Die alte Gortus dagegen existirt in den kyklopischen Mauern und Tempelruinen von Marmora bei Atchi- colo, über der Ebne von Dimitzana, in der ein Paläo- Castro Theisoa zu sein scheint. Die Theisoaia ist vom Mylaon durchflossen, der von Methydrion her- kommt; gränzt an Methydrion, und da dies Orchome- nisch, an Orchomenos; liegt nördlich vom Lykäon -- nach Paus., bei dem mir nur auffällt, daß er sie zu Parrhasien rechnet. Zwei Orte des Namens anzuneh- men ist kein Grund. Die Ruinen bei Kyparissia sind das alte Basilis, die Parrhasische Hauptstadt des Ar- kaderfürsten Kypselos (s. oben Bd. 2. S. 63. dazu Nikias Arkadika bei Athen. 13, 609. das Parrhasi- sche Kastell Kupsela kommt auch bei Steph. Byz. vor, und die Kupselikai kunes, Pollux 5, 5, 37. 40. schei- nen davon benannt. vgl. auch Wasse ad Thucyd. V, 33.), was auch dadurch bestätigt wird, daß nördlich davon Bathu-Rheuma, auch nach den Sagen der Um- wohner, das Bathos des Paus. ist. Megalopo- lis ist unverkennbar Sinano, durchströmt vom Helis- son, der 20 St. östlich von der Stadt in den Alpheios fällt. Schr. Paus. 8, 30, 1. stadiois apotero Me- galopoliton tou asteos K(eikosi) kateisin eis ton Alpheion. vgl. 34, 3. Zunächst vor der Stadt lag auf Tegea zu Laodikeia, Ladokea nach Paus. 8, 44, 1., vgl. Polyb. 2, 7, 3. 51, 3. 55, 2. Manso Sp. 3, 1. S. 311. Es lag noch in der Orestis, Thuk. 4, 134. also in Mänalien, und da nach Steph. Byz. s. v. Mega- lopolis, die halbe Stadt Orestia hieß, so scheint zu erhellen, daß der Helisson die Gränze mach- te zwischen den Mänaliern und Parrhasiern. Die Ka- stelle Klarion, Pol. 4, 6, 3. und to kata ton Pho- leon, 9, 18, 1. sind schwer zu bestimmen, wie auch Kleomenes Weg nach Megalopolis über Roition (nach Ee. Zoition) und di Elikountos. Plut. Kleom. 23. Einige Notizen für die Gegend sind vielleicht aus fol- gender von Fourmont in Karitena gefundner Inschrift zu entnehmen.
Die alte Γόρτυς dagegen exiſtirt in den kyklopiſchen Mauern und Tempelruinen von Marmora bei Atchi- colo, uͤber der Ebne von Dimitzana, in der ein Palaͤo- Caſtro Θεισόα zu ſein ſcheint. Die Θεισοαία iſt vom Mylaon durchfloſſen, der von Methydrion her- kommt; graͤnzt an Methydrion, und da dies Orchome- niſch, an Orchomenos; liegt noͤrdlich vom Lykaͤon — nach Pauſ., bei dem mir nur auffaͤllt, daß er ſie zu Parrhaſien rechnet. Zwei Orte des Namens anzuneh- men iſt kein Grund. Die Ruinen bei Kypariſſia ſind das alte Βασιλὶς, die Parrhaſiſche Hauptſtadt des Ar- kaderfuͤrſten Kypſelos (ſ. oben Bd. 2. S. 63. dazu Nikias Ἀρκαδικὰ bei Athen. 13, 609. das Parrhaſi- ſche Kaſtell Κύψελα kommt auch bei Steph. Byz. vor, und die Κυψελικαὶ κύνες, Pollux 5, 5, 37. 40. ſchei- nen davon benannt. vgl. auch Waſſe ad Thucyd. V, 33.), was auch dadurch beſtaͤtigt wird, daß noͤrdlich davon Bathu-Rheuma, auch nach den Sagen der Um- wohner, das Bathos des Pauſ. iſt. Μεγαλόπο- λις iſt unverkennbar Sinano, durchſtroͤmt vom Heliſ- ſon, der 20 St. oͤſtlich von der Stadt in den Alpheios faͤllt. Schr. Pauſ. 8, 30, 1. σταδίοις ἀπωτέρω Με- γαλοπολιτῶν τοῦ ὰστεος Κ(εἴκοσι) κάτεισιν εἰς τὸν Ἀλφειόν. vgl. 34, 3. Zunaͤchſt vor der Stadt lag auf Tegea zu Λαοδικεία, Λαδοκέα nach Pauſ. 8, 44, 1., vgl. Polyb. 2, 7, 3. 51, 3. 55, 2. Manſo Sp. 3, 1. S. 311. Es lag noch in der Oreſtis, Thuk. 4, 134. alſo in Maͤnalien, und da nach Steph. Byz. s. v. Μεγα- λόπολις, die halbe Stadt Ὀρεστία hieß, ſo ſcheint zu erhellen, daß der Heliſſon die Graͤnze mach- te zwiſchen den Maͤnaliern und Parrhaſiern. Die Ka- ſtelle Κλάϱιον, Pol. 4, 6, 3. und τὸ κατὰ τὸν Φω- λεὸν, 9, 18, 1. ſind ſchwer zu beſtimmen, wie auch Kleomenes Weg nach Megalopolis uͤber Ῥοίτιον (nach Ee. Ζοίτιον) und δἰ Ἑλικοῦντος. Plut. Kleom. 23. Einige Notizen fuͤr die Gegend ſind vielleicht aus fol- gender von Fourmont in Karitena gefundner Inſchrift zu entnehmen.
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Die alte Γόρτυς dagegen exiſtirt in den kyklopiſchen
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Caſtro Θεισόα zu ſein ſcheint. Die Θεισοαία iſt
vom Mylaon durchfloſſen, der von Methydrion her-
kommt; graͤnzt an Methydrion, und da dies Orchome-
niſch, an Orchomenos; liegt noͤrdlich vom Lykaͤon —
nach Pauſ., bei dem mir nur auffaͤllt, daß er ſie zu
Parrhaſien rechnet. Zwei Orte des Namens anzuneh-
men iſt kein Grund. Die Ruinen bei Kypariſſia ſind
das alte Βασιλὶς, die Parrhaſiſche Hauptſtadt des Ar-
kaderfuͤrſten Kypſelos (ſ. oben Bd. 2. S. 63. dazu
Nikias Ἀρκαδικὰ bei Athen. 13, 609. das Parrhaſi-
ſche Kaſtell Κύψελα kommt auch bei Steph. Byz. vor,
und die Κυψελικαὶ κύνες, Pollux 5, 5, 37. 40. ſchei-
nen davon benannt. vgl. auch Waſſe ad Thucyd. V,
33.), was auch dadurch beſtaͤtigt wird, daß noͤrdlich
davon Bathu-Rheuma, auch nach den Sagen der Um-
wohner, das Bathos des Pauſ. iſt. Μεγαλόπο-
λις iſt unverkennbar Sinano, durchſtroͤmt vom Heliſ-
ſon, der 20 St. oͤſtlich von der Stadt in den Alpheios
faͤllt. Schr. Pauſ. 8, 30, 1. σταδίοις ἀπωτέρω Με-
γαλοπολιτῶν τοῦ ὰστεος Κ(εἴκοσι) κάτεισιν εἰς τὸν
Ἀλφειόν. vgl. 34, 3. Zunaͤchſt vor der Stadt lag auf
Tegea zu Λαοδικεία, Λαδοκέα nach Pauſ. 8, 44, 1.,
vgl. Polyb. 2, 7, 3. 51, 3. 55, 2. Manſo Sp. 3, 1. S.
311. Es lag noch in der Oreſtis, Thuk. 4, 134. alſo
in Maͤnalien, und da nach Steph. Byz. s. v. Μεγα-
λόπολις, die halbe Stadt Ὀρεστία hieß, ſo
ſcheint zu erhellen, daß der Heliſſon die Graͤnze mach-
te zwiſchen den Maͤnaliern und Parrhaſiern. Die Ka-
ſtelle Κλάϱιον, Pol. 4, 6, 3. und τὸ κατὰ τὸν Φω-
λεὸν, 9, 18, 1. ſind ſchwer zu beſtimmen, wie auch
Kleomenes Weg nach Megalopolis uͤber Ῥοίτιον (nach
Ee. Ζοίτιον) und δἰ Ἑλικοῦντος. Plut. Kleom. 23.
Einige Notizen fuͤr die Gegend ſind vielleicht aus fol-
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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/451>, abgerufen am 24.11.2024.
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