Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.und ihr Unwahrheiten und Erdichtungen von ihm aufbürden dürfte? Salmonet. Der Baronet hat hierzu freilich seine Einwilligung nicht gegeben, er hat alles hinter seinem Rücken gethan. Was sollte er aber machen, da es einmal geschehen war? Er mußte es dabey bewenden lassen. Der Hr. v. Ln. Sie hätten in der That diesen Schimpf nicht sollen auf sich sitzen lassen. In Deutschland würde kein Officier mit ihnen getrunken haben, bis sie ihre Sache ausgemacht hätten. Wenn ich an ihrer Stelle wäre; so vertheidigte ich mich wenigstens in Schriften, und suchte meine Ehre vor der Welt zu retten. Ich denke, es ist noch immer Zeit. Salmonet. Bis jetzo habe ich es auf Bitten des Majors unterlassen, dieser glaubte, Sir Carl würde ungehalten darüber werden, sie wissen wohl, daß er Ursache hat ihn zum Freunde zu behalten. Der Baronet und ihr Unwahrheiten und Erdichtungen von ihm aufbürden dürfte? Salmonet. Der Baronet hat hierzu freilich seine Einwilligung nicht gegeben, er hat alles hinter seinem Rücken gethan. Was sollte er aber machen, da es einmal geschehen war? Er mußte es dabey bewenden lassen. Der Hr. v. Ln. Sie hätten in der That diesen Schimpf nicht sollen auf sich sitzen lassen. In Deutschland würde kein Officier mit ihnen getrunken haben, bis sie ihre Sache ausgemacht hätten. Wenn ich an ihrer Stelle wäre; so vertheidigte ich mich wenigstens in Schriften, und suchte meine Ehre vor der Welt zu retten. Ich denke, es ist noch immer Zeit. Salmonet. Bis jetzo habe ich es auf Bitten des Majors unterlassen, dieser glaubte, Sir Carl würde ungehalten darüber werden, sie wissen wohl, daß er Ursache hat ihn zum Freunde zu behalten. Der Baronet <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0323" n="321"/> und ihr Unwahrheiten und Erdichtungen von ihm aufbürden dürfte?</p> <p><hi rendition="#fr">Salmonet</hi>. Der Baronet hat hierzu freilich seine Einwilligung nicht gegeben, er hat alles hinter seinem Rücken gethan. Was sollte er aber machen, da es einmal geschehen war? Er mußte es dabey bewenden lassen.</p> <p><hi rendition="#fr">Der Hr. v. Ln</hi>. Sie hätten in der That diesen Schimpf nicht sollen auf sich sitzen lassen. In Deutschland würde kein Officier mit ihnen getrunken haben, bis sie ihre Sache ausgemacht hätten. Wenn ich an ihrer Stelle wäre; so vertheidigte ich mich wenigstens in Schriften, und suchte meine Ehre vor der Welt zu retten. Ich denke, es ist noch immer Zeit.</p> <p><hi rendition="#fr">Salmonet</hi>. Bis jetzo habe ich es auf Bitten des Majors unterlassen, dieser glaubte, Sir Carl würde ungehalten darüber werden, sie wissen wohl, daß er Ursache hat ihn zum Freunde zu behalten. Der Baronet </p> </div> </body> </text> </TEI> [321/0323]
und ihr Unwahrheiten und Erdichtungen von ihm aufbürden dürfte?
Salmonet. Der Baronet hat hierzu freilich seine Einwilligung nicht gegeben, er hat alles hinter seinem Rücken gethan. Was sollte er aber machen, da es einmal geschehen war? Er mußte es dabey bewenden lassen.
Der Hr. v. Ln. Sie hätten in der That diesen Schimpf nicht sollen auf sich sitzen lassen. In Deutschland würde kein Officier mit ihnen getrunken haben, bis sie ihre Sache ausgemacht hätten. Wenn ich an ihrer Stelle wäre; so vertheidigte ich mich wenigstens in Schriften, und suchte meine Ehre vor der Welt zu retten. Ich denke, es ist noch immer Zeit.
Salmonet. Bis jetzo habe ich es auf Bitten des Majors unterlassen, dieser glaubte, Sir Carl würde ungehalten darüber werden, sie wissen wohl, daß er Ursache hat ihn zum Freunde zu behalten. Der Baronet
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