Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.dem Anblick Julianens seinen Schritt über die Schwelle hemmte, als ob er mich allein zu treffen gehofft hätte. Sein Gesicht verkündigte zwar nichts Schreckliches, aber es hatte einen so seltsamen Ausdruck von kalter Ruhe, daß es mich nur um so bestürzter machte. Er verbeugte sich gegen meine Schwester nur mechanisch, ohne das gewöhnliche Lächeln der Artigkeit. "Ferdinand!" rief ich: "was bringen Sie? Was führt Sie zu uns, und heute?" "Was mich zuerst in dieses Zimmer führte: Der Mord." "Um Gottes Willen" - rief Juliane: "was ist geschehen? Albus!" "Albus!" wiederholte ich in gleicher Erschrockenheit. dem Anblick Julianens seinen Schritt über die Schwelle hemmte, als ob er mich allein zu treffen gehofft hätte. Sein Gesicht verkündigte zwar nichts Schreckliches, aber es hatte einen so seltsamen Ausdruck von kalter Ruhe, daß es mich nur um so bestürzter machte. Er verbeugte sich gegen meine Schwester nur mechanisch, ohne das gewöhnliche Lächeln der Artigkeit. „Ferdinand!“ rief ich: „was bringen Sie? Was führt Sie zu uns, und heute?“ „Was mich zuerst in dieses Zimmer führte: Der Mord.“ „Um Gottes Willen“ – rief Juliane: „was ist geschehen? Albus!“ „Albus!“ wiederholte ich in gleicher Erschrockenheit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="107"/> dem Anblick Julianens seinen Schritt über die Schwelle hemmte, als ob er mich <hi rendition="#g">allein</hi> zu treffen gehofft hätte. Sein Gesicht verkündigte zwar nichts Schreckliches, aber es hatte einen so seltsamen Ausdruck von kalter Ruhe, daß es mich nur um so bestürzter machte. Er verbeugte sich gegen meine Schwester nur mechanisch, ohne das gewöhnliche Lächeln der Artigkeit.</p> <p>„Ferdinand!“ rief ich: „was bringen Sie? Was führt <hi rendition="#g">Sie</hi> zu uns, und <hi rendition="#g">heute</hi>?“</p> <p>„Was mich <hi rendition="#g">zuerst</hi> in dieses Zimmer führte: Der Mord.“</p> <p>„Um Gottes Willen“ – rief Juliane: „was ist geschehen? Albus!“</p> <p>„Albus!“ wiederholte ich in gleicher Erschrockenheit.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0127]
dem Anblick Julianens seinen Schritt über die Schwelle hemmte, als ob er mich allein zu treffen gehofft hätte. Sein Gesicht verkündigte zwar nichts Schreckliches, aber es hatte einen so seltsamen Ausdruck von kalter Ruhe, daß es mich nur um so bestürzter machte. Er verbeugte sich gegen meine Schwester nur mechanisch, ohne das gewöhnliche Lächeln der Artigkeit.
„Ferdinand!“ rief ich: „was bringen Sie? Was führt Sie zu uns, und heute?“
„Was mich zuerst in dieses Zimmer führte: Der Mord.“
„Um Gottes Willen“ – rief Juliane: „was ist geschehen? Albus!“
„Albus!“ wiederholte ich in gleicher Erschrockenheit.
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