Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.ser unten fällt welches man an den Ströhmen §. 21. Weil der Wind von Nova Zembla §. 22. Woher diese grosse Veränderung man
ſer unten faͤllt welches man an den Stroͤhmen §. 21. Weil der Wind von Nova Zembla §. 22. Woher dieſe groſſe Veraͤnderung man
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ſer unten faͤllt welches man an den Stroͤhmen
bemercken kan.
§. 21. Weil der Wind von Nova Zembla
faſt mehrentheils wehet/ ſo machet er die Lufft der
daſelbſt bewohnten Oerter ſo rauh und ſtrenge
daß auch in Tobolski unter dem 57. gr. und eini-
gen Minuten keine Baum-Fruͤchte wachſen/ noch
in und bey Bereſova unter dem 60. und 62. grad
die geringſte Garten-Frucht zur perfection kom-
men kan/ weder das Land faͤhig iſt mit Korn
gebauet zu werden. Weßfalls die in denen Staͤd-
ten wohnende Ruſſen ſich in der Zeit mit benoͤh-
tigtem Korn auf ein gantzes Jahr von andere
Oerter zu proviantiren ſorgfaͤltig ſeyn muͤſſen/
da man doch bey Stockholm das Land nicht al-
lein wohl bebauet findet, ſondern das ſchoͤnſte
Obſt und allerley Garten-Fruͤchte haben kan.
§. 22. Woher dieſe groſſe Veraͤnderung
bey gleicher und mehrer Diſtance vom Polo ge-
ſchehe/ davon iſt wohl der ſtrenge Wind von No-
va Zembla und denen Eyß-Bergen ſchuld, wel-
cher des Commers gar offt wehet/ und die in
Linea recta liegende Laͤnder/ wo das Land platt
und von keinen groſſen Bergen umgeben wird/
durchſtreichen und kalt machen kan; Dahinge-
gen die Nordliche Seite Schwedens mit ho-
hen Gebuͤrgen umfaſt und in Linea parallela
die Krafft des Windes aufgehalten und disſipi-
ret wird. Daß aber auch um Abo, welches im
61. grad, und weiter zum Polo an ſelbiger Seite
biß 63. à 64. gradus Berge gebe, darinnen
man
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