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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Gieb mir mein Ruder wieder
Und laß das Spielen sein,
O Diebin, oder nimm mich
In deinen Rachen ein!

Dritter Schiffer.

Es kommt ein Schwan gezogen
Des Abends auf der Fluth;
Ich will am Strande liegen,
Es träumt sich hier so gut.
Da schwimmen auf den Wogen
Viel Schiffe groß und klein:
Ich kann nicht mit euch fahren,
Mein Nachen sank mir ein.

Schifferin.

Ich bin zur Welt gekommen
In Wogen und in Wind,
Und Wind und Wogen wiegten
Mich als ein kleines Kind.
Gieb mir mein Ruder wieder
Und laß das Spielen ſein,
O Diebin, oder nimm mich
In deinen Rachen ein!

Dritter Schiffer.

Es kommt ein Schwan gezogen
Des Abends auf der Fluth;
Ich will am Strande liegen,
Es traͤumt ſich hier ſo gut.
Da ſchwimmen auf den Wogen
Viel Schiffe groß und klein:
Ich kann nicht mit euch fahren,
Mein Nachen ſank mir ein.

Schifferin.

Ich bin zur Welt gekommen
In Wogen und in Wind,
Und Wind und Wogen wiegten
Mich als ein kleines Kind.
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[127/0139] Gieb mir mein Ruder wieder Und laß das Spielen ſein, O Diebin, oder nimm mich In deinen Rachen ein! Dritter Schiffer. Es kommt ein Schwan gezogen Des Abends auf der Fluth; Ich will am Strande liegen, Es traͤumt ſich hier ſo gut. Da ſchwimmen auf den Wogen Viel Schiffe groß und klein: Ich kann nicht mit euch fahren, Mein Nachen ſank mir ein. Schifferin. Ich bin zur Welt gekommen In Wogen und in Wind, Und Wind und Wogen wiegten Mich als ein kleines Kind.

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/139>, abgerufen am 16.05.2024.