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Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898.

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sie besteht aus einem allgemeinen Kursus für weltliches
Wissen und aus einer theologischen Abteilung. Die
Spezial-Colleges fehlen ihr, sie steht in dem Range eines
Gymnasiums, vielleicht etwas tiefer. Dagegen steht sie
als theologisches Erziehungsinstitut hinter der Doshisha
kaum zurück, was wesentlich den tüchtigen missionarischen
Kräften der D. R. C. zu verdanken ist. Nicht so bedeutend,
aber in ähnlichem Stil gehalten wie die Meiji Gaku-in
sind die Schulen der Methodisten und die der vereinigten
Episkopalen. Alle diese Schulen sind, mit Ausnahme
der Doshisha, in Tokyo.

Haben sich nun auf diesem Gebiete die alten Gesell-
schaften von den später gekommenen Kongregationalisten
den Rang ablaufen lassen, so hatten sie dafür die Füh-
rung in dem Mädchenschulwesen und der Frauenmission.
Die Bedeutung der Frauenmission war von den ersten
Sendboten sofort erkannt worden. Nachdem schon die
Missionarsfrauen von Anfang an sich mit Eifer dieser
Aufgabe hingegeben hatten, sandte im Jahre 1869 die
D. R. C., deren Bedeutung auf allen Gebieten nicht hoch
genug angeschlagen werden kann, die erste Missionarin
von Beruf, Miß Kidder. Dieselbe nahm ihren Wohn-
sitz in Yokohama, und schon im folgenden Jahre gründete
sie auf Veranlassung des weitsichtigen und toleranten
Gouverneurs Oye eine Mädchenschule, welche später als
"lsaac Ferris Seminary" eine große Bedeutung ge-
winnen sollte. Nicht minder segensreich wirkte das nur
zwei Jahre später ebenfalls in Yokohama eröffnete
"Mission Home", welches die 1871 ausgesandten Missio-
narinnen der Woman's Union Missionary Society ins
Leben rief. Ihnen reihten sich dann im Laufe der
Zeit eine große Anzahl ähnlicher Institute an, beson-
dere Kurse zur Ausbildung von Evangelistinnen (Bible-

ſie beſteht aus einem allgemeinen Kurſus für weltliches
Wiſſen und aus einer theologiſchen Abteilung. Die
Spezial-Colleges fehlen ihr, ſie ſteht in dem Range eines
Gymnaſiums, vielleicht etwas tiefer. Dagegen ſteht ſie
als theologiſches Erziehungsinſtitut hinter der Doſhiſha
kaum zurück, was weſentlich den tüchtigen miſſionariſchen
Kräften der D. R. C. zu verdanken iſt. Nicht ſo bedeutend,
aber in ähnlichem Stil gehalten wie die Meiji Gaku-in
ſind die Schulen der Methodiſten und die der vereinigten
Episkopalen. Alle dieſe Schulen ſind, mit Ausnahme
der Doſhiſha, in Tokyo.

Haben ſich nun auf dieſem Gebiete die alten Geſell-
ſchaften von den ſpäter gekommenen Kongregationaliſten
den Rang ablaufen laſſen, ſo hatten ſie dafür die Füh-
rung in dem Mädchenſchulweſen und der Frauenmiſſion.
Die Bedeutung der Frauenmiſſion war von den erſten
Sendboten ſofort erkannt worden. Nachdem ſchon die
Miſſionarsfrauen von Anfang an ſich mit Eifer dieſer
Aufgabe hingegeben hatten, ſandte im Jahre 1869 die
D. R. C., deren Bedeutung auf allen Gebieten nicht hoch
genug angeſchlagen werden kann, die erſte Miſſionarin
von Beruf, Miß Kidder. Dieſelbe nahm ihren Wohn-
ſitz in Yokohama, und ſchon im folgenden Jahre gründete
ſie auf Veranlaſſung des weitſichtigen und toleranten
Gouverneurs Oye eine Mädchenſchule, welche ſpäter als
„lsaac Ferris Seminary“ eine große Bedeutung ge-
winnen ſollte. Nicht minder ſegensreich wirkte das nur
zwei Jahre ſpäter ebenfalls in Yokohama eröffnete
„Mission Home“, welches die 1871 ausgeſandten Miſſio-
narinnen der Woman’s Union Missionary Society ins
Leben rief. Ihnen reihten ſich dann im Laufe der
Zeit eine große Anzahl ähnlicher Inſtitute an, beſon-
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[274/0288] ſie beſteht aus einem allgemeinen Kurſus für weltliches Wiſſen und aus einer theologiſchen Abteilung. Die Spezial-Colleges fehlen ihr, ſie ſteht in dem Range eines Gymnaſiums, vielleicht etwas tiefer. Dagegen ſteht ſie als theologiſches Erziehungsinſtitut hinter der Doſhiſha kaum zurück, was weſentlich den tüchtigen miſſionariſchen Kräften der D. R. C. zu verdanken iſt. Nicht ſo bedeutend, aber in ähnlichem Stil gehalten wie die Meiji Gaku-in ſind die Schulen der Methodiſten und die der vereinigten Episkopalen. Alle dieſe Schulen ſind, mit Ausnahme der Doſhiſha, in Tokyo. Haben ſich nun auf dieſem Gebiete die alten Geſell- ſchaften von den ſpäter gekommenen Kongregationaliſten den Rang ablaufen laſſen, ſo hatten ſie dafür die Füh- rung in dem Mädchenſchulweſen und der Frauenmiſſion. Die Bedeutung der Frauenmiſſion war von den erſten Sendboten ſofort erkannt worden. Nachdem ſchon die Miſſionarsfrauen von Anfang an ſich mit Eifer dieſer Aufgabe hingegeben hatten, ſandte im Jahre 1869 die D. R. C., deren Bedeutung auf allen Gebieten nicht hoch genug angeſchlagen werden kann, die erſte Miſſionarin von Beruf, Miß Kidder. Dieſelbe nahm ihren Wohn- ſitz in Yokohama, und ſchon im folgenden Jahre gründete ſie auf Veranlaſſung des weitſichtigen und toleranten Gouverneurs Oye eine Mädchenſchule, welche ſpäter als „lsaac Ferris Seminary“ eine große Bedeutung ge- winnen ſollte. Nicht minder ſegensreich wirkte das nur zwei Jahre ſpäter ebenfalls in Yokohama eröffnete „Mission Home“, welches die 1871 ausgeſandten Miſſio- narinnen der Woman’s Union Missionary Society ins Leben rief. Ihnen reihten ſich dann im Laufe der Zeit eine große Anzahl ähnlicher Inſtitute an, beſon- dere Kurſe zur Ausbildung von Evangeliſtinnen (Bible-

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Zitationshilfe: Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/munzinger_japaner_1898/288>, abgerufen am 24.11.2024.