Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.wieder einmal auszuüben, oder doch wenigstens zu versuchen, ob er nicht durch Drohungen etwas von den 8000 Thalern erlangen könne. Aber er bemerkt, daß einer der Herren ein doppelschüssiges Pistol in der Hand hat, macht sich daher auf, und folgt den Wanderern bloß in der Ferne nach. Nicht lange, so bleiben sie stehen, der Eine "vagirt" vor dem Andern herum, und dem Schnapphahn fällt ein: du sollst doch wohl 'mal sehen, ob der Wald-Hauptmann gelogen hat, ob die Klatzschbüchse wirklich bis dahin reicht. Er schlägt an, schießt, und - "gleich wird der Eine krumm." Der Andere - denkt er - wird nun Reißaus nehmen; aber Prosit! Der bleibt stehen, wie ein Pfahl, und kauert sich dann zu dem Andern, und weicht unter einer Stunde nicht vom Flecke. Endlich "pascht er ab;" der Schnapphahn schleicht heran, durchsucht dem Todten wieder einmal auszuüben, oder doch wenigstens zu versuchen, ob er nicht durch Drohungen etwas von den 8000 Thalern erlangen könne. Aber er bemerkt, daß einer der Herren ein doppelschüssiges Pistol in der Hand hat, macht sich daher auf, und folgt den Wanderern bloß in der Ferne nach. Nicht lange, so bleiben sie stehen, der Eine „vagirt“ vor dem Andern herum, und dem Schnapphahn fällt ein: du sollst doch wohl ’mal sehen, ob der Wald-Hauptmann gelogen hat, ob die Klatzschbüchse wirklich bis dahin reicht. Er schlägt an, schießt, und – „gleich wird der Eine krumm.“ Der Andere – denkt er – wird nun Reißaus nehmen; aber Prosit! Der bleibt stehen, wie ein Pfahl, und kauert sich dann zu dem Andern, und weicht unter einer Stunde nicht vom Flecke. Endlich „pascht er ab;“ der Schnapphahn schleicht heran, durchsucht dem Todten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0207" n="187"/> wieder einmal auszuüben, oder doch wenigstens zu versuchen, ob er nicht durch <hi rendition="#g">Drohungen</hi> etwas von den 8000 Thalern erlangen könne. Aber er bemerkt, daß einer der Herren ein doppelschüssiges Pistol in der Hand hat, macht sich daher auf, und folgt den Wanderern bloß in der Ferne nach. Nicht lange, so bleiben sie stehen, der Eine „vagirt“ vor dem Andern herum, und dem Schnapphahn fällt ein: du sollst doch wohl ’mal sehen, ob der Wald-Hauptmann gelogen hat, ob die Klatzschbüchse wirklich bis dahin reicht. Er schlägt an, schießt, und – „gleich wird der Eine <hi rendition="#g">krumm</hi>.“ Der Andere – denkt er – wird nun Reißaus nehmen; aber Prosit! Der bleibt stehen, wie ein Pfahl, und kauert sich dann zu dem Andern, und weicht unter einer Stunde nicht vom Flecke. Endlich „pascht er ab;“ der Schnapphahn schleicht heran, durchsucht dem Todten </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0207]
wieder einmal auszuüben, oder doch wenigstens zu versuchen, ob er nicht durch Drohungen etwas von den 8000 Thalern erlangen könne. Aber er bemerkt, daß einer der Herren ein doppelschüssiges Pistol in der Hand hat, macht sich daher auf, und folgt den Wanderern bloß in der Ferne nach. Nicht lange, so bleiben sie stehen, der Eine „vagirt“ vor dem Andern herum, und dem Schnapphahn fällt ein: du sollst doch wohl ’mal sehen, ob der Wald-Hauptmann gelogen hat, ob die Klatzschbüchse wirklich bis dahin reicht. Er schlägt an, schießt, und – „gleich wird der Eine krumm.“ Der Andere – denkt er – wird nun Reißaus nehmen; aber Prosit! Der bleibt stehen, wie ein Pfahl, und kauert sich dann zu dem Andern, und weicht unter einer Stunde nicht vom Flecke. Endlich „pascht er ab;“ der Schnapphahn schleicht heran, durchsucht dem Todten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
GDZ Göttingen: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-02T10:45:31Z)
UB Leipzig: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 38-0-637:15785; Bilder 0107 bis 0110)
(2013-01-02T10:45:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-02T10:45:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |