5. Fictilia solia Pl. xxxv, 46. Cedernsärge, Eur. Troad. 1150. Steinerne bei Bouillon, Piranesi, Moses.
Werke über Gefäße, Geräthe: Lor. Fil. de Rossi Raccolta di Vasi diversi 1713. G. B. Piranesi Vasi, candelabri, cippi, sarcofagi, tripodi, lucerne ed ornamenti ant. 2 T. 1778. H. Moses Collection of ant. Vases, Altars, Paterae, Tripods, Candelabra, Sarcophagi from various Museums engr. on 150 pl. L. 1814. Causeus, Caylus, Barbault u. andre allgemeine Sammlungen. PCl. vii, 34 sqq. -- -- Vgl. Laz. Baifius de vasculis, Thes. Ant. Gr. ix, 177. De la Chausse de vasis etc. Thes. Rom. xii, 949. Caylus Mem. de l'Ac. des Inscr. xxx. p. 344. Vermiglioli del Vasellame degli antichi, Lezioni ii, 231.
302. Nächst den Vasen sind es die zur Erleuchtung1 bestimmten Geräthe, welche auch vorzügliche Künstler im Alterthum am meisten beschäftigt haben; theils einfache2 Lampen (lukhnoi, lukhnia), welche, zum Theil aus Bronze, meist aus Terracotta, mit ihrer anspruchslos zierlichen Form und ihren sinnigen Ornamenten und Re- liefs einen bedeutenden Zweig der alten Kunstdenkmäler bilden; theils Candelaber (lukhneia, lukhnoukhoi),3 welche in der Blüthezeit Griechenlands sehr kunstreich aus Bronze, später oft aus edlen Metallen und Gem- men, aber auch aus Marmor gefertigt wurden, wor- aus sich manches fast allzu reich und phantastisch ge- schmückte Werk erhalten hat.
2. Lampen. Loch für das Eingießen, omphalos bei Heron, für den Docht, stoma, ein kleines für die heraufstochernde Nadel. Heron p. 187. beschreibt, unter andern Kunststücken, eine den Docht selbst heraufstoßende Lampe. Die Lampen liefern für sich eine beinahe vollständige Kunstmytholog[i]e, und viele Vorstellungen, die sich auf menschliches Schicksal u. jenseitiges Leben beziehn. Licetus de Lucernis antiq. reconditis l. vi. 1652. Barto- li's u. Bellori's Lucernae sepulcrales 1691. (in Deutschl. von Beger neu herausgegeben). Lucernae fictiles Musei Pas- serii. Pisaur. 1739 3 T. Montfaucon Ant. expl. T. v. Antich. di Ercolano T. viii. Moses pl. 78 sq. Dis-
I. Tektonik. Geraͤthe.
5. Fictilia solia Pl. xxxv, 46. Cedernſärge, Eur. Troad. 1150. Steinerne bei Bouillon, Piraneſi, Moſes.
Werke über Gefäße, Geräthe: Lor. Fil. de Roſſi Raccolta di Vasi diversi 1713. G. B. Piraneſi Vasi, candelabri, cippi, sarcofagi, tripodi, lucerne ed ornamenti ant. 2 T. 1778. H. Moſes Collection of ant. Vases, Altars, Paterae, Tripods, Candelabra, Sarcophagi from various Museums engr. on 150 pl. L. 1814. Cauſeus, Caylus, Barbault u. andre allgemeine Sammlungen. PCl. vii, 34 sqq. — — Vgl. Laz. Baifius de vasculis, Thes. Ant. Gr. ix, 177. De la Chauſſe de vasis etc. Thes. Rom. xii, 949. Caylus Mém. de l’Ac. des Inscr. xxx. p. 344. Vermiglioli del Vasellame degli antichi, Lezioni ii, 231.
302. Naͤchſt den Vaſen ſind es die zur Erleuchtung1 beſtimmten Geraͤthe, welche auch vorzuͤgliche Kuͤnſtler im Alterthum am meiſten beſchaͤftigt haben; theils einfache2 Lampen (λύχνοι, λύχνια), welche, zum Theil aus Bronze, meiſt aus Terracotta, mit ihrer anſpruchslos zierlichen Form und ihren ſinnigen Ornamenten und Re- liefs einen bedeutenden Zweig der alten Kunſtdenkmaͤler bilden; theils Candelaber (λυχνεῖα, λυχνοῦχοι),3 welche in der Bluͤthezeit Griechenlands ſehr kunſtreich aus Bronze, ſpaͤter oft aus edlen Metallen und Gem- men, aber auch aus Marmor gefertigt wurden, wor- aus ſich manches faſt allzu reich und phantaſtiſch ge- ſchmuͤckte Werk erhalten hat.
2. Lampen. Loch für das Eingießen, ὀμφαλὸς bei Heron, für den Docht, στόμα, ein kleines für die heraufſtochernde Nadel. Heron p. 187. beſchreibt, unter andern Kunſtſtücken, eine den Docht ſelbſt heraufſtoßende Lampe. Die Lampen liefern für ſich eine beinahe vollſtändige Kunſtmytholog[i]e, und viele Vorſtellungen, die ſich auf menſchliches Schickſal u. jenſeitiges Leben beziehn. Licetus de Lucernis antiq. reconditis l. vi. 1652. Barto- li’s u. Bellori’s Lucernae sepulcrales 1691. (in Deutſchl. von Beger neu herausgegeben). Lucernae fictiles Musei Pas- serii. Pisaur. 1739 3 T. Montfaucon Ant. expl. T. v. Antich. di Ercolano T. viii. Moſes pl. 78 sq. Diſ-
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I. Tektonik. Geraͤthe.
5. Fictilia solia Pl. xxxv, 46. Cedernſärge, Eur. Troad.
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Werke über Gefäße, Geräthe: Lor. Fil. de Roſſi Raccolta
di Vasi diversi 1713. G. B. Piraneſi Vasi, candelabri,
cippi, sarcofagi, tripodi, lucerne ed ornamenti ant. 2 T.
1778. H. Moſes Collection of ant. Vases, Altars, Paterae,
Tripods, Candelabra, Sarcophagi from various Museums
engr. on 150 pl. L. 1814. Cauſeus, Caylus, Barbault u.
andre allgemeine Sammlungen. PCl. vii, 34 sqq. — — Vgl.
Laz. Baifius de vasculis, Thes. Ant. Gr. ix, 177. De la
Chauſſe de vasis etc. Thes. Rom. xii, 949. Caylus
Mém. de l’Ac. des Inscr. xxx. p. 344. Vermiglioli del
Vasellame degli antichi, Lezioni ii, 231.
302. Naͤchſt den Vaſen ſind es die zur Erleuchtung
beſtimmten Geraͤthe, welche auch vorzuͤgliche Kuͤnſtler im
Alterthum am meiſten beſchaͤftigt haben; theils einfache
Lampen (λύχνοι, λύχνια), welche, zum Theil aus
Bronze, meiſt aus Terracotta, mit ihrer anſpruchslos
zierlichen Form und ihren ſinnigen Ornamenten und Re-
liefs einen bedeutenden Zweig der alten Kunſtdenkmaͤler
bilden; theils Candelaber (λυχνεῖα, λυχνοῦχοι),
welche in der Bluͤthezeit Griechenlands ſehr kunſtreich
aus Bronze, ſpaͤter oft aus edlen Metallen und Gem-
men, aber auch aus Marmor gefertigt wurden, wor-
aus ſich manches faſt allzu reich und phantaſtiſch ge-
ſchmuͤckte Werk erhalten hat.
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2. Lampen. Loch für das Eingießen, ὀμφαλὸς bei Heron,
für den Docht, στόμα, ein kleines für die heraufſtochernde Nadel.
Heron p. 187. beſchreibt, unter andern Kunſtſtücken, eine den
Docht ſelbſt heraufſtoßende Lampe. Die Lampen liefern für ſich
eine beinahe vollſtändige Kunſtmythologie, und viele Vorſtellungen,
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Licetus de Lucernis antiq. reconditis l. vi. 1652. Barto-
li’s u. Bellori’s Lucernae sepulcrales 1691. (in Deutſchl. von
Beger neu herausgegeben). Lucernae fictiles Musei Pas-
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Antich. di Ercolano T. viii. Moſes pl. 78 sq. Diſ-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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