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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

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Die Umgebung des Königs heißt Damosia, sie be-
steht aus seinen Zeltgenossen, wozu die Polemarchen 1,
die Pythier 2, und noch drei Homöen 3 gehören; den
Weissagern, Aerzten 4, Flötenspielern und Freiwilligen
beim Heer 5; auch sind dazu zu rechnen die zwei Epho-
ren, die den König auf Auszügen begleiteten 6, die
Laphyropolen, welche nebst diesen die Beute in Em-
pfang nahmen, die Hellanodiken, die Streitigkeiten
beim Heer entschieden (es nannten sich hier wie zu
Olympia die Peloponnesier vorzugsweise Hellenen) 7,
die Symbulen, die dem Könige seit Agis Zeit bei-
gegeben wurden 8, der Pyrphoros, ein Arespriester,
der von dem Opfer, was der König daheim dem Zeus
Agetor 9, und an der Gränze dem Zeus und der
Athena verrichtet, Feuer nimmt, und es beständig wäh-
rend des Feldzugs bewahrt, (im Treffen schützte den
Unbewaffneten gewöhnlich eine religiöse Scheu) 10; end-
lich waren auch die Sieger in Kranzwettkämpfen in
des Königs Umgebung 11: in der That ein Gefolge,
bedeutend genug, um in einem so einfachen Leben den
Sprossen des Herakles mit einem Schein von Hoheit
zu umgeben. Mit der Damosia sind die Dreißig

1 Xen. H. 6, 4, 14. Staat 13, 1. 7.
2 oben S. 18.
3 oben S. 107, 5.
4 Auch in einer Fourmont. Inschr. nach
Raoul-Roch. Dissertat. p. 82.
5 Xen. Staat 13, 7. Nikol.
Dam. Auch der kreodaites gehört vermuthlich dazu, Plut. Ages.
8.
6 Manso 2. S. 377. 3, 1. S. 214.
7 Xen. St. 13, 11.
8 oben S. 105, 2. vgl. Thuk. 8, 39. In Fourmont. Inschriften bou-
liaioi, die Raoul-Roch. a. O. für dieselben hält.
9 oben S. 99, 4.
Aus Xen. Nikol. Damask. vgl. Theopomp bei Schol. Theokr. 5, 83.
Eudokia S. 251. über den Zeus Egetor, der auch zu Argos ver-
ehrt wurde, als der die Herakliden ins Land geführt, worauf Tyr-
täos deutet in den Bd. 2. S. 47. angef. Versen.
10 Xen.
Staat 13, 2. vgl. Zenob. Prov. 5, 34. Schol. Eurip. Phön.
1415.
11 Plut. Lyk. 22. Qu. Symp. 2, 5. p. 88.

Die Umgebung des Koͤnigs heißt Damoſia, ſie be-
ſteht aus ſeinen Zeltgenoſſen, wozu die Polemarchen 1,
die Pythier 2, und noch drei Homoͤen 3 gehoͤren; den
Weiſſagern, Aerzten 4, Floͤtenſpielern und Freiwilligen
beim Heer 5; auch ſind dazu zu rechnen die zwei Epho-
ren, die den Koͤnig auf Auszuͤgen begleiteten 6, die
Laphyropolen, welche nebſt dieſen die Beute in Em-
pfang nahmen, die Hellanodiken, die Streitigkeiten
beim Heer entſchieden (es nannten ſich hier wie zu
Olympia die Peloponneſier vorzugsweiſe Hellenen) 7,
die Symbulen, die dem Koͤnige ſeit Agis Zeit bei-
gegeben wurden 8, der Pyrphoros, ein Aresprieſter,
der von dem Opfer, was der Koͤnig daheim dem Zeus
Agetor 9, und an der Graͤnze dem Zeus und der
Athena verrichtet, Feuer nimmt, und es beſtaͤndig waͤh-
rend des Feldzugs bewahrt, (im Treffen ſchuͤtzte den
Unbewaffneten gewoͤhnlich eine religioͤſe Scheu) 10; end-
lich waren auch die Sieger in Kranzwettkaͤmpfen in
des Koͤnigs Umgebung 11: in der That ein Gefolge,
bedeutend genug, um in einem ſo einfachen Leben den
Sproſſen des Herakles mit einem Schein von Hoheit
zu umgeben. Mit der Damoſia ſind die Dreißig

1 Xen. H. 6, 4, 14. Staat 13, 1. 7.
2 oben S. 18.
3 oben S. 107, 5.
4 Auch in einer Fourmont. Inſchr. nach
Raoul-Roch. Dissertat. p. 82.
5 Xen. Staat 13, 7. Nikol.
Dam. Auch der κϱεωδαίτης gehoͤrt vermuthlich dazu, Plut. Ageſ.
8.
6 Manſo 2. S. 377. 3, 1. S. 214.
7 Xen. St. 13, 11.
8 oben S. 105, 2. vgl. Thuk. 8, 39. In Fourmont. Inſchriften βου-
λιαῖοι, die Raoul-Roch. a. O. fuͤr dieſelben haͤlt.
9 oben S. 99, 4.
Aus Xen. Nikol. Damaſk. vgl. Theopomp bei Schol. Theokr. 5, 83.
Eudokia S. 251. uͤber den Ζεὺς ̛Ηγήτωϱ, der auch zu Argos ver-
ehrt wurde, als der die Herakliden ins Land gefuͤhrt, worauf Tyr-
taͤos deutet in den Bd. 2. S. 47. angef. Verſen.
10 Xen.
Staat 13, 2. vgl. Zenob. Prov. 5, 34. Schol. Eurip. Phoͤn.
1415.
11 Plut. Lyk. 22. Qu. Symp. 2, 5. p. 88.
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[240/0246] Die Umgebung des Koͤnigs heißt Damoſia, ſie be- ſteht aus ſeinen Zeltgenoſſen, wozu die Polemarchen 1, die Pythier 2, und noch drei Homoͤen 3 gehoͤren; den Weiſſagern, Aerzten 4, Floͤtenſpielern und Freiwilligen beim Heer 5; auch ſind dazu zu rechnen die zwei Epho- ren, die den Koͤnig auf Auszuͤgen begleiteten 6, die Laphyropolen, welche nebſt dieſen die Beute in Em- pfang nahmen, die Hellanodiken, die Streitigkeiten beim Heer entſchieden (es nannten ſich hier wie zu Olympia die Peloponneſier vorzugsweiſe Hellenen) 7, die Symbulen, die dem Koͤnige ſeit Agis Zeit bei- gegeben wurden 8, der Pyrphoros, ein Aresprieſter, der von dem Opfer, was der Koͤnig daheim dem Zeus Agetor 9, und an der Graͤnze dem Zeus und der Athena verrichtet, Feuer nimmt, und es beſtaͤndig waͤh- rend des Feldzugs bewahrt, (im Treffen ſchuͤtzte den Unbewaffneten gewoͤhnlich eine religioͤſe Scheu) 10; end- lich waren auch die Sieger in Kranzwettkaͤmpfen in des Koͤnigs Umgebung 11: in der That ein Gefolge, bedeutend genug, um in einem ſo einfachen Leben den Sproſſen des Herakles mit einem Schein von Hoheit zu umgeben. Mit der Damoſia ſind die Dreißig 1 Xen. H. 6, 4, 14. Staat 13, 1. 7. 2 oben S. 18. 3 oben S. 107, 5. 4 Auch in einer Fourmont. Inſchr. nach Raoul-Roch. Dissertat. p. 82. 5 Xen. Staat 13, 7. Nikol. Dam. Auch der κϱεωδαίτης gehoͤrt vermuthlich dazu, Plut. Ageſ. 8. 6 Manſo 2. S. 377. 3, 1. S. 214. 7 Xen. St. 13, 11. 8 oben S. 105, 2. vgl. Thuk. 8, 39. In Fourmont. Inſchriften βου- λιαῖοι, die Raoul-Roch. a. O. fuͤr dieſelben haͤlt. 9 oben S. 99, 4. Aus Xen. Nikol. Damaſk. vgl. Theopomp bei Schol. Theokr. 5, 83. Eudokia S. 251. uͤber den Ζεὺς ̛Ηγήτωϱ, der auch zu Argos ver- ehrt wurde, als der die Herakliden ins Land gefuͤhrt, worauf Tyr- taͤos deutet in den Bd. 2. S. 47. angef. Verſen. 10 Xen. Staat 13, 2. vgl. Zenob. Prov. 5, 34. Schol. Eurip. Phoͤn. 1415. 11 Plut. Lyk. 22. Qu. Symp. 2, 5. p. 88.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/246>, abgerufen am 21.11.2024.