Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Das 10. Capitel.
faltig und schön gelb unter den Rinden. Sie
wachsen in den Wälderen und Gesträuchen auf
den Felderen.

Die Erbselen haben einen sauren/ kühlenden
und sänfftlich anfeuchtenden Geschmack/ daher
eines zarten Geistes/ und fölglich ziehen sie zusam-
men/ stercken die Leber und Magen/ mässigen die
Febrilischen Hitzen/ sind nutzlich in der Rothen-
Ruhre und in dem Durchlauffe.

[Abbildung] Bulgossum angusti-
folium majus s.
vulgare.
Ochsenzunge.

Sie hat ablange/ sehr rauche/ schwartzgrüne
Blätter/ einer Ellen oder anderthalb Ellen hohen/
rauchen/ in viel Aeste sich außspreitenden Stän-
gel/ an dessen Aesten die Blumen dick wachsen/
ums halb kleiner als der Blust des Burretsches/ an
Farbe heiterblau/ theilen sich in fünf stumpffe
Fächlein/ an dessen jederem Grunde ein hariger/

Pur-

Das 10. Capitel.
faltig und ſchoͤn gelb unter den Rinden. Sie
wachſen in den Waͤlderen und Geſtraͤuchen auf
den Felderen.

Die Erbſelen haben einen ſauren/ kuͤhlenden
und ſaͤnfftlich anfeuchtenden Geſchmack/ daher
eines zarten Geiſtes/ und foͤlglich ziehen ſie zuſam-
men/ ſtercken die Leber und Magen/ maͤſſigen die
Febriliſchen Hitzen/ ſind nutzlich in der Rothen-
Ruhre und in dem Durchlauffe.

[Abbildung] Bulgoſſum anguſti-
folium majus ſ.
vulgare.
Ochſenzunge.

Sie hat ablange/ ſehr rauche/ ſchwartzgruͤne
Blaͤtter/ einer Ellen oder anderthalb Ellen hohen/
rauchen/ in viel Aeſte ſich außſpreitenden Staͤn-
gel/ an deſſen Aeſten die Blumen dick wachſen/
ums halb kleiner als der Bluſt des Burꝛetſches/ an
Farbe heiterblau/ theilen ſich in fuͤnf ſtumpffe
Faͤchlein/ an deſſen jederem Grunde ein hariger/

Pur-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0184" n="152"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 10. Capitel.</hi></fw><lb/>
faltig und &#x017F;cho&#x0364;n gelb unter den Rinden. Sie<lb/>
wach&#x017F;en in den Wa&#x0364;lderen und Ge&#x017F;tra&#x0364;uchen auf<lb/>
den Felderen.</p><lb/>
            <p>Die Erb&#x017F;elen haben einen &#x017F;auren/ ku&#x0364;hlenden<lb/>
und &#x017F;a&#x0364;nfftlich anfeuchtenden Ge&#x017F;chmack/ daher<lb/>
eines zarten Gei&#x017F;tes/ und fo&#x0364;lglich ziehen &#x017F;ie zu&#x017F;am-<lb/>
men/ &#x017F;tercken die Leber und Magen/ ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen die<lb/>
Febrili&#x017F;chen Hitzen/ &#x017F;ind nutzlich in der Rothen-<lb/>
Ruhre und in dem Durchlauffe.</p><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Bulgo&#x017F;&#x017F;um angu&#x017F;ti-<lb/>
folium majus &#x017F;.<lb/>
vulgare.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Och&#x017F;enzunge.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Sie hat ablange/ &#x017F;ehr rauche/ &#x017F;chwartzgru&#x0364;ne<lb/>
Bla&#x0364;tter/ einer Ellen oder anderthalb Ellen hohen/<lb/>
rauchen/ in viel Ae&#x017F;te &#x017F;ich auß&#x017F;preitenden Sta&#x0364;n-<lb/>
gel/ an de&#x017F;&#x017F;en Ae&#x017F;ten die Blumen dick wach&#x017F;en/<lb/>
ums halb kleiner als der Blu&#x017F;t des Bur&#xA75B;et&#x017F;ches/ an<lb/>
Farbe heiterblau/ theilen &#x017F;ich in fu&#x0364;nf &#x017F;tumpffe<lb/>
Fa&#x0364;chlein/ an de&#x017F;&#x017F;en jederem Grunde ein hariger/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pur-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0184] Das 10. Capitel. faltig und ſchoͤn gelb unter den Rinden. Sie wachſen in den Waͤlderen und Geſtraͤuchen auf den Felderen. Die Erbſelen haben einen ſauren/ kuͤhlenden und ſaͤnfftlich anfeuchtenden Geſchmack/ daher eines zarten Geiſtes/ und foͤlglich ziehen ſie zuſam- men/ ſtercken die Leber und Magen/ maͤſſigen die Febriliſchen Hitzen/ ſind nutzlich in der Rothen- Ruhre und in dem Durchlauffe. [Abbildung Bulgoſſum anguſti- folium majus ſ. vulgare. Ochſenzunge. ] Sie hat ablange/ ſehr rauche/ ſchwartzgruͤne Blaͤtter/ einer Ellen oder anderthalb Ellen hohen/ rauchen/ in viel Aeſte ſich außſpreitenden Staͤn- gel/ an deſſen Aeſten die Blumen dick wachſen/ ums halb kleiner als der Bluſt des Burꝛetſches/ an Farbe heiterblau/ theilen ſich in fuͤnf ſtumpffe Faͤchlein/ an deſſen jederem Grunde ein hariger/ Pur-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/184
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/184>, abgerufen am 09.11.2024.