Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.den Helden bald erfreuen bald belästigen, bis er sie 1 Das älteste Lokal der Fabel ist in den Thermopylen (oben S. 427.); das Sprüchwort ME TEU melampugou tukhes hatte schon Archilochos, wo es aber die Schol. Ven. Il. 24, 315. p. 524. anders zu fassen suchen. 2 Millingen Div. peint. 35. Tischbein 3, 37. vgl. Tz. Lyk. 691. 3 Athen. 6, 260. aus
Hegesandros, 14, 614 d. aus Telephanes. Vielleicht hatte Her. Parasiten hier wie in Kynosarges. den Helden bald erfreuen bald belaͤſtigen, bis er ſie 1 Das aͤlteſte Lokal der Fabel iſt in den Thermopylen (oben S. 427.); das Spruͤchwort ΜΗ ΤΕϒ μελαμπύγου τύχῃς hatte ſchon Archilochos, wo es aber die Schol. Ven. Il. 24, 315. p. 524. anders zu faſſen ſuchen. 2 Millingen Div. peint. 35. Tiſchbein 3, 37. vgl. Tz. Lyk. 691. 3 Athen. 6, 260. aus
Hegeſandros, 14, 614 d. aus Telephanes. Vielleicht hatte Her. Paraſiten hier wie in Kynoſarges. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0488" n="458"/> den Helden bald erfreuen bald belaͤſtigen, bis er ſie<lb/> uͤber ſeinen Ruͤcken ſchwingt und mit ſich forttraͤgt,<lb/> aber ſie doch hernach um des Witzes willen uͤber den<lb/> Melampygos wieder laufen laͤßt <note place="foot" n="1">Das aͤlteſte Lokal der Fabel iſt in den <hi rendition="#g">Thermopylen</hi><lb/> (oben S. 427.); das Spruͤchwort ΜΗ ΤΕϒ μελαμπύγου τύχῃς<lb/> hatte ſchon Archilochos, wo es aber die <hi rendition="#aq">Schol. Ven. Il. 24, 315.<lb/> p.</hi> 524. anders zu faſſen ſuchen.</note>. In Kunſtdarſtel-<lb/> lungen ſind ſie oͤfter als Satyrn behandelt, die dem<lb/> Helden Koͤcher, Bogen, Keule wegnehmen <note place="foot" n="2">Millingen <hi rendition="#aq">Div. peint.</hi> 35.<lb/> Tiſchbein 3, 37. vgl. Tz. Lyk. 691.</note>; wie auch<lb/> der ſchon apotheoſirte Herakles ſich beſonders im Thia-<lb/> ſos der niedern und laͤndlichen Goͤtter gefaͤllt. Auch<lb/> ſcheint es, daß Spaßhaftigkeit und Skurrilitaͤt oͤfter<lb/> mit Herakleiſchen Feſtgebraͤuchen verbunden war; ſo<lb/> gab es in Athen eine Genoſſenſchaft von 60 Maͤnnern,<lb/> die an den Diomeiſchen Heraklesfeſten ſich ein Ge-<lb/> ſchaͤft daraus machten, ſich und Andere durch Witz<lb/> zu necken und zu ergoͤtzen <note place="foot" n="3">Athen. 6, 260. aus<lb/> Hegeſandros, 14, 614 <hi rendition="#aq">d.</hi> aus Telephanes. Vielleicht hatte Her.<lb/> Paraſiten hier wie in Kynoſarges.</note>. Es wird vielleicht in<lb/> der Folge klar werden, wie dieſe in Mythe und Cultus<lb/> nachgewieſenen Vorſtellungen aus der Neigung des Do-<lb/> riſchen Stammes zu burlesker Komik hervorgingen.</p> </div> </div> </div> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> <back> </back> </text> </TEI> [458/0488]
den Helden bald erfreuen bald belaͤſtigen, bis er ſie
uͤber ſeinen Ruͤcken ſchwingt und mit ſich forttraͤgt,
aber ſie doch hernach um des Witzes willen uͤber den
Melampygos wieder laufen laͤßt 1. In Kunſtdarſtel-
lungen ſind ſie oͤfter als Satyrn behandelt, die dem
Helden Koͤcher, Bogen, Keule wegnehmen 2; wie auch
der ſchon apotheoſirte Herakles ſich beſonders im Thia-
ſos der niedern und laͤndlichen Goͤtter gefaͤllt. Auch
ſcheint es, daß Spaßhaftigkeit und Skurrilitaͤt oͤfter
mit Herakleiſchen Feſtgebraͤuchen verbunden war; ſo
gab es in Athen eine Genoſſenſchaft von 60 Maͤnnern,
die an den Diomeiſchen Heraklesfeſten ſich ein Ge-
ſchaͤft daraus machten, ſich und Andere durch Witz
zu necken und zu ergoͤtzen 3. Es wird vielleicht in
der Folge klar werden, wie dieſe in Mythe und Cultus
nachgewieſenen Vorſtellungen aus der Neigung des Do-
riſchen Stammes zu burlesker Komik hervorgingen.
1 Das aͤlteſte Lokal der Fabel iſt in den Thermopylen
(oben S. 427.); das Spruͤchwort ΜΗ ΤΕϒ μελαμπύγου τύχῃς
hatte ſchon Archilochos, wo es aber die Schol. Ven. Il. 24, 315.
p. 524. anders zu faſſen ſuchen.
2 Millingen Div. peint. 35.
Tiſchbein 3, 37. vgl. Tz. Lyk. 691.
3 Athen. 6, 260. aus
Hegeſandros, 14, 614 d. aus Telephanes. Vielleicht hatte Her.
Paraſiten hier wie in Kynoſarges.
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