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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.

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Ich. So werde ich auch auf beides mit Nein antworten.
Magister. Wie, Sie lieben mich nicht? Ich sollte mich betrogen haben? Nein, Sie müssen scherzen. Ich merke schon, Sie wollen lieben und schweigen - - Sie wollen mich rathen lassen. Sie wollen erstlich meine Beständigkeit prüfen. Sie - - - -
Ich. Was haben Sie für Einbildungen! (ich mußte wirklich lachen.)
Magister. Lachen Sie nicht, meine Clementine. Geben Sie mir vielmehr die gütige Erlaubnis, Dero Herrn Vater, den Herrn Marggrafen, aufzuwarten, mich zu seinen Füßen zu werfen, und die bewunderswürdige junge Gräfin von seiner Hand anzunehmen. Ich verlange keinen Pfennig von Ihren grossen Vermögen; ich will vielmehr sorgen, daß - - doch dieses wird sich schon schicken. Was meinen Sie wohl, daß der Herr Marggraf sagen würde?
Ich. So werde ich auch auf beides mit Nein antworten.
Magister. Wie, Sie lieben mich nicht? Ich sollte mich betrogen haben? Nein, Sie müssen scherzen. Ich merke schon, Sie wollen lieben und schweigen – – Sie wollen mich rathen lassen. Sie wollen erstlich meine Beständigkeit prüfen. Sie – – – –
Ich. Was haben Sie für Einbildungen! (ich mußte wirklich lachen.)
Magister. Lachen Sie nicht, meine Clementine. Geben Sie mir vielmehr die gütige Erlaubnis, Dero Herrn Vater, den Herrn Marggrafen, aufzuwarten, mich zu seinen Füßen zu werfen, und die bewunderswürdige junge Gräfin von seiner Hand anzunehmen. Ich verlange keinen Pfennig von Ihren grossen Vermögen; ich will vielmehr sorgen, daß – – doch dieses wird sich schon schicken. Was meinen Sie wohl, daß der Herr Marggraf sagen würde?
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[193/0208] Ich. So werde ich auch auf beides mit Nein antworten. Magister. Wie, Sie lieben mich nicht? Ich sollte mich betrogen haben? Nein, Sie müssen scherzen. Ich merke schon, Sie wollen lieben und schweigen – – Sie wollen mich rathen lassen. Sie wollen erstlich meine Beständigkeit prüfen. Sie – – – – Ich. Was haben Sie für Einbildungen! (ich mußte wirklich lachen.) Magister. Lachen Sie nicht, meine Clementine. Geben Sie mir vielmehr die gütige Erlaubnis, Dero Herrn Vater, den Herrn Marggrafen, aufzuwarten, mich zu seinen Füßen zu werfen, und die bewunderswürdige junge Gräfin von seiner Hand anzunehmen. Ich verlange keinen Pfennig von Ihren grossen Vermögen; ich will vielmehr sorgen, daß – – doch dieses wird sich schon schicken. Was meinen Sie wohl, daß der Herr Marggraf sagen würde?

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison01_1760/208>, abgerufen am 22.11.2024.