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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

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43. Veron. illustr. T. 1. Inscr. 60. Murat.
561, 2.), wie ein M. Aurel. Aristokrates S.
Damänetos, erblicher Priester des Herakles und
der Dioskuren zu Sparta, von jenem im 48sten,
diesen im 44sten Geschlecht abzustammen behaup-
tet. Cyriac. Ill. p. 38. n. 249. vgl. 250. --
Zu den Königen von Argos gehört auch Archi-
nos nach Schol. O. 6, 152., aber er war Ty-
rann, Polyän 3, 8, 1.
29. Was dies Geschlecht betrifft: so glaube ich jetzt,
daß aus der Combination der Stellen bei den
Schol. Pindars (vgl. Bd. 1. S. 338. 469. mit
Böckh Expl. Pind. O. 3.) folgende Genealogie
als die zu Akragas selbst beglaubigte mit
Wahrscheinlichkeit hervorgehe. Theras -- Sa-
mos -- Telemachos (geht von Thera nach Rho-
dos, glaub' ich; sein Geschlecht mit den Lin-
diern nach Gela und Akragas) -- Emmenides
oder Emmenes (der mythische Stammvater der
patra, den man schwerlich nach Ol. 57. setzen
konnte); dann eine Lücke, darauf ein jüngrer
Telemachos (Ol. 57.) -- Chalkiopeus -- Patä-
kos -- Aenesidamos -- Theron.
30. Daß Paus. 3, 7, 5. sehr irrt, wenn er den
Kampf in die Regierung Theopomps setzt (Plut.
Lak. Ap. p. 233. in die Polydors, Solin. 7,
9. in Ol. 10, 4.), zeigt er selbst dadurch, daß
er des Argivischen Kämpfers Alkenors Sohn
Perilaos als Nemeoniken nennt (Bd. 2. S. 158);
Nemeoniken aber kommen erst seit Ol. 53. vor.
31. Herod. 5, 46. vgl. Plut. Lyk. 20. Daß Dori-
eus nicht mit gegen Sybaris gekämpft, kann
man auch chronologisch demonstriren.
32. Von Lakonischen Gesandten an diesen spricht
Plut. Lak. Ap. p. 245.
33. Nach Herod. 6, 33. vgl. Bd. 2. S. 121. wo
für "des Xerxes gegen Griechenl." -- "des Jo-
nischen Aufstands" zu corrigiren ist.

43. Veron. illustr. T. 1. Inscr. 60. Murat.
561, 2.), wie ein M. Aurel. Ariſtokrates S.
Damaͤnetos, erblicher Prieſter des Herakles und
der Dioſkuren zu Sparta, von jenem im 48ſten,
dieſen im 44ſten Geſchlecht abzuſtammen behaup-
tet. Cyriac. Ill. p. 38. n. 249. vgl. 250. —
Zu den Koͤnigen von Argos gehoͤrt auch Archi-
nos nach Schol. O. 6, 152., aber er war Ty-
rann, Polyaͤn 3, 8, 1.
29. Was dies Geſchlecht betrifft: ſo glaube ich jetzt,
daß aus der Combination der Stellen bei den
Schol. Pindars (vgl. Bd. 1. S. 338. 469. mit
Boͤckh Expl. Pind. O. 3.) folgende Genealogie
als die zu Akragas ſelbſt beglaubigte mit
Wahrſcheinlichkeit hervorgehe. Theras — Sa-
mos — Telemachos (geht von Thera nach Rho-
dos, glaub’ ich; ſein Geſchlecht mit den Lin-
diern nach Gela und Akragas) — Emmenides
oder Emmenes (der mythiſche Stammvater der
πάτϱα, den man ſchwerlich nach Ol. 57. ſetzen
konnte); dann eine Luͤcke, darauf ein juͤngrer
Telemachos (Ol. 57.) — Chalkiopeus — Pataͤ-
kos — Aeneſidamos — Theron.
30. Daß Pauſ. 3, 7, 5. ſehr irrt, wenn er den
Kampf in die Regierung Theopomps ſetzt (Plut.
Lak. Ap. p. 233. in die Polydors, Solin. 7,
9. in Ol. 10, 4.), zeigt er ſelbſt dadurch, daß
er des Argiviſchen Kaͤmpfers Alkenors Sohn
Perilaos als Nemeoniken nennt (Bd. 2. S. 158);
Nemeoniken aber kommen erſt ſeit Ol. 53. vor.
31. Herod. 5, 46. vgl. Plut. Lyk. 20. Daß Dori-
eus nicht mit gegen Sybaris gekaͤmpft, kann
man auch chronologiſch demonſtriren.
32. Von Lakoniſchen Geſandten an dieſen ſpricht
Plut. Lak. Ap. p. 245.
33. Nach Herod. 6, 33. vgl. Bd. 2. S. 121. wo
fuͤr „des Xerxes gegen Griechenl.“ — „des Jo-
niſchen Aufſtands“ zu corrigiren iſt.

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[508/0514] 43. Veron. illustr. T. 1. Inscr. 60. Murat. 561, 2.), wie ein M. Aurel. Ariſtokrates S. Damaͤnetos, erblicher Prieſter des Herakles und der Dioſkuren zu Sparta, von jenem im 48ſten, dieſen im 44ſten Geſchlecht abzuſtammen behaup- tet. Cyriac. Ill. p. 38. n. 249. vgl. 250. — Zu den Koͤnigen von Argos gehoͤrt auch Archi- nos nach Schol. O. 6, 152., aber er war Ty- rann, Polyaͤn 3, 8, 1. 29. Was dies Geſchlecht betrifft: ſo glaube ich jetzt, daß aus der Combination der Stellen bei den Schol. Pindars (vgl. Bd. 1. S. 338. 469. mit Boͤckh Expl. Pind. O. 3.) folgende Genealogie als die zu Akragas ſelbſt beglaubigte mit Wahrſcheinlichkeit hervorgehe. Theras — Sa- mos — Telemachos (geht von Thera nach Rho- dos, glaub’ ich; ſein Geſchlecht mit den Lin- diern nach Gela und Akragas) — Emmenides oder Emmenes (der mythiſche Stammvater der πάτϱα, den man ſchwerlich nach Ol. 57. ſetzen konnte); dann eine Luͤcke, darauf ein juͤngrer Telemachos (Ol. 57.) — Chalkiopeus — Pataͤ- kos — Aeneſidamos — Theron. 30. Daß Pauſ. 3, 7, 5. ſehr irrt, wenn er den Kampf in die Regierung Theopomps ſetzt (Plut. Lak. Ap. p. 233. in die Polydors, Solin. 7, 9. in Ol. 10, 4.), zeigt er ſelbſt dadurch, daß er des Argiviſchen Kaͤmpfers Alkenors Sohn Perilaos als Nemeoniken nennt (Bd. 2. S. 158); Nemeoniken aber kommen erſt ſeit Ol. 53. vor. 31. Herod. 5, 46. vgl. Plut. Lyk. 20. Daß Dori- eus nicht mit gegen Sybaris gekaͤmpft, kann man auch chronologiſch demonſtriren. 32. Von Lakoniſchen Geſandten an dieſen ſpricht Plut. Lak. Ap. p. 245. 33. Nach Herod. 6, 33. vgl. Bd. 2. S. 121. wo fuͤr „des Xerxes gegen Griechenl.“ — „des Jo- niſchen Aufſtands“ zu corrigiren iſt.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/514>, abgerufen am 22.11.2024.