die Theile des alten Helms Olenin Observations sur une note de Millin. Petersb. 1808.
3. Das kr. Korinthiourges findet man gewöhnlich auf Va- sengem. des alten Styls, z. B. Millin i, 19. 33., an den Ae- ginet. Statuen, auf den Korinthischen Münzen (unten: Athena).
4. Panzer von zierlicher Arbeit aus den Gräbern von Canosa (Millin). Helme, Beinschienen und andre Waffenstücke mit Bildwerken, Neapels Ant. S. 213 ff. Ueber die pteruges Xenoph. de re equ. 12. Ueber Mitra u. Zoster besonders Il. iv, 134. Die Einrichtung der ganzen Rüstung machen besonders die Vasengem. deutlich Tischb. i, 4. iv, 20. Mil- lin i, 39.
6. Lais. pter. z. B. Tischb. iv, 51. Millingen Cogh. 10.
Die genauere Erklärung der Waffen und Bekleidungen der Legionarien, socii u. s. w. an Römischen Siegesmonumenten ge- hört natürlich nicht hierher.
6. Behandlung der Draperie.
1343. Noch wichtiger als die Kenntniß der einzelnen Gewandstücke ist eine richtige Vorstellung von dem Geiste, in welchem die alte Kunst die Gewänder überhaupt be- 2handelt. Erstens durchaus bedeutungsvoll, so daß die Wahl des Gewandes, die Art es zu tragen, stets auf Charakter und Thätigkeit der dargestellten Person hinweist (wie besonders die Analyse der einzelnen Götter- 3vorstellungen zeigen kann). Zweitens in den ächten Zeiten der Kunst durchaus dem Körper untergeordnet, die Bestimmung erfüllend, die Form und Bewegung des- selben zu zeigen; was das Gewand selbst in einem der Zeit nach größeren Umfange zu leisten im Stande ist als die nackte Gestalt, weil es durch Wurf und Faltenlage bald die der dargestellten Handlung vorhergehenden Momente errathen läßt, bald auch das Vorhaben der Person an- 4deutet. Grade die Gewänder der Griechen, welche bei ihrer einfachen und gleichsam noch unentschiednen
Syſtematiſcher Theil.
die Theile des alten Helms Olenin Observations sur une note de Millin. Petersb. 1808.
3. Das κρ. Κορινϑιουργὲς findet man gewöhnlich auf Va- ſengem. des alten Styls, z. B. Millin i, 19. 33., an den Ae- ginet. Statuen, auf den Korinthiſchen Münzen (unten: Athena).
4. Panzer von zierlicher Arbeit aus den Gräbern von Canoſa (Millin). Helme, Beinſchienen und andre Waffenſtücke mit Bildwerken, Neapels Ant. S. 213 ff. Ueber die πτέρυγες Xenoph. de re equ. 12. Ueber Mitra u. Zoſter beſonders Il. iv, 134. Die Einrichtung der ganzen Rüſtung machen beſonders die Vaſengem. deutlich Tiſchb. i, 4. iv, 20. Mil- lin i, 39.
6. Λαισ. πτερ. z. B. Tiſchb. iv, 51. Millingen Cogh. 10.
Die genauere Erklärung der Waffen und Bekleidungen der Legionarien, socii u. ſ. w. an Römiſchen Siegesmonumenten ge- hört natürlich nicht hierher.
6. Behandlung der Draperie.
1343. Noch wichtiger als die Kenntniß der einzelnen Gewandſtuͤcke iſt eine richtige Vorſtellung von dem Geiſte, in welchem die alte Kunſt die Gewaͤnder uͤberhaupt be- 2handelt. Erſtens durchaus bedeutungsvoll, ſo daß die Wahl des Gewandes, die Art es zu tragen, ſtets auf Charakter und Thaͤtigkeit der dargeſtellten Perſon hinweiſt (wie beſonders die Analyſe der einzelnen Goͤtter- 3vorſtellungen zeigen kann). Zweitens in den aͤchten Zeiten der Kunſt durchaus dem Koͤrper untergeordnet, die Beſtimmung erfuͤllend, die Form und Bewegung deſ- ſelben zu zeigen; was das Gewand ſelbſt in einem der Zeit nach groͤßeren Umfange zu leiſten im Stande iſt als die nackte Geſtalt, weil es durch Wurf und Faltenlage bald die der dargeſtellten Handlung vorhergehenden Momente errathen laͤßt, bald auch das Vorhaben der Perſon an- 4deutet. Grade die Gewaͤnder der Griechen, welche bei ihrer einfachen und gleichſam noch unentſchiednen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0454"n="432"/><fwplace="top"type="header">Syſtematiſcher Theil.</fw><lb/>
die Theile des alten Helms Olenin <hirendition="#aq">Observations sur une note<lb/>
de Millin. Petersb.</hi> 1808.</p><lb/><p>3. Das κρ. Κορινϑιουργὲς findet man gewöhnlich auf Va-<lb/>ſengem. des alten Styls, z. B. Millin <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i,</hi></hi> 19. 33., an den Ae-<lb/>
ginet. Statuen, auf den Korinthiſchen Münzen (unten: Athena).</p><lb/><p>4. Panzer von zierlicher Arbeit aus den Gräbern von Canoſa<lb/>
(Millin). Helme, Beinſchienen und andre Waffenſtücke mit<lb/>
Bildwerken, Neapels Ant. S. 213 ff. Ueber die πτέρυγες<lb/>
Xenoph. <hirendition="#aq">de re equ.</hi> 12. Ueber Mitra u. Zoſter beſonders<lb/>
Il. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">iv,</hi></hi> 134. Die Einrichtung der ganzen Rüſtung machen<lb/>
beſonders die Vaſengem. deutlich Tiſchb. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">i</hi>, 4. <hirendition="#k">iv</hi>,</hi> 20. Mil-<lb/>
lin <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i,</hi></hi> 39.</p><lb/><p>6. Λαισ. πτερ. z. B. Tiſchb. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">iv,</hi></hi> 51. Millingen <hirendition="#aq">Cogh.</hi> 10.</p><lb/><p>Die genauere Erklärung der Waffen und Bekleidungen der<lb/>
Legionarien, <hirendition="#aq">socii</hi> u. ſ. w. an Römiſchen Siegesmonumenten ge-<lb/>
hört natürlich nicht hierher.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="6"><head>6. Behandlung der Draperie.</head><lb/><p><noteplace="left">1</note>343. Noch wichtiger als die Kenntniß der einzelnen<lb/>
Gewandſtuͤcke iſt eine richtige Vorſtellung von dem Geiſte,<lb/>
in welchem die alte Kunſt die Gewaͤnder uͤberhaupt be-<lb/><noteplace="left">2</note>handelt. Erſtens durchaus <hirendition="#g">bedeutungsvoll</hi>, ſo daß<lb/>
die Wahl des Gewandes, die Art es zu tragen, ſtets<lb/>
auf Charakter und Thaͤtigkeit der dargeſtellten Perſon<lb/>
hinweiſt (wie beſonders die Analyſe der einzelnen Goͤtter-<lb/><noteplace="left">3</note>vorſtellungen zeigen kann). Zweitens in den aͤchten Zeiten<lb/>
der Kunſt durchaus <hirendition="#g">dem Koͤrper untergeordnet</hi>,<lb/>
die Beſtimmung erfuͤllend, die Form und Bewegung deſ-<lb/>ſelben zu zeigen; was das Gewand ſelbſt in einem der<lb/>
Zeit nach groͤßeren Umfange zu leiſten im Stande iſt als<lb/>
die nackte Geſtalt, weil es durch Wurf und Faltenlage<lb/>
bald die der dargeſtellten Handlung vorhergehenden Momente<lb/>
errathen laͤßt, bald auch das Vorhaben der Perſon an-<lb/><noteplace="left">4</note>deutet. Grade die Gewaͤnder der Griechen, welche<lb/>
bei ihrer einfachen und gleichſam noch unentſchiednen<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[432/0454]
Syſtematiſcher Theil.
die Theile des alten Helms Olenin Observations sur une note
de Millin. Petersb. 1808.
3. Das κρ. Κορινϑιουργὲς findet man gewöhnlich auf Va-
ſengem. des alten Styls, z. B. Millin i, 19. 33., an den Ae-
ginet. Statuen, auf den Korinthiſchen Münzen (unten: Athena).
4. Panzer von zierlicher Arbeit aus den Gräbern von Canoſa
(Millin). Helme, Beinſchienen und andre Waffenſtücke mit
Bildwerken, Neapels Ant. S. 213 ff. Ueber die πτέρυγες
Xenoph. de re equ. 12. Ueber Mitra u. Zoſter beſonders
Il. iv, 134. Die Einrichtung der ganzen Rüſtung machen
beſonders die Vaſengem. deutlich Tiſchb. i, 4. iv, 20. Mil-
lin i, 39.
6. Λαισ. πτερ. z. B. Tiſchb. iv, 51. Millingen Cogh. 10.
Die genauere Erklärung der Waffen und Bekleidungen der
Legionarien, socii u. ſ. w. an Römiſchen Siegesmonumenten ge-
hört natürlich nicht hierher.
6. Behandlung der Draperie.
343. Noch wichtiger als die Kenntniß der einzelnen
Gewandſtuͤcke iſt eine richtige Vorſtellung von dem Geiſte,
in welchem die alte Kunſt die Gewaͤnder uͤberhaupt be-
handelt. Erſtens durchaus bedeutungsvoll, ſo daß
die Wahl des Gewandes, die Art es zu tragen, ſtets
auf Charakter und Thaͤtigkeit der dargeſtellten Perſon
hinweiſt (wie beſonders die Analyſe der einzelnen Goͤtter-
vorſtellungen zeigen kann). Zweitens in den aͤchten Zeiten
der Kunſt durchaus dem Koͤrper untergeordnet,
die Beſtimmung erfuͤllend, die Form und Bewegung deſ-
ſelben zu zeigen; was das Gewand ſelbſt in einem der
Zeit nach groͤßeren Umfange zu leiſten im Stande iſt als
die nackte Geſtalt, weil es durch Wurf und Faltenlage
bald die der dargeſtellten Handlung vorhergehenden Momente
errathen laͤßt, bald auch das Vorhaben der Perſon an-
deutet. Grade die Gewaͤnder der Griechen, welche
bei ihrer einfachen und gleichſam noch unentſchiednen
1
2
3
4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/454>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.