Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.hör' ich, sind in dem werthen Hause bekannt?" Ich bejahte, und fügte hinzu, daß ich an dem Unglück dieser Familie den lebhaftesten Antheil nähme, und es zu mildern hoffte, wenn ich den geschicktesten Sachwalter der Gegend bewegen könnte, die Vertheidigung des Inquisiten zu übernehmen. "Oh, bitte recht sehr! Ja ja! Das schöne Judenmädchen ist schon dazu geeigenschaftet, lebhaften Antheil zu erregen. Der Herr Vater haben etwas dranzuwenden. Stelle nicht in Abrede, daß ich schon im Stillen auf den merkwürdigen Fall mich ein wenig gespitzt habe." An welchen Menschen war ich gerathen! War das der Verfasser jener meisterhaften Vertheidigungsschriften? Er klingelte, und sprach einer alten Magd in das Ohr. hör’ ich, sind in dem werthen Hause bekannt?“ Ich bejahte, und fügte hinzu, daß ich an dem Unglück dieser Familie den lebhaftesten Antheil nähme, und es zu mildern hoffte, wenn ich den geschicktesten Sachwalter der Gegend bewegen könnte, die Vertheidigung des Inquisiten zu übernehmen. „Oh, bitte recht sehr! Ja ja! Das schöne Judenmädchen ist schon dazu geeigenschaftet, lebhaften Antheil zu erregen. Der Herr Vater haben etwas dranzuwenden. Stelle nicht in Abrede, daß ich schon im Stillen auf den merkwürdigen Fall mich ein wenig gespitzt habe.“ An welchen Menschen war ich gerathen! War das der Verfasser jener meisterhaften Vertheidigungsschriften? Er klingelte, und sprach einer alten Magd in das Ohr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0165" n="145"/> hör’ ich, sind in dem werthen Hause bekannt?“</p> <p>Ich bejahte, und fügte hinzu, daß ich an dem Unglück dieser Familie den lebhaftesten Antheil nähme, und es zu mildern hoffte, wenn ich den geschicktesten Sachwalter der Gegend bewegen könnte, die Vertheidigung des Inquisiten zu übernehmen.</p> <p>„Oh, bitte recht sehr! Ja ja! Das schöne Judenmädchen ist schon dazu geeigenschaftet, lebhaften Antheil zu erregen. Der Herr Vater haben etwas dranzuwenden. Stelle nicht in Abrede, daß ich schon im Stillen auf den merkwürdigen Fall mich ein wenig gespitzt habe.“</p> <p>An welchen Menschen war ich gerathen! War <hi rendition="#g">das</hi> der Verfasser jener meisterhaften Vertheidigungsschriften? Er klingelte, und sprach einer alten Magd in das Ohr.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0165]
hör’ ich, sind in dem werthen Hause bekannt?“
Ich bejahte, und fügte hinzu, daß ich an dem Unglück dieser Familie den lebhaftesten Antheil nähme, und es zu mildern hoffte, wenn ich den geschicktesten Sachwalter der Gegend bewegen könnte, die Vertheidigung des Inquisiten zu übernehmen.
„Oh, bitte recht sehr! Ja ja! Das schöne Judenmädchen ist schon dazu geeigenschaftet, lebhaften Antheil zu erregen. Der Herr Vater haben etwas dranzuwenden. Stelle nicht in Abrede, daß ich schon im Stillen auf den merkwürdigen Fall mich ein wenig gespitzt habe.“
An welchen Menschen war ich gerathen! War das der Verfasser jener meisterhaften Vertheidigungsschriften? Er klingelte, und sprach einer alten Magd in das Ohr.
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/165>, abgerufen am 16.07.2024. |