Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.wendet sich zuerst nach Nordost, um darauf nach Südost 1 Ich folge hier besonders Dodwell S. 123. und Gell, vergl. Band 1. S. 41. Pouqueville ist ganz im Irrthum. Er läßt den Kephiß 1 1 integral4 St. von Arotina, das er für Erineos hält, NO ent- springen, und von N. in den Pindos fließen, der wieder in den Korinthischen Meerbusen geht, was ganz gegen die Alten ist. Er ist gar nicht in Doris gewesen. 2 Früher setzte man es meist ganz falsch. Mit der Karte zum ersten Bande stimmt in der Haupt- sache Gells Karte zum Itinerary. Nach Str. liegt die Tetra- polis meist östlich vom Parnaß, doch zieht sie sich auch westlich herum. 9, 417. -- Fl. Pindos nach Dodwell Aniani. 3 S. den Grund S. 57. N. 3. 4 S. Str. 9, 427. 10, 476 a. Davon unterscheidet Strabo Erineos in Phthiotis, 9, 434. Etymol. M. 373, 56. o Erineos ist die rechte Form. Erineum indeß Mela und die unten angef. Schol. Pindar und Aristoph. 5 Str. 9,
427. b. 434. Steph. Byz. Akuphas mia tes Dorikes tetrapoleos. wendet ſich zuerſt nach Nordoſt, um darauf nach Suͤdoſt 1 Ich folge hier beſonders Dodwell S. 123. und Gell, vergl. Band 1. S. 41. Pouqueville iſt ganz im Irrthum. Er laͤßt den Kephiß 1 1 ∫4 St. von Arotina, das er fuͤr Erineos haͤlt, NO ent- ſpringen, und von N. in den Pindos fließen, der wieder in den Korinthiſchen Meerbuſen geht, was ganz gegen die Alten iſt. Er iſt gar nicht in Doris geweſen. 2 Fruͤher ſetzte man es meiſt ganz falſch. Mit der Karte zum erſten Bande ſtimmt in der Haupt- ſache Gells Karte zum Itinerary. Nach Str. liegt die Tetra- polis meiſt oͤſtlich vom Parnaß, doch zieht ſie ſich auch weſtlich herum. 9, 417. — Fl. Pindos nach Dodwell Aniani. 3 S. den Grund S. 57. N. 3. 4 S. Str. 9, 427. 10, 476 a. Davon unterſcheidet Strabo Erineos in Phthiotis, 9, 434. Etymol. M. 373, 56. ὁ Ἐϱινεὸς iſt die rechte Form. Erineum indeß Mela und die unten angef. Schol. Pindar und Ariſtoph. 5 Str. 9,
427. b. 434. Steph. Byz. Ἀκύφας μία τῆς Δωϱικῆς τετϱαπόλεως. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="36"/> wendet ſich zuerſt nach Nordoſt, um darauf nach Suͤdoſt<lb/> umzubiegen <note place="foot" n="1">Ich folge hier beſonders Dodwell S. 123. und Gell, vergl.<lb/> Band 1. S. 41. Pouqueville iſt ganz im Irrthum. Er laͤßt den<lb/> Kephiß 1 1 ∫4 St. von Arotina, das er fuͤr Erineos haͤlt, NO ent-<lb/> ſpringen, und von N. in den Pindos fließen, der wieder in den<lb/> Korinthiſchen Meerbuſen geht, was ganz gegen die Alten iſt. Er<lb/> iſt gar nicht in Doris geweſen.</note>. Die Lokalitaͤt iſt beſonders dadurch be-<lb/> zeichnet, daß ſich bei der Quelle auf einem ſteilen Vor-<lb/> ſprunge des Parnaſſos die alte Akropole einer Stadt<lb/> erhebt, welche als <hi rendition="#g">Lilaea</hi> anerkannt werden muß.<lb/> Die Landſchaft umher iſt großartig und kuͤhn geformt.<lb/> Zwanzig Stadien davon lag Charadra, wo ein Gebirgs-<lb/> bach in den Kephiſſos ſtroͤmte. Aber aus noch hoͤhern<lb/> Thaͤlern kommt der Fluß Pindos herab, welcher nicht<lb/> weit von Lilaea ſich mit Kephiſſos vereinigt. Dieſe Thaͤ-<lb/> ler, nordweſtlich gegen Lilaea gelegen <note place="foot" n="2">Fruͤher ſetzte man es meiſt<lb/> ganz falſch. Mit der Karte zum erſten Bande ſtimmt in der Haupt-<lb/> ſache Gells Karte zum <hi rendition="#aq">Itinerary</hi>. Nach Str. liegt die Tetra-<lb/> polis meiſt oͤſtlich vom Parnaß, doch zieht ſie ſich auch weſtlich<lb/> herum. 9, 417. — Fl. Pindos nach Dodwell Aniani.</note>, ſind die eigent-<lb/> liche Landſchaft <hi rendition="#g">Doris</hi>, von den Alten wenig im Ein-<lb/> zelnen beſchrieben, und von neuern Reiſenden erſt ſeit<lb/> Kurzem einigemal beſucht. Die ſteile Burg, welche an-<lb/> derthalb Stunden von Lilaea auf einem Vorſprunge des<lb/> Parnaſſes bei dem Dorfe Mariolatis liegt, iſt vielleicht<lb/><hi rendition="#g">Boeon</hi>. Die alten Mauern im Thal gegen Weſten bei<lb/> Stagni, muß man fuͤr das feſte <hi rendition="#g">Kytinion</hi> anſehn <note place="foot" n="3">S.<lb/> den Grund S. 57. N. 3.</note>.<lb/> Aber <hi rendition="#g">Erineos</hi> muß wohl an den Schluchten des Oeta,<lb/> den Quellen des genannten Fluſſes naͤher, geſucht wer-<lb/> den <note place="foot" n="4">S. Str. 9, 427. 10, 476 <hi rendition="#aq">a.</hi> Davon<lb/> unterſcheidet Strabo Erineos in Phthiotis, 9, 434. Etymol. M.<lb/> 373, 56. ὁ Ἐϱινεὸς iſt die rechte Form. <hi rendition="#aq">Erineum</hi> indeß Mela<lb/> und die unten angef. Schol. Pindar und Ariſtoph.</note>. Am Oeta lag <hi rendition="#g">Akyphas</hi> <note place="foot" n="5">Str. 9,<lb/> 427. <hi rendition="#aq">b.</hi> 434. Steph. Byz. Ἀκύφας μία τῆς Δωϱικῆς τετϱαπόλεως.</note>, wahrſcheinlich ei-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0066]
wendet ſich zuerſt nach Nordoſt, um darauf nach Suͤdoſt
umzubiegen 1. Die Lokalitaͤt iſt beſonders dadurch be-
zeichnet, daß ſich bei der Quelle auf einem ſteilen Vor-
ſprunge des Parnaſſos die alte Akropole einer Stadt
erhebt, welche als Lilaea anerkannt werden muß.
Die Landſchaft umher iſt großartig und kuͤhn geformt.
Zwanzig Stadien davon lag Charadra, wo ein Gebirgs-
bach in den Kephiſſos ſtroͤmte. Aber aus noch hoͤhern
Thaͤlern kommt der Fluß Pindos herab, welcher nicht
weit von Lilaea ſich mit Kephiſſos vereinigt. Dieſe Thaͤ-
ler, nordweſtlich gegen Lilaea gelegen 2, ſind die eigent-
liche Landſchaft Doris, von den Alten wenig im Ein-
zelnen beſchrieben, und von neuern Reiſenden erſt ſeit
Kurzem einigemal beſucht. Die ſteile Burg, welche an-
derthalb Stunden von Lilaea auf einem Vorſprunge des
Parnaſſes bei dem Dorfe Mariolatis liegt, iſt vielleicht
Boeon. Die alten Mauern im Thal gegen Weſten bei
Stagni, muß man fuͤr das feſte Kytinion anſehn 3.
Aber Erineos muß wohl an den Schluchten des Oeta,
den Quellen des genannten Fluſſes naͤher, geſucht wer-
den 4. Am Oeta lag Akyphas 5, wahrſcheinlich ei-
1 Ich folge hier beſonders Dodwell S. 123. und Gell, vergl.
Band 1. S. 41. Pouqueville iſt ganz im Irrthum. Er laͤßt den
Kephiß 1 1 ∫4 St. von Arotina, das er fuͤr Erineos haͤlt, NO ent-
ſpringen, und von N. in den Pindos fließen, der wieder in den
Korinthiſchen Meerbuſen geht, was ganz gegen die Alten iſt. Er
iſt gar nicht in Doris geweſen.
2 Fruͤher ſetzte man es meiſt
ganz falſch. Mit der Karte zum erſten Bande ſtimmt in der Haupt-
ſache Gells Karte zum Itinerary. Nach Str. liegt die Tetra-
polis meiſt oͤſtlich vom Parnaß, doch zieht ſie ſich auch weſtlich
herum. 9, 417. — Fl. Pindos nach Dodwell Aniani.
3 S.
den Grund S. 57. N. 3.
4 S. Str. 9, 427. 10, 476 a. Davon
unterſcheidet Strabo Erineos in Phthiotis, 9, 434. Etymol. M.
373, 56. ὁ Ἐϱινεὸς iſt die rechte Form. Erineum indeß Mela
und die unten angef. Schol. Pindar und Ariſtoph.
5 Str. 9,
427. b. 434. Steph. Byz. Ἀκύφας μία τῆς Δωϱικῆς τετϱαπόλεως.
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