Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.dert 1, die ebenfalls auf Geschlechtsherrschaft deutet. 5. An die Betrachtung der Gerusie knüpfen wir 1 Thuk. 5, 47. vgl. Plut. praec. reip. 10. p. 255 H. 2 Die ierai gerousiai, z. B. die Eleusinische, späterer Zeit gehen uns hier nichts an; doch machen wir auf folgendes Denkmal, als aus dem Peloponnes stammend, aufmerksam, bei Biagi Monum. Gr. p. 200. und Pracloqu. ad Mon. Gr. et Lat. p. XVIII. vgl. Visconti PioCl. T. 2. p. 66. e iera oupesia (Böckh vermuthet kühn, aber nach dem Zusammenhange wahrscheinlich, gerosia) g. ioulion epaphrodeiton agreteusanta (schwierig zu erklären) to Rx03E5;D etos (nach Visc. von der Befreiung Griechenlands durch Flaminin) kai donti ekasto geronti nomes denaria deka k. t. l. Vielleicht ist die iera gerosia dann die Olumpiake boule der Elecr. Paus. 5, 6, 4. 6, 3, 3. Perizon ad Ael. V. H. 10, 1. vgl. Bd. 2. S. 139. III. 7
dert 1, die ebenfalls auf Geſchlechtsherrſchaft deutet. 5. An die Betrachtung der Geruſie knuͤpfen wir 1 Thuk. 5, 47. vgl. Plut. praec. reip. 10. p. 255 H. 2 Die ἱεϱαὶ γεϱουσίαι, z. B. die Eleuſiniſche, ſpaͤterer Zeit gehen uns hier nichts an; doch machen wir auf folgendes Denkmal, als aus dem Peloponnes ſtammend, aufmerkſam, bei Biagi Monum. Gr. p. 200. und Pracloqu. ad Mon. Gr. et Lat. p. XVIII. vgl. Visconti PioCl. T. 2. p. 66. ἡ ἱεϱα ουπησια (Boͤckh vermuthet kuͤhn, aber nach dem Zuſammenhange wahrſcheinlich, γεϱωσια) γ. ιουλιον επαφϱοδειτον αγϱετευσαντα (ſchwierig zu erklaͤren) το Ρx03E5;Δ ἕτος (nach Visc. von der Befreiung Griechenlands durch Flaminin) και δοντι ἑκαστω γεϱοντι νομης δηναϱια δεκα κ. τ. λ. Vielleicht iſt die ἱεϱὰ γεϱωσία dann die Ὀλυμπιακὴ βουλὴ der Elecr. Pauſ. 5, 6, 4. 6, 3, 3. Perizon ad Ael. V. H. 10, 1. vgl. Bd. 2. S. 139. III. 7
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0103" n="97"/> dert <note place="foot" n="1">Thuk. 5, 47. vgl. Plut. <hi rendition="#aq">praec. reip. 10. p. 255</hi> H.</note>, die ebenfalls auf Geſchlechtsherrſchaft deutet.<lb/> So viel iſt deutlich, daß hier die Herrſchaft des Ge-<lb/> ſammtvolkes ſehr eingeſchraͤnkt war, und, wie auch<lb/> Ariſtoteles ſagt, eine Oligarchie in der andern lag <note place="foot" n="2">Die ἱεϱαὶ γεϱουσίαι, z. B. die Eleuſiniſche, ſpaͤterer Zeit gehen<lb/> uns hier nichts an; doch machen wir auf folgendes Denkmal, als<lb/> aus dem Peloponnes ſtammend, aufmerkſam, bei Biagi <hi rendition="#aq">Monum.<lb/> Gr. p. 200.</hi> und <hi rendition="#aq">Pracloqu. ad Mon. Gr. et Lat. p. XVIII.</hi> vgl.<lb/> Visconti <hi rendition="#aq">PioCl. T. 2. p. 66.</hi> ἡ ἱεϱα ουπησια (Boͤckh vermuthet<lb/> kuͤhn, aber nach dem Zuſammenhange wahrſcheinlich, γεϱωσια) γ.<lb/> ιουλιον επαφϱοδειτον αγϱετευσαντα (ſchwierig zu erklaͤren) το Ρx03E5;Δ<lb/> ἕτος (nach Visc. von der Befreiung Griechenlands durch Flaminin)<lb/> και δοντι ἑκαστω γεϱοντι νομης δηναϱια δεκα κ. τ. λ. Vielleicht<lb/> iſt die ἱεϱὰ γεϱωσία dann die Ὀλυμπιακὴ βουλὴ der Elecr. Pauſ.<lb/> 5, 6, 4. 6, 3, 3. Perizon <hi rendition="#aq">ad Ael. V. H. 10, 1.</hi> vgl. Bd. 2. S. 139.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>5.</head><lb/> <p>An die Betrachtung der Geruſie knuͤpfen wir<lb/> die des <hi rendition="#g">Koͤnigthums</hi> in Sparta und andern Dori-<lb/> ſchen Staaten an, als eines ſehr nahe verwandten<lb/> Elements der Verfaſſung. Das Doriſche Koͤnigthum<lb/> iſt eine Fortſetzung des heroiſchen oder homeriſchen, und<lb/> man hat bei dem einen ſo wenig wie bei dem an-<lb/> dern an die Machtvollkommenheit ſouveraͤner Herr-<lb/> ſcher zu denken, welche die Griechen erſt in Barbaren-<lb/> laͤndern kennen lernten. In jener alten Zeit war der<lb/> Koͤnig mit ſeinem Rathe der hoͤchſte Regent und Rich-<lb/> ter, aber nicht ohne ihn; er war zugleich erſter Anfuͤh-<lb/> rer im Kriege, und beſaß als ſolcher eine hoͤhere exe-<lb/> cutive Gewalt, wie ſie die Umſtaͤnde erforderten. Im<lb/> Ganzen aber verhielt er ſich zu den Edlen als Glei-<lb/> cher; und ſein Amt, obgleich gewoͤhnlich forterbend,<lb/> konnte doch auf eine andere Familie des Adels uͤber-<lb/> tragen werden; das niedere Volk beherrſchte er mehr<lb/> nach einer gewiſſen Willkuͤhr, gewaltthaͤtig wie die<lb/> Freier von Ithaka, oder als milder Vater, wie Odyſ-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi> 7</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0103]
dert 1, die ebenfalls auf Geſchlechtsherrſchaft deutet.
So viel iſt deutlich, daß hier die Herrſchaft des Ge-
ſammtvolkes ſehr eingeſchraͤnkt war, und, wie auch
Ariſtoteles ſagt, eine Oligarchie in der andern lag 2.
5.
An die Betrachtung der Geruſie knuͤpfen wir
die des Koͤnigthums in Sparta und andern Dori-
ſchen Staaten an, als eines ſehr nahe verwandten
Elements der Verfaſſung. Das Doriſche Koͤnigthum
iſt eine Fortſetzung des heroiſchen oder homeriſchen, und
man hat bei dem einen ſo wenig wie bei dem an-
dern an die Machtvollkommenheit ſouveraͤner Herr-
ſcher zu denken, welche die Griechen erſt in Barbaren-
laͤndern kennen lernten. In jener alten Zeit war der
Koͤnig mit ſeinem Rathe der hoͤchſte Regent und Rich-
ter, aber nicht ohne ihn; er war zugleich erſter Anfuͤh-
rer im Kriege, und beſaß als ſolcher eine hoͤhere exe-
cutive Gewalt, wie ſie die Umſtaͤnde erforderten. Im
Ganzen aber verhielt er ſich zu den Edlen als Glei-
cher; und ſein Amt, obgleich gewoͤhnlich forterbend,
konnte doch auf eine andere Familie des Adels uͤber-
tragen werden; das niedere Volk beherrſchte er mehr
nach einer gewiſſen Willkuͤhr, gewaltthaͤtig wie die
Freier von Ithaka, oder als milder Vater, wie Odyſ-
1 Thuk. 5, 47. vgl. Plut. praec. reip. 10. p. 255 H.
2 Die ἱεϱαὶ γεϱουσίαι, z. B. die Eleuſiniſche, ſpaͤterer Zeit gehen
uns hier nichts an; doch machen wir auf folgendes Denkmal, als
aus dem Peloponnes ſtammend, aufmerkſam, bei Biagi Monum.
Gr. p. 200. und Pracloqu. ad Mon. Gr. et Lat. p. XVIII. vgl.
Visconti PioCl. T. 2. p. 66. ἡ ἱεϱα ουπησια (Boͤckh vermuthet
kuͤhn, aber nach dem Zuſammenhange wahrſcheinlich, γεϱωσια) γ.
ιουλιον επαφϱοδειτον αγϱετευσαντα (ſchwierig zu erklaͤren) το Ρx03E5;Δ
ἕτος (nach Visc. von der Befreiung Griechenlands durch Flaminin)
και δοντι ἑκαστω γεϱοντι νομης δηναϱια δεκα κ. τ. λ. Vielleicht
iſt die ἱεϱὰ γεϱωσία dann die Ὀλυμπιακὴ βουλὴ der Elecr. Pauſ.
5, 6, 4. 6, 3, 3. Perizon ad Ael. V. H. 10, 1. vgl. Bd. 2. S. 139.
III. 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |