Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

dam III. heimlich von Nikostratos, dem Argivischen Feld-
herrn, Plut. de vit. pud. 16 p. 180. reg. apophth.
p.
130, in dem Kriege Ol. 106., in dem Sparta
mehrere Megalopolitische Orte, z. B. Helissus, eroberte.
Manso 3, 1. S. 241. 245. (Schneider setzt die letztre
Begebenheit zu früh, ad Xen. I. l.) Leondari, was
Fourmont für Megalopolis hielt -- darnach macht der
jüngere eine übertriebne Beschreibung von den Ruinen
daselbst, von denen Neuere Nichts gefunden -- ist
wahrscheinlich Leuktra, welches später Megalopolitisch,
Plut. Pelop. 20. Kleom. 6., (das Gränz-Hermäon
war zu Paus. Zeit bei Belemina) früher Lakonischer
Gränzort war, Thuk. 5, 54. Xen. H. 6, 5, 24. wo
die Maleatis die Gegend von Malaia in Aepytis
Paus. 8, 27, 3. ist. Epaminondas hatte, wie man aus
Paus. sieht, Leuktra selbst zur Aepytis geschlagen.
Spuren einer kleinen Stadt 100 min. von Leondari
bei G. habe ich Midea genannt, welches nach Xe-
nophons, Hellen. 7, 1, 28., Andeutungen auf dem
Wege nach Parrhasien lag, mit dem sich auf Sp. zu
der Weg nach den Eutresiern vereinigte. Vielleicht ist
aber MALAIA zu corrigiren. Die Wege in dieser
Gegend habe ich im Ganzen zeichnen müssen, wie
sie zu Paus. Zeit waren, vor Megalop. Erbauung
lagen sie freilich anders.

21.

Was nun schließlich die politische Ein-
theilung
Arkadiens betrifft: so bin ich darin Paus.
Angaben gefolgt, wo ich nicht bestimmt einen andern
Zustand in frührer Zeit nachweisen konnte. Das Ge-
biet von Megalopolis habe ich aufgelöst in seine Be-
standtheile, nämlich 1. in Mänalien. Dazu gehören
die Orte (Paus. 8, 27, 3.) Alea (unbek.), Pallantion,
Eutäa, Sumateia, Asea, Perätheis, Helisson, Dipäa,
Lykäa, Orestasion nebst Ladokea, dazu Mänalos selbst,
vielleicht auch Boukolion bei Thuk. 4, 134. Plin. 4,
6, 10. 2. Parrhasien. Lykosura, Thoknia, Tra-
pezus, Akakesion, Makaria, Dasea, diese beiden zw.
Akak. u. Megalop., Proseis und Akontion unbestimmter
Lage. Da Thoknia auf der rechten Seite des Alph.
lag, reichte also Parrhasien hier hinüber, und darauf

dam III. heimlich von Nikoſtratos, dem Argiviſchen Feld-
herrn, Plut. de vit. pud. 16 p. 180. reg. apophth.
p.
130, in dem Kriege Ol. 106., in dem Sparta
mehrere Megalopolitiſche Orte, z. B. Heliſſus, eroberte.
Manſo 3, 1. S. 241. 245. (Schneider ſetzt die letztre
Begebenheit zu fruͤh, ad Xen. I. l.) Leondari, was
Fourmont fuͤr Megalopolis hielt — darnach macht der
juͤngere eine uͤbertriebne Beſchreibung von den Ruinen
daſelbſt, von denen Neuere Nichts gefunden — iſt
wahrſcheinlich Λεῦκτρα, welches ſpaͤter Megalopolitiſch,
Plut. Pelop. 20. Kleom. 6., (das Graͤnz-Hermaͤon
war zu Pauſ. Zeit bei Belemina) fruͤher Lakoniſcher
Graͤnzort war, Thuk. 5, 54. Xen. H. 6, 5, 24. wo
die Μαλεᾶτις die Gegend von Μαλαία in Aepytis
Pauſ. 8, 27, 3. iſt. Epaminondas hatte, wie man aus
Pauſ. ſieht, Leuktra ſelbſt zur Aepytis geſchlagen.
Spuren einer kleinen Stadt 100 min. von Leondari
bei G. habe ich Μιδέα genannt, welches nach Xe-
nophons, Hellen. 7, 1, 28., Andeutungen auf dem
Wege nach Parrhaſien lag, mit dem ſich auf Sp. zu
der Weg nach den Eutreſiern vereinigte. Vielleicht iſt
aber ΜΑΛΑΙΑ zu corrigiren. Die Wege in dieſer
Gegend habe ich im Ganzen zeichnen muͤſſen, wie
ſie zu Pauſ. Zeit waren, vor Megalop. Erbauung
lagen ſie freilich anders.

21.

Was nun ſchließlich die politiſche Ein-
theilung
Arkadiens betrifft: ſo bin ich darin Pauſ.
Angaben gefolgt, wo ich nicht beſtimmt einen andern
Zuſtand in fruͤhrer Zeit nachweiſen konnte. Das Ge-
biet von Megalopolis habe ich aufgeloͤst in ſeine Be-
ſtandtheile, naͤmlich 1. in Maͤnalien. Dazu gehoͤren
die Orte (Pauſ. 8, 27, 3.) Alea (unbek.), Pallantion,
Eutaͤa, Sumateia, Aſea, Peraͤtheis, Heliſſon, Dipaͤa,
Lykaͤa, Oreſtaſion nebſt Ladokea, dazu Maͤnalos ſelbſt,
vielleicht auch Βουκολίων bei Thuk. 4, 134. Plin. 4,
6, 10. 2. Parrhaſien. Lykoſura, Thoknia, Tra-
pezus, Akakeſion, Makaria, Daſea, dieſe beiden zw.
Akak. u. Megalop., Proſeis und Akontion unbeſtimmter
Lage. Da Thoknia auf der rechten Seite des Alph.
lag, reichte alſo Parrhaſien hier hinuͤber, und darauf

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0454" n="448"/>
dam <hi rendition="#aq">III.</hi> heimlich von Niko&#x017F;tratos, dem Argivi&#x017F;chen Feld-<lb/>
herrn, Plut. <hi rendition="#aq">de vit. pud. 16 p. 180. reg. apophth.<lb/>
p.</hi> 130, in dem Kriege Ol. 106., in dem Sparta<lb/>
mehrere Megalopoliti&#x017F;che Orte, z. B. Heli&#x017F;&#x017F;us, eroberte.<lb/>
Man&#x017F;o 3, 1. S. 241. 245. (Schneider &#x017F;etzt die letztre<lb/>
Begebenheit zu fru&#x0364;h, <hi rendition="#aq">ad Xen. I. l.</hi>) Leondari, was<lb/>
Fourmont fu&#x0364;r Megalopolis hielt &#x2014; darnach macht der<lb/>
ju&#x0364;ngere eine u&#x0364;bertriebne Be&#x017F;chreibung von den Ruinen<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t, von denen Neuere Nichts gefunden &#x2014; i&#x017F;t<lb/>
wahr&#x017F;cheinlich &#x039B;&#x03B5;&#x1FE6;&#x03BA;&#x03C4;&#x03C1;&#x03B1;, welches &#x017F;pa&#x0364;ter Megalopoliti&#x017F;ch,<lb/>
Plut. Pelop. 20. Kleom. 6., (das Gra&#x0364;nz-Herma&#x0364;on<lb/>
war zu Pau&#x017F;. Zeit bei Belemina) fru&#x0364;her Lakoni&#x017F;cher<lb/>
Gra&#x0364;nzort war, Thuk. 5, 54. Xen. H. 6, 5, 24. wo<lb/>
die &#x039C;&#x03B1;&#x03BB;&#x03B5;&#x1FB6;&#x03C4;&#x03B9;&#x03C2; die Gegend von &#x039C;&#x03B1;&#x03BB;&#x03B1;&#x03AF;&#x03B1; in Aepytis<lb/>
Pau&#x017F;. 8, 27, 3. i&#x017F;t. Epaminondas hatte, wie man aus<lb/>
Pau&#x017F;. &#x017F;ieht, Leuktra &#x017F;elb&#x017F;t zur Aepytis ge&#x017F;chlagen.<lb/>
Spuren einer kleinen Stadt 100 <hi rendition="#aq">min.</hi> von Leondari<lb/>
bei G. habe ich &#x039C;&#x03B9;&#x03B4;&#x03AD;&#x03B1; genannt, welches nach Xe-<lb/>
nophons, Hellen. 7, 1, 28., Andeutungen auf dem<lb/>
Wege nach Parrha&#x017F;ien lag, mit dem &#x017F;ich auf Sp. zu<lb/>
der Weg nach den Eutre&#x017F;iern vereinigte. Vielleicht i&#x017F;t<lb/>
aber &#x039C;&#x0391;&#x039B;&#x0391;&#x0399;&#x0391; zu corrigiren. Die Wege in die&#x017F;er<lb/>
Gegend habe ich im Ganzen zeichnen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, wie<lb/>
&#x017F;ie zu Pau&#x017F;. Zeit waren, vor Megalop. Erbauung<lb/>
lagen &#x017F;ie freilich anders.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>21.</head><lb/>
            <p>Was nun &#x017F;chließlich die <hi rendition="#g">politi&#x017F;che Ein-<lb/>
theilung</hi> Arkadiens betrifft: &#x017F;o bin ich darin Pau&#x017F;.<lb/>
Angaben gefolgt, wo ich nicht be&#x017F;timmt einen andern<lb/>
Zu&#x017F;tand in fru&#x0364;hrer Zeit nachwei&#x017F;en konnte. Das Ge-<lb/>
biet von Megalopolis habe ich aufgelo&#x0364;st in &#x017F;eine Be-<lb/>
&#x017F;tandtheile, na&#x0364;mlich 1. in <hi rendition="#g">Ma&#x0364;nalien</hi>. Dazu geho&#x0364;ren<lb/>
die Orte (Pau&#x017F;. 8, 27, 3.) Alea (unbek.), Pallantion,<lb/>
Euta&#x0364;a, Sumateia, A&#x017F;ea, Pera&#x0364;theis, Heli&#x017F;&#x017F;on, Dipa&#x0364;a,<lb/>
Lyka&#x0364;a, Ore&#x017F;ta&#x017F;ion neb&#x017F;t Ladokea, dazu Ma&#x0364;nalos &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
vielleicht auch &#x0392;&#x03BF;&#x03C5;&#x03BA;&#x03BF;&#x03BB;&#x03AF;&#x03C9;&#x03BD; bei Thuk. 4, 134. Plin. 4,<lb/>
6, 10. 2. <hi rendition="#g">Parrha&#x017F;ien</hi>. Lyko&#x017F;ura, Thoknia, Tra-<lb/>
pezus, Akake&#x017F;ion, Makaria, Da&#x017F;ea, die&#x017F;e beiden zw.<lb/>
Akak. u. Megalop., Pro&#x017F;eis und Akontion unbe&#x017F;timmter<lb/>
Lage. Da Thoknia auf der rechten Seite des Alph.<lb/>
lag, reichte al&#x017F;o Parrha&#x017F;ien hier hinu&#x0364;ber, und darauf<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[448/0454] dam III. heimlich von Nikoſtratos, dem Argiviſchen Feld- herrn, Plut. de vit. pud. 16 p. 180. reg. apophth. p. 130, in dem Kriege Ol. 106., in dem Sparta mehrere Megalopolitiſche Orte, z. B. Heliſſus, eroberte. Manſo 3, 1. S. 241. 245. (Schneider ſetzt die letztre Begebenheit zu fruͤh, ad Xen. I. l.) Leondari, was Fourmont fuͤr Megalopolis hielt — darnach macht der juͤngere eine uͤbertriebne Beſchreibung von den Ruinen daſelbſt, von denen Neuere Nichts gefunden — iſt wahrſcheinlich Λεῦκτρα, welches ſpaͤter Megalopolitiſch, Plut. Pelop. 20. Kleom. 6., (das Graͤnz-Hermaͤon war zu Pauſ. Zeit bei Belemina) fruͤher Lakoniſcher Graͤnzort war, Thuk. 5, 54. Xen. H. 6, 5, 24. wo die Μαλεᾶτις die Gegend von Μαλαία in Aepytis Pauſ. 8, 27, 3. iſt. Epaminondas hatte, wie man aus Pauſ. ſieht, Leuktra ſelbſt zur Aepytis geſchlagen. Spuren einer kleinen Stadt 100 min. von Leondari bei G. habe ich Μιδέα genannt, welches nach Xe- nophons, Hellen. 7, 1, 28., Andeutungen auf dem Wege nach Parrhaſien lag, mit dem ſich auf Sp. zu der Weg nach den Eutreſiern vereinigte. Vielleicht iſt aber ΜΑΛΑΙΑ zu corrigiren. Die Wege in dieſer Gegend habe ich im Ganzen zeichnen muͤſſen, wie ſie zu Pauſ. Zeit waren, vor Megalop. Erbauung lagen ſie freilich anders. 21. Was nun ſchließlich die politiſche Ein- theilung Arkadiens betrifft: ſo bin ich darin Pauſ. Angaben gefolgt, wo ich nicht beſtimmt einen andern Zuſtand in fruͤhrer Zeit nachweiſen konnte. Das Ge- biet von Megalopolis habe ich aufgeloͤst in ſeine Be- ſtandtheile, naͤmlich 1. in Maͤnalien. Dazu gehoͤren die Orte (Pauſ. 8, 27, 3.) Alea (unbek.), Pallantion, Eutaͤa, Sumateia, Aſea, Peraͤtheis, Heliſſon, Dipaͤa, Lykaͤa, Oreſtaſion nebſt Ladokea, dazu Maͤnalos ſelbſt, vielleicht auch Βουκολίων bei Thuk. 4, 134. Plin. 4, 6, 10. 2. Parrhaſien. Lykoſura, Thoknia, Tra- pezus, Akakeſion, Makaria, Daſea, dieſe beiden zw. Akak. u. Megalop., Proſeis und Akontion unbeſtimmter Lage. Da Thoknia auf der rechten Seite des Alph. lag, reichte alſo Parrhaſien hier hinuͤber, und darauf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/454
Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/454>, abgerufen am 24.11.2024.