u. spätern Kyrenäischen und Mauretanischen Fürsten verweise ich ganz auf Visconti's Hauptwerk.
4. Wie die Bockshörner bei den Fürsten Makedonischen Stamms, Visc. ii. p. 61. 69. 341. Die Strahlen kommen bei den Epiphaneis vor, ii. p. 337., doch nicht allein bei diesen.
5. S. Romulus, Tatius, Numa (Büste), Ancus nach M. bei Visc. Dann Junius Brutus, Postumius Regillensis u. Aa. Scipio's Büsten kennt man an der kreuzförmigen Schramme auf der Stirn. Hannibal Visc. Icon. Gr. pl. 55, 6. 7. Quinc- tius Flaminin Gesicht ist durch einen wahrscheinlich in Griechen- land geschlagnen Stater (Mionn. Suppl. iii. p. 260. pl. Visc. pl. 42. 2.) bekannt. Auch Sulla kommt nur auf nach ihm ge- schlagenen M., Pompejus auf denen der Söhne vor. Pom- pejus Statue im Pall. Spada, Maffei Racc. 127. (Streit von C. Fea u. G. A. Guattani, gegen Fea auch Visc. i. p. 118). Von Cäsar besonders eine Farnesische u. eine Capitolinische Büste.
6. In den Suiten der Kaiser strebte man wahrscheinlich schon im Alterthum nach Vollständigkeit, so daß auch von Domitian, von dem nur ein Bild der Zerstörung entgangen sein soll (Procop hist. arc. 9. p. 296), doch bald wieder mehrere existirten. Ueber Domit. Statuen Fr. Schmieder in einem Programm 1820.
7. Sichre, aber wenig genaue, Bilder von Terenz, Accius, Salust, Horaz, Apollonius von Tyana, Appulejus geben die Con- torniaten; von Virgil die Miniaturen der Vatican. Handschr.; Bü- sten nur von Terenz, Q. Hortensius, Cicero (sehr viel falsche, die im Hause Mattei vertheidigt Visc. gegen S. Clemente), Jun. Ru- sticus ii. Seneca ist sicher bekannt durch die in V. Mattei ge- fundne Doppelherme. Lor. Re Seneca e Socrate 1816 und in den Atti d. Acc. Arch. ii. p. 157.
8. Reuter-Statue des M. Nonius Balbus aus einer Basilica von Herculanum, nebst einer ähnlichen ebenda gefundnen in Nea- pel. Visc. pl. 15. Statuen der Töchter des Balbus, Neapels Ant. S. 17. 20. 22. Zu den besten Porträtstatuen gehören die Dresdner Herculanerinnen (§. 264, 1.), wahrscheinlich vorneh- men Geschlechts. Das Costüm der ältern kehrt genau so an der Julia Domna, M. Franc. iii, 18., wieder. Die andre wird nach altem Kunstgebrauch (Paus. x, 25, 2) durch den unverhüllten Kopf als Jungfrau bezeichnet.
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
u. ſpätern Kyrenäiſchen und Mauretaniſchen Fürſten verweiſe ich ganz auf Viſconti’s Hauptwerk.
4. Wie die Bockshörner bei den Fürſten Makedoniſchen Stamms, Viſc. ii. p. 61. 69. 341. Die Strahlen kommen bei den Ἐπιφανεῖς vor, ii. p. 337., doch nicht allein bei dieſen.
5. S. Romulus, Tatius, Numa (Büſte), Ancus nach M. bei Viſc. Dann Junius Brutus, Poſtumius Regillenſis u. Aa. Scipio’s Büſten kennt man an der kreuzförmigen Schramme auf der Stirn. Hannibal Viſc. Icon. Gr. pl. 55, 6. 7. Quinc- tius Flaminin Geſicht iſt durch einen wahrſcheinlich in Griechen- land geſchlagnen Stater (Mionn. Suppl. iii. p. 260. pl. Viſc. pl. 42. 2.) bekannt. Auch Sulla kommt nur auf nach ihm ge- ſchlagenen M., Pompejus auf denen der Söhne vor. Pom- pejus Statue im Pall. Spada, Maffei Racc. 127. (Streit von C. Fea u. G. A. Guattani, gegen Fea auch Viſc. i. p. 118). Von Cäſar beſonders eine Farneſiſche u. eine Capitoliniſche Büſte.
6. In den Suiten der Kaiſer ſtrebte man wahrſcheinlich ſchon im Alterthum nach Vollſtändigkeit, ſo daß auch von Domitian, von dem nur ein Bild der Zerſtörung entgangen ſein ſoll (Procop hist. arc. 9. p. 296), doch bald wieder mehrere exiſtirten. Ueber Domit. Statuen Fr. Schmieder in einem Programm 1820.
7. Sichre, aber wenig genaue, Bilder von Terenz, Accius, Saluſt, Horaz, Apollonius von Tyana, Appulejus geben die Con- torniaten; von Virgil die Miniaturen der Vatican. Handſchr.; Bü- ſten nur von Terenz, Q. Hortenſius, Cicero (ſehr viel falſche, die im Hauſe Mattei vertheidigt Viſc. gegen S. Clemente), Jun. Ru- ſticus ii. Seneca iſt ſicher bekannt durch die in V. Mattei ge- fundne Doppelherme. Lor. Re Seneca e Socrate 1816 und in den Atti d. Acc. Arch. ii. p. 157.
8. Reuter-Statue des M. Nonius Balbus aus einer Baſilica von Herculanum, nebſt einer ähnlichen ebenda gefundnen in Nea- pel. Viſc. pl. 15. Statuen der Töchter des Balbus, Neapels Ant. S. 17. 20. 22. Zu den beſten Porträtſtatuen gehören die Dresdner Herculanerinnen (§. 264, 1.), wahrſcheinlich vorneh- men Geſchlechts. Das Coſtüm der ältern kehrt genau ſo an der Julia Domna, M. Franç. iii, 18., wieder. Die andre wird nach altem Kunſtgebrauch (Pauſ. x, 25, 2) durch den unverhüllten Kopf als Jungfrau bezeichnet.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><p><pbfacs="#f0611"n="589"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">II.</hi> Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.</fw><lb/>
u. ſpätern Kyrenäiſchen und Mauretaniſchen Fürſten verweiſe ich<lb/>
ganz auf Viſconti’s Hauptwerk.</p><lb/><p>4. Wie die Bockshörner bei den Fürſten Makedoniſchen Stamms,<lb/>
Viſc. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii.</hi> p.</hi> 61. 69. 341. Die Strahlen kommen bei den<lb/>Ἐπιφανεῖς vor, <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii.</hi> p.</hi> 337., doch nicht allein bei dieſen.</p><lb/><p>5. S. Romulus, Tatius, Numa (Büſte), Ancus nach M.<lb/>
bei Viſc. Dann Junius Brutus, Poſtumius Regillenſis u. Aa.<lb/>
Scipio’s Büſten kennt man an der kreuzförmigen Schramme auf<lb/>
der Stirn. Hannibal Viſc. <hirendition="#aq">Icon. Gr. pl.</hi> 55, 6. 7. Quinc-<lb/>
tius Flaminin Geſicht iſt durch einen wahrſcheinlich in Griechen-<lb/>
land geſchlagnen Stater (Mionn. <hirendition="#aq">Suppl. <hirendition="#k">iii.</hi> p. 260. pl.</hi> Viſc.<lb/><hirendition="#aq">pl.</hi> 42. 2.) bekannt. Auch Sulla kommt nur auf nach ihm ge-<lb/>ſchlagenen M., Pompejus auf denen der Söhne vor. Pom-<lb/>
pejus Statue im Pall. Spada, Maffei <hirendition="#aq">Racc.</hi> 127. (Streit von<lb/>
C. Fea u. G. A. Guattani, gegen Fea auch Viſc. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">i.</hi> p.</hi> 118).<lb/>
Von Cäſar beſonders eine Farneſiſche u. eine Capitoliniſche Büſte.</p><lb/><p>6. In den Suiten der Kaiſer ſtrebte man wahrſcheinlich ſchon im<lb/>
Alterthum nach Vollſtändigkeit, ſo daß auch von Domitian, von<lb/>
dem nur <hirendition="#g">ein</hi> Bild der Zerſtörung entgangen ſein ſoll (Procop<lb/><hirendition="#aq">hist. arc. 9. p.</hi> 296), doch bald wieder mehrere exiſtirten. Ueber<lb/>
Domit. Statuen Fr. Schmieder in einem Programm 1820.</p><lb/><p>7. Sichre, aber wenig genaue, Bilder von Terenz, Accius,<lb/>
Saluſt, Horaz, Apollonius von Tyana, Appulejus geben die Con-<lb/>
torniaten; von Virgil die Miniaturen der Vatican. Handſchr.; Bü-<lb/>ſten nur von Terenz, Q. Hortenſius, Cicero (ſehr viel falſche, die<lb/>
im Hauſe Mattei vertheidigt Viſc. gegen S. Clemente), Jun. Ru-<lb/>ſticus <hirendition="#k"><hirendition="#aq">ii.</hi></hi> Seneca iſt ſicher bekannt durch die in V. Mattei ge-<lb/>
fundne Doppelherme. Lor. Re <hirendition="#aq">Seneca e Socrate</hi> 1816 und in<lb/>
den <hirendition="#aq">Atti d. Acc. Arch. <hirendition="#k">ii.</hi> p.</hi> 157.</p><lb/><p>8. Reuter-Statue des M. Nonius Balbus aus einer Baſilica<lb/>
von Herculanum, nebſt einer ähnlichen ebenda gefundnen in Nea-<lb/>
pel. Viſc. <hirendition="#aq">pl.</hi> 15. Statuen der Töchter des Balbus, Neapels<lb/>
Ant. S. 17. 20. 22. Zu den beſten Porträtſtatuen gehören<lb/>
die Dresdner Herculanerinnen (§. 264, 1.), wahrſcheinlich vorneh-<lb/>
men Geſchlechts. Das Coſtüm der ältern kehrt genau ſo an der Julia<lb/>
Domna, <hirendition="#aq">M. Franç. <hirendition="#k">iii,</hi></hi> 18., wieder. Die andre wird nach<lb/>
altem Kunſtgebrauch (Pauſ. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">x,</hi></hi> 25, 2) durch den unverhüllten<lb/>
Kopf als Jungfrau bezeichnet.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[589/0611]
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
u. ſpätern Kyrenäiſchen und Mauretaniſchen Fürſten verweiſe ich
ganz auf Viſconti’s Hauptwerk.
4. Wie die Bockshörner bei den Fürſten Makedoniſchen Stamms,
Viſc. ii. p. 61. 69. 341. Die Strahlen kommen bei den
Ἐπιφανεῖς vor, ii. p. 337., doch nicht allein bei dieſen.
5. S. Romulus, Tatius, Numa (Büſte), Ancus nach M.
bei Viſc. Dann Junius Brutus, Poſtumius Regillenſis u. Aa.
Scipio’s Büſten kennt man an der kreuzförmigen Schramme auf
der Stirn. Hannibal Viſc. Icon. Gr. pl. 55, 6. 7. Quinc-
tius Flaminin Geſicht iſt durch einen wahrſcheinlich in Griechen-
land geſchlagnen Stater (Mionn. Suppl. iii. p. 260. pl. Viſc.
pl. 42. 2.) bekannt. Auch Sulla kommt nur auf nach ihm ge-
ſchlagenen M., Pompejus auf denen der Söhne vor. Pom-
pejus Statue im Pall. Spada, Maffei Racc. 127. (Streit von
C. Fea u. G. A. Guattani, gegen Fea auch Viſc. i. p. 118).
Von Cäſar beſonders eine Farneſiſche u. eine Capitoliniſche Büſte.
6. In den Suiten der Kaiſer ſtrebte man wahrſcheinlich ſchon im
Alterthum nach Vollſtändigkeit, ſo daß auch von Domitian, von
dem nur ein Bild der Zerſtörung entgangen ſein ſoll (Procop
hist. arc. 9. p. 296), doch bald wieder mehrere exiſtirten. Ueber
Domit. Statuen Fr. Schmieder in einem Programm 1820.
7. Sichre, aber wenig genaue, Bilder von Terenz, Accius,
Saluſt, Horaz, Apollonius von Tyana, Appulejus geben die Con-
torniaten; von Virgil die Miniaturen der Vatican. Handſchr.; Bü-
ſten nur von Terenz, Q. Hortenſius, Cicero (ſehr viel falſche, die
im Hauſe Mattei vertheidigt Viſc. gegen S. Clemente), Jun. Ru-
ſticus ii. Seneca iſt ſicher bekannt durch die in V. Mattei ge-
fundne Doppelherme. Lor. Re Seneca e Socrate 1816 und in
den Atti d. Acc. Arch. ii. p. 157.
8. Reuter-Statue des M. Nonius Balbus aus einer Baſilica
von Herculanum, nebſt einer ähnlichen ebenda gefundnen in Nea-
pel. Viſc. pl. 15. Statuen der Töchter des Balbus, Neapels
Ant. S. 17. 20. 22. Zu den beſten Porträtſtatuen gehören
die Dresdner Herculanerinnen (§. 264, 1.), wahrſcheinlich vorneh-
men Geſchlechts. Das Coſtüm der ältern kehrt genau ſo an der Julia
Domna, M. Franç. iii, 18., wieder. Die andre wird nach
altem Kunſtgebrauch (Pauſ. x, 25, 2) durch den unverhüllten
Kopf als Jungfrau bezeichnet.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/611>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.