Jch weiß nicht, ob ich noch nöthig habe zu erklären, daß ich bey dieser meiner Erzählung eben so wenig die Absicht habe, das Andenken des Mannes, von dem in derselben die Rede ist, verhaßt zu machen, als eine Apologie für ihn zu schreiben. Diejenigen, die wegen seiner Verbrechen, an die ich sie zum Theil wieder erinnere, die gerechteste Ursache haben wider ihn eingenommen zu seyn, werden es von selbst für billig halten, ihm nun zu verzeihen, und Mitleiden mit seiner ehemaligen Verblendung zu haben! Diejenigen, die sein Betragen in seiner letzten Zeit gut und christlich finden, werden es deswegen nicht vergessen können, wer er vorhin war, und wie unvermeidlich er sich selbst ein trauriges Ende machte. Kopenhagen den 22sten Junius 1772.
Der
Jch weiß nicht, ob ich noch noͤthig habe zu erklaͤren, daß ich bey dieſer meiner Erzaͤhlung eben ſo wenig die Abſicht habe, das Andenken des Mannes, von dem in derſelben die Rede iſt, verhaßt zu machen, als eine Apologie fuͤr ihn zu ſchreiben. Diejenigen, die wegen ſeiner Verbrechen, an die ich ſie zum Theil wieder erinnere, die gerechteſte Urſache haben wider ihn eingenommen zu ſeyn, werden es von ſelbſt fuͤr billig halten, ihm nun zu verzeihen, und Mitleiden mit ſeiner ehemaligen Verblendung zu haben! Diejenigen, die ſein Betragen in ſeiner letzten Zeit gut und chriſtlich finden, werden es deswegen nicht vergeſſen koͤnnen, wer er vorhin war, und wie unvermeidlich er ſich ſelbſt ein trauriges Ende machte. Kopenhagen den 22ſten Junius 1772.
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[0012]
Jch weiß nicht, ob ich noch noͤthig habe zu
erklaͤren, daß ich bey dieſer meiner Erzaͤhlung eben ſo
wenig die Abſicht habe, das Andenken des Mannes,
von dem in derſelben die Rede iſt, verhaßt zu machen,
als eine Apologie fuͤr ihn zu ſchreiben. Diejenigen,
die wegen ſeiner Verbrechen, an die ich ſie zum Theil
wieder erinnere, die gerechteſte Urſache haben wider
ihn eingenommen zu ſeyn, werden es von ſelbſt fuͤr
billig halten, ihm nun zu verzeihen, und Mitleiden mit
ſeiner ehemaligen Verblendung zu haben! Diejenigen,
die ſein Betragen in ſeiner letzten Zeit gut und chriſtlich
finden, werden es deswegen nicht vergeſſen koͤnnen,
wer er vorhin war, und wie unvermeidlich er ſich
ſelbſt ein trauriges Ende machte. Kopenhagen den
22ſten Junius 1772.
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Münter, Balthasar: Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen [...] Johann Friederich Struensee. Kopenhagen, 1772, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muenter_bekehren_1772/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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