Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.tien eine Aufsicht führten 1. Es sind darunter aber 5. Unter den beiden Principien, auf welche die 1 Plut. Lyk. 12. Lak. Apophth. p. 221. 2 Plut. Agis 8. 3 oben S. 50. 4 Nach den Schol. Arist. Lysistr. 454. hatte
Sp. sechs Lochen, fünf werden gemeint: "Edolos, Sinis, Ari- mas, Ploas, Mesoages. Der letzte ist gewiß MESOATES, von den andern weiß ich nichts zu sagen. Auch die vier Lochen des Königs sind räthselhaft (vgl. Schol. Acharn.), vielleicht nur ein an- derer Ausdruck für die Mora des Königs (Xen. Staat 13, 6.) Fünf (oder sechs) Lochen soll Sp. auch nach Aristoteles gehabt haben. Photlos lokhoi, Hesych c. Intpp. tien eine Aufſicht fuͤhrten 1. Es ſind darunter aber 5. Unter den beiden Principien, auf welche die 1 Plut. Lyk. 12. Lak. Apophth. p. 221. 2 Plut. Agis 8. 3 oben S. 50. 4 Nach den Schol. Ariſt. Lyſiſtr. 454. hatte
Sp. ſechs Lochen, fuͤnf werden gemeint: ῎Εδωλος, Σίνις, ̛Αϱί- μας, Πλοὰς, Μεσοάγης. Der letzte iſt gewiß ΜΕΣΟΑΤΗΣ, von den andern weiß ich nichts zu ſagen. Auch die vier Lochen des Koͤnigs ſind raͤthſelhaft (vgl. Schol. Acharn.), vielleicht nur ein an- derer Ausdruck fuͤr die Mora des Koͤnigs (Xen. Staat 13, 6.) Fuͤnf (oder ſechs) Lochen ſoll Sp. auch nach Ariſtoteles gehabt haben. Photlos λὀχοι, Heſych c. Intpp. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0244" n="238"/> tien eine Aufſicht fuͤhrten <note place="foot" n="1">Plut. Lyk. 12. Lak. Apophth. <hi rendition="#aq">p.</hi> 221.</note>. Es ſind darunter aber<lb/> hier nicht die einzelnen Speiſegeſellſchaften, ſondern<lb/> groͤßere Vereinigungen gemeint; als Sparta durch<lb/> Agis wieder 4500 Haͤuſer erhielt, waren ſolcher funf-<lb/> zehn <note place="foot" n="2">Plut. Agis 8.</note>; fruͤher bei 9000 wohl dreißig: ſo iſt es wohl<lb/> blos ein anderer Name fuͤr das ſelten vorkommende<lb/> Oba, und das Heer ſtand nach Staͤmmen, Phratrien,<lb/> und Geſchlechtern. Dann ſtellten auch in fruͤhern Zei-<lb/> ten die einzelnen Komen Sparta’s Lochen fuͤr ſich; wie<lb/> die Pitanaten im Perſerkriege <note place="foot" n="3">oben S. 50.</note> und die Meſoaten <note place="foot" n="4">Nach den Schol. Ariſt. Lyſiſtr. 454. hatte<lb/> Sp. ſechs Lochen, fuͤnf werden gemeint: ῎Εδωλος, Σίνις, ̛Αϱί-<lb/> μας, Πλοὰς, Μεσοάγης. Der letzte iſt gewiß ΜΕΣΟΑΤΗΣ,<lb/> von den andern weiß ich nichts zu ſagen. Auch die vier Lochen des<lb/> Koͤnigs ſind raͤthſelhaft (vgl. Schol. Acharn.), vielleicht nur ein an-<lb/> derer Ausdruck fuͤr die Mora des Koͤnigs (Xen. Staat 13, 6.) Fuͤnf<lb/> (oder ſechs) Lochen ſoll Sp. auch nach Ariſtoteles gehabt haben.<lb/> Photlos λὀχοι, Heſych <hi rendition="#aq">c. Intpp.</hi></note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>5.</head><lb/> <p>Unter den beiden Principien, auf welche die<lb/> Ordnung des Heers in Sparta gebaut wurde, war,<lb/> wie ſchon hieraus abzunehmen, das eine mehr der aͤl-<lb/> tern Zeit eigen, und ſpaͤter faſt erloſchen: ich meine<lb/> die innige Verbruͤderung des Heers in allen ſeinen Thei-<lb/> len. Dieſe ſpricht der Name Enomotia aus, und auf<lb/> dieſelbe fuͤhren manche andere merkwuͤrdige Spuren,<lb/> wie das Zuſammenſtehen von Liebenden und Geliebten,<lb/> das in beſondern Lagen das Gefuͤhl aufs tiefſte ergreifen<lb/> mußte, und das Opfer des Eros, das bei Spartiaten<lb/> wie Kretern die Schoͤnſten vor der Schlacht verrichte-<lb/> ten: ein Zeichen einer Geſinnung, die wechſelſeitige<lb/> Neigung und Scham fuͤr die edelſte Triebfeder der<lb/> Tapferkeit haͤlt. Dauernder aber war das zweite<lb/> Princip: die ſtrenge Pflicht der πειθαϱχία, des unbe-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0244]
tien eine Aufſicht fuͤhrten 1. Es ſind darunter aber
hier nicht die einzelnen Speiſegeſellſchaften, ſondern
groͤßere Vereinigungen gemeint; als Sparta durch
Agis wieder 4500 Haͤuſer erhielt, waren ſolcher funf-
zehn 2; fruͤher bei 9000 wohl dreißig: ſo iſt es wohl
blos ein anderer Name fuͤr das ſelten vorkommende
Oba, und das Heer ſtand nach Staͤmmen, Phratrien,
und Geſchlechtern. Dann ſtellten auch in fruͤhern Zei-
ten die einzelnen Komen Sparta’s Lochen fuͤr ſich; wie
die Pitanaten im Perſerkriege 3 und die Meſoaten 4.
5.
Unter den beiden Principien, auf welche die
Ordnung des Heers in Sparta gebaut wurde, war,
wie ſchon hieraus abzunehmen, das eine mehr der aͤl-
tern Zeit eigen, und ſpaͤter faſt erloſchen: ich meine
die innige Verbruͤderung des Heers in allen ſeinen Thei-
len. Dieſe ſpricht der Name Enomotia aus, und auf
dieſelbe fuͤhren manche andere merkwuͤrdige Spuren,
wie das Zuſammenſtehen von Liebenden und Geliebten,
das in beſondern Lagen das Gefuͤhl aufs tiefſte ergreifen
mußte, und das Opfer des Eros, das bei Spartiaten
wie Kretern die Schoͤnſten vor der Schlacht verrichte-
ten: ein Zeichen einer Geſinnung, die wechſelſeitige
Neigung und Scham fuͤr die edelſte Triebfeder der
Tapferkeit haͤlt. Dauernder aber war das zweite
Princip: die ſtrenge Pflicht der πειθαϱχία, des unbe-
1 Plut. Lyk. 12. Lak. Apophth. p. 221.
2 Plut. Agis 8.
3 oben S. 50.
4 Nach den Schol. Ariſt. Lyſiſtr. 454. hatte
Sp. ſechs Lochen, fuͤnf werden gemeint: ῎Εδωλος, Σίνις, ̛Αϱί-
μας, Πλοὰς, Μεσοάγης. Der letzte iſt gewiß ΜΕΣΟΑΤΗΣ,
von den andern weiß ich nichts zu ſagen. Auch die vier Lochen des
Koͤnigs ſind raͤthſelhaft (vgl. Schol. Acharn.), vielleicht nur ein an-
derer Ausdruck fuͤr die Mora des Koͤnigs (Xen. Staat 13, 6.) Fuͤnf
(oder ſechs) Lochen ſoll Sp. auch nach Ariſtoteles gehabt haben.
Photlos λὀχοι, Heſych c. Intpp.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |