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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Systematischer Theil.
mit beigeschriebnen Namen. Gemmen, Flor. ii, 79. Lipp.
i, ii, 472. 73. Terracotta des Britt. Mus. 60. Lampen
bei Bartoli t. 27. Passeri iii, 26. (sehr genau). Zu den
§. 290, 2. angeführten Masaiken ist die besonders wichtige von
Artaud herausgegebne zu fügen: Descr. d'une Mosaique re-
pres. des jeux du Cirque, decouv. a Lyon. 1806. Amo-
res circenses
§. 391, 5. Das Mappam mittere sieht man
deutlich bei D. A. Bracci Diss. sopra un clipeo votivo
spett. alla famiglia Ardaburia, trov. 1769. nelle vic.
d'Orbetello. Lucca
1771. Die Meta eines kleineren Cir-
cus, mit ihren Zierden, bei Zoega, Bass. 34.

3. §. 211, 2. Pompejanisches Gem., wo ein Kreis für
das Gefecht umschrieben wird, Gell pl. 75. Kyrenäisches
Pacho pl. 53. Aber besonders genau ist die Mosaik Winck. M.
I.
197. 198. vgl Fabretti Col. Trai. p. 256 sqq. Auch das Re-
lief an einem Pompej. Grabmal, Mazois i, 32 mit Namen u.
Zahlen. Gladiatoren (wie bestiarii, ludii, aurigae) häufig
auf Grablampen Passeri iii, 8. Gemmen Lipp. i, ii, 475.

1425. Die nahe Verbindung, in welcher Tanzkunst
und Plastik ehemals standen (§. 77, 2.), ist im Einzel-
nen noch wenig mit Sicherheit nachgewiesen worden;
manche alte Tanzweisen lassen sich indeß auf Vasenge-
2mählden ziemlich wiedererkennen. Musische Wettstreite
so wie theatralische Darstellungen reizten in den guten
Zeiten der Kunst nicht zur Nachahmung, da das Costüm
jener eben so prunkvoll und weitläuftig war, wie die bil-
dende Kunst es einfach und natürlich fordert (§. 336).
Nur solche Zweige der Kunst, welche von den strenge-
ren Grundsätzen nachlassend das Leben in größerer Aus-
dehnung nachahmen, wie Vasengemählde, Miniaturen,
Mosaiken, gewähren Scenen der Bühne in bedeutender
Anzahl.

1. Man erkennt auf Vasen ungefähr von den Tänzen bei
Athenäos die kernophoros, anthema, kalathismos, kheir sime
(Lab. i, 78), skops oder skopos (darüber §. 384, 3. Welcker
Nachtrag zur Trilogie S. 140), kordax (Lab. i, 68. §. 386, 3).
Die Kernophoros auch auf Wandgemählden, nach den Herausg.
der Pitt. Erc. iii. p. 154. Kubisteteres in Bronzen,

Syſtematiſcher Theil.
mit beigeſchriebnen Namen. Gemmen, Flor. ii, 79. Lipp.
i, ii, 472. 73. Terracotta des Britt. Muſ. 60. Lampen
bei Bartoli t. 27. Paſſeri iii, 26. (ſehr genau). Zu den
§. 290, 2. angeführten Maſaiken iſt die beſonders wichtige von
Artaud herausgegebne zu fügen: Descr. d’une Mosaique re-
prés. des jeux du Cirque, découv. à Lyon. 1806. Amo-
res circenses
§. 391, 5. Das Mappam mittere ſieht man
deutlich bei D. A. Bracci Diss. sopra un clipeo votivo
spett. alla famiglia Ardaburia, trov. 1769. nelle vic.
d’Orbetello. Lucca
1771. Die Meta eines kleineren Cir-
cus, mit ihren Zierden, bei Zoëga, Bass. 34.

3. §. 211, 2. Pompejaniſches Gem., wo ein Kreis für
das Gefecht umſchrieben wird, Gell pl. 75. Kyrenäiſches
Pacho pl. 53. Aber beſonders genau iſt die Moſaik Winck. M.
I.
197. 198. vgl Fabretti Col. Trai. p. 256 sqq. Auch das Re-
lief an einem Pompej. Grabmal, Mazois i, 32 mit Namen u.
Zahlen. Gladiatoren (wie bestiarii, ludii, aurigae) häufig
auf Grablampen Paſſeri iii, 8. Gemmen Lipp. i, ii, 475.

1425. Die nahe Verbindung, in welcher Tanzkunſt
und Plaſtik ehemals ſtanden (§. 77, 2.), iſt im Einzel-
nen noch wenig mit Sicherheit nachgewieſen worden;
manche alte Tanzweiſen laſſen ſich indeß auf Vaſenge-
2maͤhlden ziemlich wiedererkennen. Muſiſche Wettſtreite
ſo wie theatraliſche Darſtellungen reizten in den guten
Zeiten der Kunſt nicht zur Nachahmung, da das Coſtuͤm
jener eben ſo prunkvoll und weitlaͤuftig war, wie die bil-
dende Kunſt es einfach und natuͤrlich fordert (§. 336).
Nur ſolche Zweige der Kunſt, welche von den ſtrenge-
ren Grundſaͤtzen nachlaſſend das Leben in groͤßerer Aus-
dehnung nachahmen, wie Vaſengemaͤhlde, Miniaturen,
Moſaiken, gewaͤhren Scenen der Buͤhne in bedeutender
Anzahl.

1. Man erkennt auf Vaſen ungefähr von den Tänzen bei
Athenäos die κερνοφόρος, ἄνϑεμα, καλαϑισμός, χεὶρ σιμή
(Lab. i, 78), σκὼψ oder σκοπὸς (darüber §. 384, 3. Welcker
Nachtrag zur Trilogie S. 140), κόρδαξ (Lab. i, 68. §. 386, 3).
Die Kernophoros auch auf Wandgemählden, nach den Herausg.
der Pitt. Erc. iii. p. 154. Κυβιστητῆρες in Bronzen,

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[596/0618] Syſtematiſcher Theil. mit beigeſchriebnen Namen. Gemmen, Flor. ii, 79. Lipp. i, ii, 472. 73. Terracotta des Britt. Muſ. 60. Lampen bei Bartoli t. 27. Paſſeri iii, 26. (ſehr genau). Zu den §. 290, 2. angeführten Maſaiken iſt die beſonders wichtige von Artaud herausgegebne zu fügen: Descr. d’une Mosaique re- prés. des jeux du Cirque, découv. à Lyon. 1806. Amo- res circenses §. 391, 5. Das Mappam mittere ſieht man deutlich bei D. A. Bracci Diss. sopra un clipeo votivo spett. alla famiglia Ardaburia, trov. 1769. nelle vic. d’Orbetello. Lucca 1771. Die Meta eines kleineren Cir- cus, mit ihren Zierden, bei Zoëga, Bass. 34. 3. §. 211, 2. Pompejaniſches Gem., wo ein Kreis für das Gefecht umſchrieben wird, Gell pl. 75. Kyrenäiſches Pacho pl. 53. Aber beſonders genau iſt die Moſaik Winck. M. I. 197. 198. vgl Fabretti Col. Trai. p. 256 sqq. Auch das Re- lief an einem Pompej. Grabmal, Mazois i, 32 mit Namen u. Zahlen. Gladiatoren (wie bestiarii, ludii, aurigae) häufig auf Grablampen Paſſeri iii, 8. Gemmen Lipp. i, ii, 475. 425. Die nahe Verbindung, in welcher Tanzkunſt und Plaſtik ehemals ſtanden (§. 77, 2.), iſt im Einzel- nen noch wenig mit Sicherheit nachgewieſen worden; manche alte Tanzweiſen laſſen ſich indeß auf Vaſenge- maͤhlden ziemlich wiedererkennen. Muſiſche Wettſtreite ſo wie theatraliſche Darſtellungen reizten in den guten Zeiten der Kunſt nicht zur Nachahmung, da das Coſtuͤm jener eben ſo prunkvoll und weitlaͤuftig war, wie die bil- dende Kunſt es einfach und natuͤrlich fordert (§. 336). Nur ſolche Zweige der Kunſt, welche von den ſtrenge- ren Grundſaͤtzen nachlaſſend das Leben in groͤßerer Aus- dehnung nachahmen, wie Vaſengemaͤhlde, Miniaturen, Moſaiken, gewaͤhren Scenen der Buͤhne in bedeutender Anzahl. 1 2 1. Man erkennt auf Vaſen ungefähr von den Tänzen bei Athenäos die κερνοφόρος, ἄνϑεμα, καλαϑισμός, χεὶρ σιμή (Lab. i, 78), σκὼψ oder σκοπὸς (darüber §. 384, 3. Welcker Nachtrag zur Trilogie S. 140), κόρδαξ (Lab. i, 68. §. 386, 3). Die Kernophoros auch auf Wandgemählden, nach den Herausg. der Pitt. Erc. iii. p. 154. Κυβιστητῆρες in Bronzen,

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/618>, abgerufen am 23.11.2024.