Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.Systematischer Theil. geartet sich mit den Panen allerlei Scherze erlaubt) den6Dorn aus dem Fuße zieht. Pan ist aber auch, als Dämon eines dunkeln Grauns und panischen Schreckens, ein tapfrer und siegreicher Feindebezwinger; in Athen gab die Marathonische Schlacht besonderen Anlaß ihn mit Tro- 7päen darzustellen. Als friedlicher Syrinxbläser be- wohnt er die ihm geheiligten Felsgrotten (Paneen), wo nicht selten seine Figur unter anmuthigen Nymphen in 8das lebendige Gestein eingehauen gefunden wird. Erst späterer Mißverstand, der indeß sehr verbreitet war, ver- wandelte den alten Weidegott (paon, pastor) in einen All- Dämon, und sein anspruchsloses Syrinx-Flöten in Sphä- ren-Harmonie. 2. S. die Arkadische M. bei Barthelemy's Anach. pl. 27, 3. Statuen L. 506 aus V. Borgh. Port. 1., Bouill. i, 4. Als Tänzer (khoreutes teleotatos theon Pindar Fr. 5. V. Borgh. St. 4, 12. Millin P. gr. 37. Vgl. die Syſtematiſcher Theil. geartet ſich mit den Panen allerlei Scherze erlaubt) den6Dorn aus dem Fuße zieht. Pan iſt aber auch, als Daͤmon eines dunkeln Grauns und paniſchen Schreckens, ein tapfrer und ſiegreicher Feindebezwinger; in Athen gab die Marathoniſche Schlacht beſonderen Anlaß ihn mit Tro- 7paͤen darzuſtellen. Als friedlicher Syrinxblaͤſer be- wohnt er die ihm geheiligten Felsgrotten (Paneen), wo nicht ſelten ſeine Figur unter anmuthigen Nymphen in 8das lebendige Geſtein eingehauen gefunden wird. Erſt ſpaͤterer Mißverſtand, der indeß ſehr verbreitet war, ver- wandelte den alten Weidegott (πάων, pastor) in einen All- Daͤmon, und ſein anſpruchsloſes Syrinx-Floͤten in Sphaͤ- ren-Harmonie. 2. S. die Arkadiſche M. bei Barthelemy’s Anach. pl. 27, 3. Statuen L. 506 aus V. Borgh. Port. 1., Bouill. i, 4. Als Tänzer (χορευτὴς τελεώτατος ϑεῶν Pindar Fr. 5. V. Borgh. St. 4, 12. Millin P. gr. 37. 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Syſtematiſcher Theil.
geartet ſich mit den Panen allerlei Scherze erlaubt) den
Dorn aus dem Fuße zieht. Pan iſt aber auch, als
Daͤmon eines dunkeln Grauns und paniſchen Schreckens,
ein tapfrer und ſiegreicher Feindebezwinger; in Athen gab
die Marathoniſche Schlacht beſonderen Anlaß ihn mit Tro-
paͤen darzuſtellen. Als friedlicher Syrinxblaͤſer be-
wohnt er die ihm geheiligten Felsgrotten (Paneen), wo
nicht ſelten ſeine Figur unter anmuthigen Nymphen in
das lebendige Geſtein eingehauen gefunden wird. Erſt
ſpaͤterer Mißverſtand, der indeß ſehr verbreitet war, ver-
wandelte den alten Weidegott (πάων, pastor) in einen All-
Daͤmon, und ſein anſpruchsloſes Syrinx-Floͤten in Sphaͤ-
ren-Harmonie.
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2. S. die Arkadiſche M. bei Barthelemy’s Anach. pl. 27,
2. G. M. 286. ΟΛϒΜΠ. Aehnliche Figur auf M. von Pan-
doſia, Combe 3, 26. u. Meſſana, Eckhel Syll. i. t. 2, 10. —
Vaſengem. in Walpole’s Travels. Millingen U. M. i. pl. A.
3. Statuen L. 506 aus V. Borgh. Port. 1., Bouill. i,
53, 1; im Britt. Muſeum u. ſonſt.
4. Als Tänzer (χορευτὴς τελεώτατος ϑεῶν Pindar Fr.
67 Bh.) zeigt er ſich öfter in Bacchanalen, wo ſein Fuß die my-
ſtyſche Ciſta aufſchlägt, PCl. v, 7. Amalth. iii. S. 247 (dar-
nach ergänze ich das Fragment bei R. Rochette Mon. In. XA.)
Ein Satyr thut Daſſelbe Bouill. iii, 70. Einer Nymphe
(oder einem Hermaphroditen, wie in einer Gruppe der V. Aldo-
brandini) das Gewand abreißend PCl. i, 50. Mit Olympos
(Pl. xxxvi, 48.) Ludoviſiſche Gruppe, Maff. Racc. 64., Flo-
rentiniſche, Galleria di Fir. St. 12. vgl. 73., Albaniſche und andre.
Auch August. 81. iſt darnach zu reſtauriren. Ueber Olympos
Philoſtr. 1, 20. 21. (Olympos als Marſyas Schüler Pitt.
Erc. i, 18, vgl. §. 362, 4., aber iii, 19 iſt der menſchenbeinige
aber gehörnte Lehrer wohl beſſer Pan zu nennen). — Stoßkampf
mit einer Ziege, Pitt. Erc. ii, 42. Gemmen M. Flor. i,
89, 1—3. Begattung mit einer ſolchen in einer Marmor-
gruppe, Neapels Ant. S. 461.
5. V. Borgh. St. 4, 12. Millin P. gr. 37. Vgl. die
Gruppe PCl. i, 49. Theokrit iv, 54. u. das Epigramm auf den
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