Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.und die glühende Stirn an meine Wange.) Wenn es möglich ist - sein Leben - nicht für mich! - nur sein Leben retten Sie! Ich fühl' es, es ist mein eignes geworden, ich kann seinen Verlust, aber das Bild seines blutigen, schmachvollen Todes nicht ertragen!" O welche Wonne wär' es in diesem Augenblicke mir gewesen, König zu seyn, und mit einem einzigen Worte, tausendmal an Unwürdige verschleudert, den unendlichen Schmerz von dieser schuldlosen Seele nehmen zu können! Ich betheuerte ihr, daß ich eben nach B... gekommen sei, um den besten Defensions-Advokaten des Landes zu Ferdinands Vertheidigung aufzufordern; und ging mit dem Gefühl von ihr, daß ich sie - für's Erste wenigstens - nicht wiedersehen dürfte. Der Macht ihrer Reize war ich entgangen; aber die Schönheit ihrer und die glühende Stirn an meine Wange.) Wenn es möglich ist – sein Leben – nicht für mich! – nur sein Leben retten Sie! Ich fühl’ es, es ist mein eignes geworden, ich kann seinen Verlust, aber das Bild seines blutigen, schmachvollen Todes nicht ertragen!“ O welche Wonne wär’ es in diesem Augenblicke mir gewesen, König zu seyn, und mit einem einzigen Worte, tausendmal an Unwürdige verschleudert, den unendlichen Schmerz von dieser schuldlosen Seele nehmen zu können! Ich betheuerte ihr, daß ich eben nach B… gekommen sei, um den besten Defensions-Advokaten des Landes zu Ferdinands Vertheidigung aufzufordern; und ging mit dem Gefühl von ihr, daß ich sie – für’s Erste wenigstens – nicht wiedersehen dürfte. Der Macht ihrer Reize war ich entgangen; aber die Schönheit ihrer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="140"/> und die glühende Stirn an meine Wange.) Wenn es möglich ist – sein <hi rendition="#g">Leben</hi> – nicht für <hi rendition="#g">mich</hi>! – nur sein <hi rendition="#g">Leben</hi> retten Sie! Ich fühl’ es, es ist mein eignes geworden, ich kann seinen Verlust, aber das Bild seines blutigen, schmachvollen Todes nicht ertragen!“</p> <p>O welche Wonne wär’ es in diesem Augenblicke mir gewesen, <hi rendition="#g">König</hi> zu seyn, und mit einem einzigen Worte, tausendmal an Unwürdige verschleudert, den unendlichen Schmerz von dieser schuldlosen Seele nehmen zu können! Ich betheuerte ihr, daß ich eben nach B… gekommen sei, um den besten Defensions-Advokaten des Landes zu Ferdinands Vertheidigung aufzufordern; und ging mit dem Gefühl von ihr, daß ich sie – für’s Erste wenigstens – nicht wiedersehen dürfte. Der Macht ihrer <hi rendition="#g">Reize</hi> war ich entgangen; aber die Schönheit ihrer </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0160]
und die glühende Stirn an meine Wange.) Wenn es möglich ist – sein Leben – nicht für mich! – nur sein Leben retten Sie! Ich fühl’ es, es ist mein eignes geworden, ich kann seinen Verlust, aber das Bild seines blutigen, schmachvollen Todes nicht ertragen!“
O welche Wonne wär’ es in diesem Augenblicke mir gewesen, König zu seyn, und mit einem einzigen Worte, tausendmal an Unwürdige verschleudert, den unendlichen Schmerz von dieser schuldlosen Seele nehmen zu können! Ich betheuerte ihr, daß ich eben nach B… gekommen sei, um den besten Defensions-Advokaten des Landes zu Ferdinands Vertheidigung aufzufordern; und ging mit dem Gefühl von ihr, daß ich sie – für’s Erste wenigstens – nicht wiedersehen dürfte. Der Macht ihrer Reize war ich entgangen; aber die Schönheit ihrer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
GDZ Göttingen: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-02T10:45:31Z)
UB Leipzig: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 38-0-637:15785; Bilder 0107 bis 0110)
(2013-01-02T10:45:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |