sparsamern Ausbeute eigner Nachforschungen zu brauchen ver- schmäht hat. Daß viel aufgehäuftes Material bei einem Werke der Art zurückgelegt werden mußte, versteht sich von selbst; aber die Frage, warum nun grade dieses oder jenes Kunstdenkmal erwähnt, andre nicht minder wichtige aber über- gangen worden seien, überall im Einzelnen zu beantworten, hieße dem Verfasser etwas zu viel zumuthen. Gewiß würde er noch bei weitem weniger Nachweisungen einzelner Kunst- werke aufgenommen haben, fehlte es unsrer Wissenschaft nicht noch so sehr an größern Repertorien für die bisher herausge- gebnen oder beschriebnen Monumente. Werke compendiarischer Art, welche besonders zum Unterricht eingerichtet sind, wie Hirts vortreffliches Bilderbuch, Millins Galerie mytho- logique, vor andern anzuführen, schien dem Hauptzwecke dieses Handbuchs ganz angemessen; Millins Buch ist in der Heroenmythologie so zum Grunde gelegt worden, daß bei je- dem Heros auf dasselbe verwiesen, und nur die wichtigsten der darin noch nicht aufgenommenen Bildwerke einzeln nach- getragen sind. Die folgende Notiz erklärt einige in den An- merkungen gebrauchte, minder gewöhnliche Abkürzungen und Anführungs-Arten, bei denen allerdings mehr Gleichmäßig- keit erreicht werden konnte; in Andres, was der Verfasser
ſparſamern Ausbeute eigner Nachforſchungen zu brauchen ver- ſchmaͤht hat. Daß viel aufgehaͤuftes Material bei einem Werke der Art zuruͤckgelegt werden mußte, verſteht ſich von ſelbſt; aber die Frage, warum nun grade dieſes oder jenes Kunſtdenkmal erwaͤhnt, andre nicht minder wichtige aber uͤber- gangen worden ſeien, uͤberall im Einzelnen zu beantworten, hieße dem Verfaſſer etwas zu viel zumuthen. Gewiß wuͤrde er noch bei weitem weniger Nachweiſungen einzelner Kunſt- werke aufgenommen haben, fehlte es unſrer Wiſſenſchaft nicht noch ſo ſehr an groͤßern Repertorien fuͤr die bisher herausge- gebnen oder beſchriebnen Monumente. Werke compendiariſcher Art, welche beſonders zum Unterricht eingerichtet ſind, wie Hirts vortreffliches Bilderbuch, Millins Galerie mytho- logique, vor andern anzufuͤhren, ſchien dem Hauptzwecke dieſes Handbuchs ganz angemeſſen; Millins Buch iſt in der Heroenmythologie ſo zum Grunde gelegt worden, daß bei je- dem Heros auf daſſelbe verwieſen, und nur die wichtigſten der darin noch nicht aufgenommenen Bildwerke einzeln nach- getragen ſind. Die folgende Notiz erklaͤrt einige in den An- merkungen gebrauchte, minder gewoͤhnliche Abkuͤrzungen und Anfuͤhrungs-Arten, bei denen allerdings mehr Gleichmaͤßig- keit erreicht werden konnte; in Andres, was der Verfaſſer
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[V/0011]
ſparſamern Ausbeute eigner Nachforſchungen zu brauchen ver-
ſchmaͤht hat. Daß viel aufgehaͤuftes Material bei einem
Werke der Art zuruͤckgelegt werden mußte, verſteht ſich von
ſelbſt; aber die Frage, warum nun grade dieſes oder jenes
Kunſtdenkmal erwaͤhnt, andre nicht minder wichtige aber uͤber-
gangen worden ſeien, uͤberall im Einzelnen zu beantworten,
hieße dem Verfaſſer etwas zu viel zumuthen. Gewiß wuͤrde
er noch bei weitem weniger Nachweiſungen einzelner Kunſt-
werke aufgenommen haben, fehlte es unſrer Wiſſenſchaft nicht
noch ſo ſehr an groͤßern Repertorien fuͤr die bisher herausge-
gebnen oder beſchriebnen Monumente. Werke compendiariſcher
Art, welche beſonders zum Unterricht eingerichtet ſind, wie
Hirts vortreffliches Bilderbuch, Millins Galerie mytho-
logique, vor andern anzufuͤhren, ſchien dem Hauptzwecke
dieſes Handbuchs ganz angemeſſen; Millins Buch iſt in der
Heroenmythologie ſo zum Grunde gelegt worden, daß bei je-
dem Heros auf daſſelbe verwieſen, und nur die wichtigſten
der darin noch nicht aufgenommenen Bildwerke einzeln nach-
getragen ſind. Die folgende Notiz erklaͤrt einige in den An-
merkungen gebrauchte, minder gewoͤhnliche Abkuͤrzungen und
Anfuͤhrungs-Arten, bei denen allerdings mehr Gleichmaͤßig-
keit erreicht werden konnte; in Andres, was der Verfaſſer
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/11>, abgerufen am 21.11.2024.
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