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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Von den Kräuteren im Augstmonat.
[Abbildung] Sideritis vulgaris
hirsuta erecta.

Glied-Kraut/
Wund-Kraut.

Dieses schiesset auß einer höltzernen Wurtzel/
in gevierte härige/ schuh-hoche und auch höhere/
auß weiß-grün auf gelb zickende Stengel auf/ auß
deren Gläichen gegeneinanderen überstehende ge-
runtzelte/ härige/ vier Zölle lange/ und einen Zoll
breite/ ringsher tief eingekerfete Blätter wachsen/
die von Geschmack mit etwelcher Hitze außtröck-
nend und zusammenziehend sind. Der weiß-gelb
gehäubelt Blust umfasset jedes Gläichlein wie
ein Wirtel/ hat ein Mündlein/ das mit Blut-
rothen Tüpfleinen oder Tröpfleinen bespränget ist.
Er sitzet in einem härigen Kelchlein/ das in fünf
zugespitzte Theilein zerfallet/ jedes Blümlein hat
seine vier Sämlein. Diß wird bey Schaffhau-
sen in dürren Aeckeren und sandigen Orthen ge-
funden.

Es
Von den Kraͤuteren im Augſtmonat.
[Abbildung] Sideritis vulgaris
hirſuta erecta.

Glied-Kraut/
Wund-Kraut.

Dieſes ſchieſſet auß einer hoͤltzernen Wurtzel/
in gevierte haͤrige/ ſchuh-hoche und auch hoͤhere/
auß weiß-gruͤn auf gelb zickende Stengel auf/ auß
deren Glaͤichen gegeneinanderen uͤberſtehende ge-
runtzelte/ haͤrige/ vier Zoͤlle lange/ und einen Zoll
breite/ ringsher tief eingekerfete Blaͤtter wachſen/
die von Geſchmack mit etwelcher Hitze außtroͤck-
nend und zuſammenziehend ſind. Der weiß-gelb
gehaͤubelt Bluſt umfaſſet jedes Glaͤichlein wie
ein Wirtel/ hat ein Muͤndlein/ das mit Blut-
rothen Tuͤpfleinen oder Troͤpfleinen beſpraͤnget iſt.
Er ſitzet in einem haͤrigen Kelchlein/ das in fuͤnf
zugeſpitzte Theilein zerfallet/ jedes Bluͤmlein hat
ſeine vier Saͤmlein. Diß wird bey Schaffhau-
ſen in duͤrꝛen Aeckeren und ſandigen Orthen ge-
funden.

Es
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[427/0459] Von den Kraͤuteren im Augſtmonat. [Abbildung Sideritis vulgaris hirſuta erecta. Glied-Kraut/ Wund-Kraut. ] Dieſes ſchieſſet auß einer hoͤltzernen Wurtzel/ in gevierte haͤrige/ ſchuh-hoche und auch hoͤhere/ auß weiß-gruͤn auf gelb zickende Stengel auf/ auß deren Glaͤichen gegeneinanderen uͤberſtehende ge- runtzelte/ haͤrige/ vier Zoͤlle lange/ und einen Zoll breite/ ringsher tief eingekerfete Blaͤtter wachſen/ die von Geſchmack mit etwelcher Hitze außtroͤck- nend und zuſammenziehend ſind. Der weiß-gelb gehaͤubelt Bluſt umfaſſet jedes Glaͤichlein wie ein Wirtel/ hat ein Muͤndlein/ das mit Blut- rothen Tuͤpfleinen oder Troͤpfleinen beſpraͤnget iſt. Er ſitzet in einem haͤrigen Kelchlein/ das in fuͤnf zugeſpitzte Theilein zerfallet/ jedes Bluͤmlein hat ſeine vier Saͤmlein. Diß wird bey Schaffhau- ſen in duͤrꝛen Aeckeren und ſandigen Orthen ge- funden. Es

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/459>, abgerufen am 04.12.2024.