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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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War's dein Kuß, der sie erweckte?
War's ein Zephyr, der sie neckte?
Welcher Schrecken, welche Lust,
Mund an Mund, und Brust an Brust!

Guten Morgen, guten Morgen!
In die Winde alle Sorgen,
Alle Thränen von den Wangen,
Aus dem Herzen alles Bangen,
Alles froh und Alles frei,
Ob's der erste Welttag sei!
Auch die kleinen Waldvögelein
Wollen bei dem Feste sein,
Lassen ihre Stimmlein klingen,
Einen Gruß hinaufzusingen.
Wißt ihr, wer's am besten meint
Mit dem jungen Himmelsfreund?
Lerche sich zum Höchsten schwingt,
Und ihm grad' an's Herze sinkt.
Lerche, Lerche, einen Gruß,
Lerche, Lerche, Gruß und Kuß,
Nimm sie mit dir von uns Allen,
Und laß deine Stimme schallen,
Wenn wir dich nicht mehr ersehn,
Aus den lieben blauen Höh'n!

War's dein Kuß, der ſie erweckte?
War's ein Zephyr, der ſie neckte?
Welcher Schrecken, welche Luſt,
Mund an Mund, und Bruſt an Bruſt!

Guten Morgen, guten Morgen!
In die Winde alle Sorgen,
Alle Thraͤnen von den Wangen,
Aus dem Herzen alles Bangen,
Alles froh und Alles frei,
Ob's der erſte Welttag ſei!
Auch die kleinen Waldvoͤgelein
Wollen bei dem Feſte ſein,
Laſſen ihre Stimmlein klingen,
Einen Gruß hinaufzuſingen.
Wißt ihr, wer's am beſten meint
Mit dem jungen Himmelsfreund?
Lerche ſich zum Hoͤchſten ſchwingt,
Und ihm grad' an's Herze ſinkt.
Lerche, Lerche, einen Gruß,
Lerche, Lerche, Gruß und Kuß,
Nimm ſie mit dir von uns Allen,
Und laß deine Stimme ſchallen,
Wenn wir dich nicht mehr erſehn,
Aus den lieben blauen Hoͤh'n!
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[84/0096] War's dein Kuß, der ſie erweckte? War's ein Zephyr, der ſie neckte? Welcher Schrecken, welche Luſt, Mund an Mund, und Bruſt an Bruſt! Guten Morgen, guten Morgen! In die Winde alle Sorgen, Alle Thraͤnen von den Wangen, Aus dem Herzen alles Bangen, Alles froh und Alles frei, Ob's der erſte Welttag ſei! Auch die kleinen Waldvoͤgelein Wollen bei dem Feſte ſein, Laſſen ihre Stimmlein klingen, Einen Gruß hinaufzuſingen. Wißt ihr, wer's am beſten meint Mit dem jungen Himmelsfreund? Lerche ſich zum Hoͤchſten ſchwingt, Und ihm grad' an's Herze ſinkt. Lerche, Lerche, einen Gruß, Lerche, Lerche, Gruß und Kuß, Nimm ſie mit dir von uns Allen, Und laß deine Stimme ſchallen, Wenn wir dich nicht mehr erſehn, Aus den lieben blauen Hoͤh'n!

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/96>, abgerufen am 21.11.2024.