Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Vermögen nichts, als sein elterliches Erbtheil benutzen, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, die Hauptursache von Heinrichs Tode gewesen zu seyn." "Worauf gründet er denn diese abentheuerliche Idee?" "Genau weiß ich es selbst nicht; die Fäden seines Hirngespinstes sind so subtil, daß mein Gedächtniß eben so wenig davon festhalten, als mein Verstand fassen kann. Heinrich wollte nach M..., um eine übertriebene Anforderung an ihn durch Vergleich zu tilgen. Sparsam, wie er war, wollte er den Weg zu Fuß machen; er bat Ferdinand, ihn durch den Scheidewald zu begleiten, und sein Terzerol mitzunehmen. Ferdinand hielt es für unnöthig, auch hatte er weder Kugeln noch Form dazu. Heinrich nahm es, um zu sehen, ob er nicht eine passende Form bei dem Gewehrmacher Vermögen nichts, als sein elterliches Erbtheil benutzen, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, die Hauptursache von Heinrichs Tode gewesen zu seyn.“ „Worauf gründet er denn diese abentheuerliche Idee?“ „Genau weiß ich es selbst nicht; die Fäden seines Hirngespinstes sind so subtil, daß mein Gedächtniß eben so wenig davon festhalten, als mein Verstand fassen kann. Heinrich wollte nach M…, um eine übertriebene Anforderung an ihn durch Vergleich zu tilgen. Sparsam, wie er war, wollte er den Weg zu Fuß machen; er bat Ferdinand, ihn durch den Scheidewald zu begleiten, und sein Terzerol mitzunehmen. Ferdinand hielt es für unnöthig, auch hatte er weder Kugeln noch Form dazu. Heinrich nahm es, um zu sehen, ob er nicht eine passende Form bei dem Gewehrmacher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0105" n="85"/> Vermögen nichts, als sein elterliches Erbtheil benutzen, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, die Hauptursache von Heinrichs Tode gewesen zu seyn.“</p> <p>„Worauf gründet er denn diese abentheuerliche Idee?“</p> <p>„Genau weiß ich es selbst nicht; die Fäden seines Hirngespinstes sind so subtil, daß mein Gedächtniß eben so wenig davon festhalten, als mein Verstand fassen kann. Heinrich wollte nach M…, um eine übertriebene Anforderung an ihn durch Vergleich zu tilgen. Sparsam, wie er war, wollte er den Weg zu Fuß machen; er bat Ferdinand, ihn durch den Scheidewald zu begleiten, und sein Terzerol mitzunehmen. Ferdinand hielt es für unnöthig, auch hatte er weder Kugeln noch Form dazu. Heinrich nahm es, um zu sehen, ob er nicht eine passende Form bei dem Gewehrmacher </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0105]
Vermögen nichts, als sein elterliches Erbtheil benutzen, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, die Hauptursache von Heinrichs Tode gewesen zu seyn.“
„Worauf gründet er denn diese abentheuerliche Idee?“
„Genau weiß ich es selbst nicht; die Fäden seines Hirngespinstes sind so subtil, daß mein Gedächtniß eben so wenig davon festhalten, als mein Verstand fassen kann. Heinrich wollte nach M…, um eine übertriebene Anforderung an ihn durch Vergleich zu tilgen. Sparsam, wie er war, wollte er den Weg zu Fuß machen; er bat Ferdinand, ihn durch den Scheidewald zu begleiten, und sein Terzerol mitzunehmen. Ferdinand hielt es für unnöthig, auch hatte er weder Kugeln noch Form dazu. Heinrich nahm es, um zu sehen, ob er nicht eine passende Form bei dem Gewehrmacher
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/105>, abgerufen am 16.02.2025. |