Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.Von den Kräuteren im Aprellen. Diese Staude wachset in den Gärten/ deren Jhre Beeren haben einen saurlichten/ zusam- Grossularia Hortcnsis fructu margaritis simtli, Weisse St. Johann-Träublein. Grossularia, non spinosa fructu nigro, Schwartze St. Johann- Träublein. Die schwartze St. Johann-Träublein wachsen geneh- H 5
Von den Kraͤuteren im Aprellen. Dieſe Staude wachſet in den Gaͤrten/ deren Jhre Beeren haben einen ſaurlichten/ zuſam- Groſſularia Hortcnſis fructu margaritis ſimtli, Weiſſe St. Johann-Traͤublein. Groſſularia, non ſpinoſa fructu nigro, Schwartze St. Johann- Traͤublein. Die ſchwartze St. Johann-Traͤublein wachſen geneh- H 5
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Von den Kraͤuteren im Aprellen.
Dieſe Staude wachſet in den Gaͤrten/ deren
Blaͤtter man darmit umzaͤunet. Sie bluͤhet in
dem Aprellen/ und traget die Frucht in dem Brach-
monat.
Jhre Beeren haben einen ſaurlichten/ zuſam-
menziehenden Geſchmack. Sie dienet ſonderlich
in denen Bauchfluͤſſen und Gallenſieberen/ den
Magen zu ſtaͤrcken. Sie wiederſtehen der Faͤu-
lung und loͤſchen den Durſt.
Groſſularia Hortcnſis fructu margaritis ſimtli,
Weiſſe St. Johann-Traͤublein.
Groſſularia, non ſpinoſa fructu nigro,
Schwartze St. Johann-
Traͤublein.
Die ſchwartze St. Johann-Traͤublein wachſen
auf einer Staude/ deren Blaͤtter den Weinreben-
blaͤtteren gleichen/ die breit/ eines ſtarcken Ge-
ſchmacks/ und auf der letzen Seithen beltzig ſind.
Jhr Bluſt kommet auß einer Bollen mit etlichen
Bluͤmleinen herfuͤr/ ſo wie die Krauſelbeere/ et-
was hohl. Jedes Bluͤmlein hat fuͤnf hinaußwerts
gebogene/ roͤthlichte/ und ſo viel bleichgruͤne/ auf-
recht ſtehende Blaͤttlein/ zwuͤſchen deren jedem ein
gleichfaͤrbiges Zaͤſerlein zu erblicken/ in deren
Mitten iſt ein gruͤner Stiel. Des Bluſts und der
Blaͤtteren Geruch iſt unangenehm ſtarck. Die
Beerlein ſind ablang rund und ſchwartz an Farbe/
am Geſchmack ein wenig ſaur/ und im Anfang
etwas angenehm/ laſſen aber meiſtes etwas unan-
geneh-
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