Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.Bestande der Wahrheit, daß diese Dii minorum gentium mehrern Nutzen stiften, wenn sie der um sie her versammleten Jugend von einem niedrigen Drehstuhle lehren, wie viel neun mal neun ausmachet, als jene stolzen Männer, die von einem erhabenen Catheder das x = y + z herabschreien, und weil diese hottentottische Sprache niemand als sie selbst verstehet, sich eine mehrere Unfehlbarkeit als der römische Pabst zueignen wollen. Weil es nun so gut als bewiesen ist, daß er und seine Herren Collegen sammt und sonders, welche ihrem Amte mit Treue und Eifer vorstehen, zu den Gelehrten gehören: so folgt daraus, daß er und seine Herren Amtsbrüder, an allen Ehren und Lorbeerkränzen, welche die Gelehrten erhalten, ihren billigen Antheil haben. Es ist zwar nicht zu läugnen, daß bisher der Neid der Gelehrten, welche in hohen Aemtern sitzen, keinen von den geringern gelehrten Mitbürgern zu den Altären der Pallas hat hinzunahen lassen, um für sein Opfer den Cranz Bestande der Wahrheit, daß diese Dii minorum gentium mehrern Nutzen stiften, wenn sie der um sie her versammleten Jugend von einem niedrigen Drehstuhle lehren, wie viel neun mal neun ausmachet, als jene stolzen Männer, die von einem erhabenen Catheder das x = y + z herabschreien, und weil diese hottentottische Sprache niemand als sie selbst verstehet, sich eine mehrere Unfehlbarkeit als der römische Pabst zueignen wollen. Weil es nun so gut als bewiesen ist, daß er und seine Herren Collegen sammt und sonders, welche ihrem Amte mit Treue und Eifer vorstehen, zu den Gelehrten gehören: so folgt daraus, daß er und seine Herren Amtsbrüder, an allen Ehren und Lorbeerkränzen, welche die Gelehrten erhalten, ihren billigen Antheil haben. Es ist zwar nicht zu läugnen, daß bisher der Neid der Gelehrten, welche in hohen Aemtern sitzen, keinen von den geringern gelehrten Mitbürgern zu den Altären der Pallas hat hinzunahen lassen, um für sein Opfer den Cranz <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="162"/> Bestande der Wahrheit, daß diese <hi rendition="#aq">Dii minorum gentium</hi> mehrern Nutzen stiften, wenn sie der um sie her versammleten Jugend von einem niedrigen Drehstuhle lehren, wie viel neun mal neun ausmachet, als jene stolzen Männer, die von einem erhabenen Catheder das x = y + z herabschreien, und weil diese hottentottische Sprache niemand als sie selbst verstehet, sich eine mehrere Unfehlbarkeit als der römische Pabst zueignen wollen. Weil es nun so gut als bewiesen ist, daß er und seine Herren Collegen sammt und sonders, welche ihrem Amte mit Treue und Eifer vorstehen, zu den Gelehrten gehören: so folgt daraus, daß er und seine Herren Amtsbrüder, an allen Ehren und Lorbeerkränzen, welche die Gelehrten erhalten, ihren billigen Antheil haben. Es ist zwar nicht zu läugnen, daß bisher der Neid der Gelehrten, welche in hohen Aemtern sitzen, keinen von den geringern gelehrten Mitbürgern zu den Altären der Pallas hat hinzunahen lassen, um für sein Opfer den Cranz </p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0164]
Bestande der Wahrheit, daß diese Dii minorum gentium mehrern Nutzen stiften, wenn sie der um sie her versammleten Jugend von einem niedrigen Drehstuhle lehren, wie viel neun mal neun ausmachet, als jene stolzen Männer, die von einem erhabenen Catheder das x = y + z herabschreien, und weil diese hottentottische Sprache niemand als sie selbst verstehet, sich eine mehrere Unfehlbarkeit als der römische Pabst zueignen wollen. Weil es nun so gut als bewiesen ist, daß er und seine Herren Collegen sammt und sonders, welche ihrem Amte mit Treue und Eifer vorstehen, zu den Gelehrten gehören: so folgt daraus, daß er und seine Herren Amtsbrüder, an allen Ehren und Lorbeerkränzen, welche die Gelehrten erhalten, ihren billigen Antheil haben. Es ist zwar nicht zu läugnen, daß bisher der Neid der Gelehrten, welche in hohen Aemtern sitzen, keinen von den geringern gelehrten Mitbürgern zu den Altären der Pallas hat hinzunahen lassen, um für sein Opfer den Cranz
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