Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Sie eine so entschiedene Macht über sein ganzes Nervensystem, daß ich fast an einen magnetischen Rapport zwischen Ihnen beiden glauben möchte." Welch eine Freude in Ihren Augen! Welch ein Beben des Entzückens in ihrer Stimme, als sie mir antwortete: "Oh Gott, ja, ja, lieber Herr! ich will - ich werde ihn retten! Ueber seinen Geist, über sein Herz hab' ich Macht, nur sein Gewissen ist stärker, als meine Liebe." Sie nahm einen Mantel, einen Hut, und eilte mit mir zu ihrem Vater, dem sie mit fliegenden Worten erklärte, daß sie mich in diesem Augenblicke nach Z... begleiten müsse, weil Ferdinand wirklich wahnwitzig sei, und sie ihn wieder zu sich bringen werde. Er hatte diesem Ungestüm nichts entgegen Sie eine so entschiedene Macht über sein ganzes Nervensystem, daß ich fast an einen magnetischen Rapport zwischen Ihnen beiden glauben möchte.“ Welch eine Freude in Ihren Augen! Welch ein Beben des Entzückens in ihrer Stimme, als sie mir antwortete: „Oh Gott, ja, ja, lieber Herr! ich will – ich werde ihn retten! Ueber seinen Geist, über sein Herz hab’ ich Macht, nur sein Gewissen ist stärker, als meine Liebe.“ Sie nahm einen Mantel, einen Hut, und eilte mit mir zu ihrem Vater, dem sie mit fliegenden Worten erklärte, daß sie mich in diesem Augenblicke nach Z… begleiten müsse, weil Ferdinand wirklich wahnwitzig sei, und sie ihn wieder zu sich bringen werde. Er hatte diesem Ungestüm nichts entgegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0213" n="193"/> Sie eine so entschiedene Macht über sein ganzes Nervensystem, daß ich fast an einen magnetischen Rapport zwischen Ihnen beiden glauben möchte.“</p> <p>Welch eine Freude in Ihren Augen! Welch ein Beben des Entzückens in ihrer Stimme, als sie mir antwortete: „Oh Gott, ja, ja, lieber Herr! ich will – ich werde ihn retten! Ueber seinen Geist, über sein Herz hab’ ich Macht, nur sein <hi rendition="#g">Gewissen</hi> ist stärker, als meine Liebe.“</p> <p>Sie nahm einen Mantel, einen Hut, und eilte mit mir zu ihrem Vater, dem sie mit fliegenden Worten erklärte, daß sie mich in diesem Augenblicke nach Z… begleiten müsse, weil Ferdinand <hi rendition="#g">wirklich</hi> wahnwitzig sei, und sie ihn wieder zu sich bringen werde. Er hatte diesem Ungestüm nichts entgegen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0213]
Sie eine so entschiedene Macht über sein ganzes Nervensystem, daß ich fast an einen magnetischen Rapport zwischen Ihnen beiden glauben möchte.“
Welch eine Freude in Ihren Augen! Welch ein Beben des Entzückens in ihrer Stimme, als sie mir antwortete: „Oh Gott, ja, ja, lieber Herr! ich will – ich werde ihn retten! Ueber seinen Geist, über sein Herz hab’ ich Macht, nur sein Gewissen ist stärker, als meine Liebe.“
Sie nahm einen Mantel, einen Hut, und eilte mit mir zu ihrem Vater, dem sie mit fliegenden Worten erklärte, daß sie mich in diesem Augenblicke nach Z… begleiten müsse, weil Ferdinand wirklich wahnwitzig sei, und sie ihn wieder zu sich bringen werde. Er hatte diesem Ungestüm nichts entgegen
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