lb/> naͤmlich als Wegweiſer gegen Aphidna. Nach Alkman (Frgm. 3<lb/> Welck. und dem Epigr. des Kaſtens des Kypſelos (Pauſ. 5, 19, 1.)<lb/> eroberten ſie ſelbſt Athen. Wie damit die wahrſcheinlich Alkmani-<lb/> ſche Gloſſe: Ασαναίων πόλιν τὰς Αφίδνας, bei Heſych zuſammen-<lb/> haͤngt, iſt dunkel.</note>. Von der Beute<lb/> ſollte, nach der Spartaniſchen Sage, der (aͤlteſte)<lb/> Tempel der Chalkioͤkos zu Sparta erbaut ſein. Auch<lb/> hier nimmt die Geſchichte auf die Sage Ruͤckſicht; die<lb/> Lakedaͤmonier waren fortwaͤhrend in einer gewiſſen<lb/> freundſchaftlichen Verbindung mit Dekeleia; und es<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [439/0469]
ſelben an Anſehn und Bedeutung gewann. Wenn die
Lakedaͤmonier wirklich im Peloponneſiſchen Kriege die
Tetrapolis verſchonten 1, ſo muß dies ihnen als Re-
ſpekt fuͤr ihren Heros ausgelegt werden. Merkwuͤrdig
iſt die Sage: Theſeus habe alle ihm ſelbſt fruͤher ge-
weihten Tempel, vier ausgenommen, dem Herakles ge-
heiligt 2; woraus man wohl die Uebertragung des Cul-
tus in irgend einer Zeit (nur nicht der des Theſeus
ſelbſt) als hiſtoriſch entnehmen darf; und daß man
fortwaͤhrend dem Dienſte nur gleichſam halbes Buͤrger-
recht zugeſtand, ſcheint in der Sitte zu liegen, die Pa-
raſiten des Heros zu Kynoſarges ſtets aus halbbuͤrti-
gen Athenern zu waͤhlen.
Verwandter Art und zur Erlaͤuterung anzufuͤhren
ſind die ebenfalls im Norden Attika’s in den zuſam-
menliegenden Demen Aphidna, Dekeleia, Titakidaͤ loka-
len Sagen von dem Zuge der Tyndariden, auf dem
ſie den erſtgenannten feſten Ort mit Hilfe des Dekelos
und Titakos erobert haben ſollen 3. Von der Beute
ſollte, nach der Spartaniſchen Sage, der (aͤlteſte)
Tempel der Chalkioͤkos zu Sparta erbaut ſein. Auch
hier nimmt die Geſchichte auf die Sage Ruͤckſicht; die
Lakedaͤmonier waren fortwaͤhrend in einer gewiſſen
freundſchaftlichen Verbindung mit Dekeleia; und es
1 Diod. 12, 45. Schol. Soph. Oed. K. 701.
2 Plut.
Theſ. 35. Eurip. Raſender Her. 1333.
3 S. die Κυκλικοἱ
bei Schol. Il. 3, 242. u. Ven. p. 98. Herod. 9, 73. Pauſ. 1,
41, 4. 3, 18, 3. Iſokr. Enkom. Helen. 10. Plut. Theſ. 32. Steph.
u. Harpkr. Τιτακίδαι. Darauf geht auch der Vers des Kallim.
Fr. 234. ἄνδϱ̕ ελαιοι (ſchr. ἜΛΑΟΝ) Δεκελειόϑεν ἁμπϱεύοντες,
naͤmlich als Wegweiſer gegen Aphidna. Nach Alkman (Frgm. 3
Welck. und dem Epigr. des Kaſtens des Kypſelos (Pauſ. 5, 19, 1.)
eroberten ſie ſelbſt Athen. Wie damit die wahrſcheinlich Alkmani-
ſche Gloſſe: Ασαναίων πόλιν τὰς Αφίδνας, bei Heſych zuſammen-
haͤngt, iſt dunkel.
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