Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Da hatt' ich denn also auf einmal den erwünschten Fall, welchen die benachbarte Justiz abwarten wollte, ehe sie die Grenztruppen vom Exerciren abmüßigen mochte. Ich befahl, meinen Wagen bereit zu halten, die Gerichtsfolge aufzubieten, die Leute mit Fackeln zu versehen, und die beiden Medizinal-Beamten des Bezirks einzuladen, daß sie mich entweder sofort begleiten, oder mir sobald als möglich nach Waldrainsdorf folgen möchten, um an einem Ermordeten ihr Amt zu verrichten. Mittlerweile wurde die Anzeige des Handlungsdieners Albus gesetzmäßig zu Protokoll genommen. Er wiederholte die Erzählung der Thatsachen mit ziemlicher Fassung doch nicht ohne leise Schmerzens-Ausrufungen, die sich unwillkührlich aus seiner Brust drängten, während seine Worte niedergeschrieben wurden. Er bestimmte alle Umstände, die vor der Mordthat lagen, klar und befriedigend, Da hatt’ ich denn also auf einmal den erwünschten Fall, welchen die benachbarte Justiz abwarten wollte, ehe sie die Grenztruppen vom Exerciren abmüßigen mochte. Ich befahl, meinen Wagen bereit zu halten, die Gerichtsfolge aufzubieten, die Leute mit Fackeln zu versehen, und die beiden Medizinal-Beamten des Bezirks einzuladen, daß sie mich entweder sofort begleiten, oder mir sobald als möglich nach Waldrainsdorf folgen möchten, um an einem Ermordeten ihr Amt zu verrichten. Mittlerweile wurde die Anzeige des Handlungsdieners Albus gesetzmäßig zu Protokoll genommen. Er wiederholte die Erzählung der Thatsachen mit ziemlicher Fassung doch nicht ohne leise Schmerzens-Ausrufungen, die sich unwillkührlich aus seiner Brust drängten, während seine Worte niedergeschrieben wurden. Er bestimmte alle Umstände, die vor der Mordthat lagen, klar und befriedigend, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0038" n="18"/> <p>Da hatt’ ich denn also auf einmal den erwünschten Fall, welchen die benachbarte Justiz abwarten wollte, ehe sie die Grenztruppen vom Exerciren abmüßigen mochte. Ich befahl, meinen Wagen bereit zu halten, die Gerichtsfolge aufzubieten, die Leute mit Fackeln zu versehen, und die beiden Medizinal-Beamten des Bezirks einzuladen, daß sie mich entweder sofort begleiten, oder mir sobald als möglich nach Waldrainsdorf folgen möchten, um an einem Ermordeten ihr Amt zu verrichten. Mittlerweile wurde die Anzeige des Handlungsdieners Albus gesetzmäßig zu Protokoll genommen. Er wiederholte die Erzählung der Thatsachen mit ziemlicher Fassung doch nicht ohne leise Schmerzens-Ausrufungen, die sich unwillkührlich aus seiner Brust drängten, während seine Worte niedergeschrieben wurden. Er bestimmte alle Umstände, die <hi rendition="#g">vor</hi> der Mordthat lagen, klar und befriedigend, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0038]
Da hatt’ ich denn also auf einmal den erwünschten Fall, welchen die benachbarte Justiz abwarten wollte, ehe sie die Grenztruppen vom Exerciren abmüßigen mochte. Ich befahl, meinen Wagen bereit zu halten, die Gerichtsfolge aufzubieten, die Leute mit Fackeln zu versehen, und die beiden Medizinal-Beamten des Bezirks einzuladen, daß sie mich entweder sofort begleiten, oder mir sobald als möglich nach Waldrainsdorf folgen möchten, um an einem Ermordeten ihr Amt zu verrichten. Mittlerweile wurde die Anzeige des Handlungsdieners Albus gesetzmäßig zu Protokoll genommen. Er wiederholte die Erzählung der Thatsachen mit ziemlicher Fassung doch nicht ohne leise Schmerzens-Ausrufungen, die sich unwillkührlich aus seiner Brust drängten, während seine Worte niedergeschrieben wurden. Er bestimmte alle Umstände, die vor der Mordthat lagen, klar und befriedigend,
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/38>, abgerufen am 16.07.2024. |