Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Schwerlich hat der Unwille eines Inquisiten über die ihm vorgelegten Fragen einem Inquirenten jemals soviel Freude gemacht, als ich in diesem Augenblicke empfand. Ich sah sein Leben fast schon für geborgen an. Auf jeden Fall berechtigten mich seine Antworten, in Verbindung mit der Freiwilligkeit seiner Selbstanklage, ihn vor der Hand mit der Fesselung zu verschonen, und ich glaubte nichts dabei zu wagen, wenn ich ihm das Zimmer, welches er die Nacht nach der That bewohnt hatte, zum Gefängniß gäbe. Zu seiner Bewachung wählte ich für diesen und den folgenden Tag vier der verständigsten Männer des Ortes, und versah ihn sowohl mit Lectüre, als mit Schreibmaterialien. Schwerlich hat der Unwille eines Inquisiten über die ihm vorgelegten Fragen einem Inquirenten jemals soviel Freude gemacht, als ich in diesem Augenblicke empfand. Ich sah sein Leben fast schon für geborgen an. Auf jeden Fall berechtigten mich seine Antworten, in Verbindung mit der Freiwilligkeit seiner Selbstanklage, ihn vor der Hand mit der Fesselung zu verschonen, und ich glaubte nichts dabei zu wagen, wenn ich ihm das Zimmer, welches er die Nacht nach der That bewohnt hatte, zum Gefängniß gäbe. Zu seiner Bewachung wählte ich für diesen und den folgenden Tag vier der verständigsten Männer des Ortes, und versah ihn sowohl mit Lectüre, als mit Schreibmaterialien. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0147" n="127"/> <p>Schwerlich hat der Unwille eines Inquisiten über die ihm vorgelegten Fragen einem Inquirenten jemals soviel Freude gemacht, als ich in diesem Augenblicke empfand. Ich sah sein <hi rendition="#g">Leben</hi> fast schon für geborgen an. Auf jeden Fall berechtigten mich seine Antworten, in Verbindung mit der Freiwilligkeit seiner Selbstanklage, ihn vor der Hand mit der Fesselung zu verschonen, und ich glaubte nichts dabei zu wagen, wenn ich ihm das Zimmer, welches er die Nacht nach der That bewohnt hatte, zum Gefängniß gäbe. Zu seiner Bewachung wählte ich für diesen und den folgenden Tag vier der verständigsten Männer des Ortes, und versah ihn sowohl mit Lectüre, als mit Schreibmaterialien.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0147]
Schwerlich hat der Unwille eines Inquisiten über die ihm vorgelegten Fragen einem Inquirenten jemals soviel Freude gemacht, als ich in diesem Augenblicke empfand. Ich sah sein Leben fast schon für geborgen an. Auf jeden Fall berechtigten mich seine Antworten, in Verbindung mit der Freiwilligkeit seiner Selbstanklage, ihn vor der Hand mit der Fesselung zu verschonen, und ich glaubte nichts dabei zu wagen, wenn ich ihm das Zimmer, welches er die Nacht nach der That bewohnt hatte, zum Gefängniß gäbe. Zu seiner Bewachung wählte ich für diesen und den folgenden Tag vier der verständigsten Männer des Ortes, und versah ihn sowohl mit Lectüre, als mit Schreibmaterialien.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
GDZ Göttingen: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-02T10:45:31Z)
UB Leipzig: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 38-0-637:15785; Bilder 0107 bis 0110)
(2013-01-02T10:45:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |