Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Mariane hatte während der trockenen Rede ihres dürren Vaters wieder Platz auf den Polstern genommen. Ich setzte mich zu ihr, ergriff die neben ihr ruhende Hand, und bat sie über den gegenwärtigen Gemüthszustand des Herrn Albus vollkommen beruhiget zu seyn. "Ist es nicht möglich, daß er noch heute mit uns nach B... zurückfahre?" fragte sie mit dringender Beängstigung. "Wir wollen den Arzt hören, meine liebe bekümmerte Freundin." "O ja, ja, mein Herr," sagte sie mit dankbarem Handdrucke, und zwei große Tropfen rollten aus den glühenden Augen. Ich verließ sogleich das Zimmer, um den Arzt rufen zu lassen, und bat meine Schwester, den Kranken mit zwei Worten auf den Mariane hatte während der trockenen Rede ihres dürren Vaters wieder Platz auf den Polstern genommen. Ich setzte mich zu ihr, ergriff die neben ihr ruhende Hand, und bat sie über den gegenwärtigen Gemüthszustand des Herrn Albus vollkommen beruhiget zu seyn. „Ist es nicht möglich, daß er noch heute mit uns nach B… zurückfahre?“ fragte sie mit dringender Beängstigung. „Wir wollen den Arzt hören, meine liebe bekümmerte Freundin.“ „O ja, ja, mein Herr,“ sagte sie mit dankbarem Handdrucke, und zwei große Tropfen rollten aus den glühenden Augen. Ich verließ sogleich das Zimmer, um den Arzt rufen zu lassen, und bat meine Schwester, den Kranken mit zwei Worten auf den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0067" n="47"/> <p>Mariane hatte während der trockenen Rede ihres dürren Vaters wieder Platz auf den Polstern genommen. Ich setzte mich zu ihr, ergriff die neben ihr ruhende Hand, und bat sie über den gegenwärtigen Gemüthszustand des Herrn Albus vollkommen beruhiget zu seyn.</p> <p>„Ist es nicht möglich, daß er noch heute mit uns nach B… zurückfahre?“ fragte sie mit dringender Beängstigung.</p> <p>„Wir wollen den Arzt hören, meine liebe bekümmerte Freundin.“</p> <p>„O ja, ja, mein Herr,“ sagte sie mit dankbarem Handdrucke, und zwei große Tropfen rollten aus den glühenden Augen.</p> <p>Ich verließ sogleich das Zimmer, um den Arzt rufen zu lassen, und bat meine Schwester, den Kranken mit zwei Worten auf den </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0067]
Mariane hatte während der trockenen Rede ihres dürren Vaters wieder Platz auf den Polstern genommen. Ich setzte mich zu ihr, ergriff die neben ihr ruhende Hand, und bat sie über den gegenwärtigen Gemüthszustand des Herrn Albus vollkommen beruhiget zu seyn.
„Ist es nicht möglich, daß er noch heute mit uns nach B… zurückfahre?“ fragte sie mit dringender Beängstigung.
„Wir wollen den Arzt hören, meine liebe bekümmerte Freundin.“
„O ja, ja, mein Herr,“ sagte sie mit dankbarem Handdrucke, und zwei große Tropfen rollten aus den glühenden Augen.
Ich verließ sogleich das Zimmer, um den Arzt rufen zu lassen, und bat meine Schwester, den Kranken mit zwei Worten auf den
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