"Ach, mein lieber, theilnehmender Freund, noch ist nicht alles, wie ich es möchte."
"Das bekümmert - ich darf sagen, es betrübt mich."
"In der That?" fragte sie, mehr gläubig als forschend in meine Augen blickend: "Das darf es nicht, das wird es auch nicht, wenn Sie wissen - Darf ich Ihnen mit der Geschichte meiner kleinen Mißlaune ein wenig Langeweile machen?"
"Sprechen Sie, liebe Mariane."
"Nun sehen Sie, mein schwaches Geschlecht liebt die abso - wie nennt es mein Republikaner?"
"Absolute Herrschaft."
"Ja. Ich bin wohl absolut genug in Ferdinands Herzen, denk' ich, aber ich kann
„Ach, mein lieber, theilnehmender Freund, noch ist nicht alles, wie ich es möchte.“
„Das bekümmert – ich darf sagen, es betrübt mich.“
„In der That?“ fragte sie, mehr gläubig als forschend in meine Augen blickend: „Das darf es nicht, das wird es auch nicht, wenn Sie wissen – Darf ich Ihnen mit der Geschichte meiner kleinen Mißlaune ein wenig Langeweile machen?“
„Sprechen Sie, liebe Mariane.“
„Nun sehen Sie, mein schwaches Geschlecht liebt die abso – wie nennt es mein Republikaner?“
„Absolute Herrschaft.“
„Ja. Ich bin wohl absolut genug in Ferdinands Herzen, denk’ ich, aber ich kann
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0100"n="80"/><p>„Ach, mein lieber, theilnehmender Freund, noch ist nicht alles, wie ich es möchte.“</p><p>„Das bekümmert – ich darf sagen, es betrübt mich.“</p><p>„In der That?“ fragte sie, mehr gläubig als forschend in meine Augen blickend: „<hirendition="#g">Das</hi> darf es nicht, das <hirendition="#g">wird</hi> es auch nicht, wenn Sie wissen – Darf ich Ihnen mit der Geschichte meiner kleinen Mißlaune ein wenig Langeweile machen?“</p><p>„Sprechen Sie, liebe Mariane.“</p><p>„Nun sehen Sie, mein schwaches Geschlecht liebt die abso –<hirendition="#g">wie</hi> nennt es mein Republikaner?“</p><p>„Absolute Herrschaft.“</p><p>„Ja. Ich bin wohl absolut genug in Ferdinands Herzen, denk’ ich, aber ich kann
</p></div></div></body></text></TEI>
[80/0100]
„Ach, mein lieber, theilnehmender Freund, noch ist nicht alles, wie ich es möchte.“
„Das bekümmert – ich darf sagen, es betrübt mich.“
„In der That?“ fragte sie, mehr gläubig als forschend in meine Augen blickend: „Das darf es nicht, das wird es auch nicht, wenn Sie wissen – Darf ich Ihnen mit der Geschichte meiner kleinen Mißlaune ein wenig Langeweile machen?“
„Sprechen Sie, liebe Mariane.“
„Nun sehen Sie, mein schwaches Geschlecht liebt die abso – wie nennt es mein Republikaner?“
„Absolute Herrschaft.“
„Ja. Ich bin wohl absolut genug in Ferdinands Herzen, denk’ ich, aber ich kann
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
GDZ Göttingen: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-02T10:45:31Z)
UB Leipzig: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 38-0-637:15785; Bilder 0107 bis 0110)
(2013-01-02T10:45:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/100>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.