in seiner Idee des National-Lebens, damit er, auf diese Art gerüstet, allen unendlichen Forde- rungen des Augenblickes und der Zukunft entge- gen treten könne: -- nun, so würde die Gegen- wart von ihm so gestaltet werden, daß dabei weder die Rechte der Vergangenheit, noch der Zu- kunft verletzt würden. --
Denken Sie sich den Suverän eines Landes bei einer Cabinets-Berathschlagung zwischen dem Justiz- und dem Finanz-Minister: jenem als Ad- vocaten der Gesetze und der Vergangenheit; diesem als Wortredner des dringenden Augenblickes und der fordernden Zukunft! Unsere Deutschen Ver- fassungen haben, in ganz abgesonderten Depar- tements, Einerseits das Interesse der Gesetze, und andrerseits das ökonomische Interesse sich consolidiren lassen, so daß, von hundert mechani- schen Händen gehämmert und geschmiedet, end- lich der juristische Begriff sowohl als der ökono- mische starr und abgesondert dem Suverän vor- gelegt wird. Nun könnte sich vielleicht auch der erleuchtetste, bestgesinnte Fürst aus dem furcht- baren Dilemma oft nicht herauswinden, wenn nicht in den meisten Fällen die Sache von der Nothwendigkeit, von dem bloßen Drange der Umstände, entschieden würde.
Wie ganz anders stände es, wenn der Justiz-
in ſeiner Idee des National-Lebens, damit er, auf dieſe Art geruͤſtet, allen unendlichen Forde- rungen des Augenblickes und der Zukunft entge- gen treten koͤnne: — nun, ſo wuͤrde die Gegen- wart von ihm ſo geſtaltet werden, daß dabei weder die Rechte der Vergangenheit, noch der Zu- kunft verletzt wuͤrden. —
Denken Sie ſich den Suveraͤn eines Landes bei einer Cabinets-Berathſchlagung zwiſchen dem Juſtiz- und dem Finanz-Miniſter: jenem als Ad- vocaten der Geſetze und der Vergangenheit; dieſem als Wortredner des dringenden Augenblickes und der fordernden Zukunft! Unſere Deutſchen Ver- faſſungen haben, in ganz abgeſonderten Depar- tements, Einerſeits das Intereſſe der Geſetze, und andrerſeits das oͤkonomiſche Intereſſe ſich conſolidiren laſſen, ſo daß, von hundert mechani- ſchen Haͤnden gehaͤmmert und geſchmiedet, end- lich der juriſtiſche Begriff ſowohl als der oͤkono- miſche ſtarr und abgeſondert dem Suveraͤn vor- gelegt wird. Nun koͤnnte ſich vielleicht auch der erleuchtetſte, beſtgeſinnte Fuͤrſt aus dem furcht- baren Dilemma oft nicht herauswinden, wenn nicht in den meiſten Faͤllen die Sache von der Nothwendigkeit, von dem bloßen Drange der Umſtaͤnde, entſchieden wuͤrde.
Wie ganz anders ſtaͤnde es, wenn der Juſtiz-
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gen treten koͤnne: — nun, ſo wuͤrde die Gegen-
wart von ihm ſo geſtaltet werden, daß dabei
weder die Rechte der Vergangenheit, noch der Zu-
kunft verletzt wuͤrden. —
Denken Sie ſich den Suveraͤn eines Landes
bei einer Cabinets-Berathſchlagung zwiſchen dem
Juſtiz- und dem Finanz-Miniſter: jenem als Ad-
vocaten der Geſetze und der Vergangenheit; dieſem
als Wortredner des dringenden Augenblickes und
der fordernden Zukunft! Unſere Deutſchen Ver-
faſſungen haben, in ganz abgeſonderten Depar-
tements, Einerſeits das Intereſſe der Geſetze,
und andrerſeits das oͤkonomiſche Intereſſe ſich
conſolidiren laſſen, ſo daß, von hundert mechani-
ſchen Haͤnden gehaͤmmert und geſchmiedet, end-
lich der juriſtiſche Begriff ſowohl als der oͤkono-
miſche ſtarr und abgeſondert dem Suveraͤn vor-
gelegt wird. Nun koͤnnte ſich vielleicht auch der
erleuchtetſte, beſtgeſinnte Fuͤrſt aus dem furcht-
baren Dilemma oft nicht herauswinden, wenn
nicht in den meiſten Faͤllen die Sache von der
Nothwendigkeit, von dem bloßen Drange der
Umſtaͤnde, entſchieden wuͤrde.
Wie ganz anders ſtaͤnde es, wenn der Juſtiz-
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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst01_1809/132>, abgerufen am 22.11.2024.
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