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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.

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komme, Herr Cantor, wo hat er doch die wunderschöne Rede hergenommen, die er gestern hielt? Er kann wohl noch gar Pfarrer werden, die vornehmen Leute hatten an ihm ihre einzige Freude, so schön hat er es gemacht. Sey er doch so gut und stecke er mir es im Vertrauen, wie er es angefangen hat, diese schöne Rede zu Stande zu bringen. Es bleibet unter uns, er kann sich darauf verlassen, daß ich es keinem Menschen mehr sagen will, das Geheimniß soll mit mir sterben. Wenn er etwan ein Buch hat, worinne dergleichen Reden stehen, so leihe er mir es ein paar Tage, ich will es ihm ohne Schaden wieder zustellen, und verspreche nicht mehr daraus zu nehmen, als zu einer Rede nöthig ist. Will er mir aber den Liebesdienst thun, und mir die ganze Rede machen, so will ich es mit Danke erkennen, und ihm dafür den Telemannischen Jahrgang, darum er mich so

komme, Herr Cantor, wo hat er doch die wunderschöne Rede hergenommen, die er gestern hielt? Er kann wohl noch gar Pfarrer werden, die vornehmen Leute hatten an ihm ihre einzige Freude, so schön hat er es gemacht. Sey er doch so gut und stecke er mir es im Vertrauen, wie er es angefangen hat, diese schöne Rede zu Stande zu bringen. Es bleibet unter uns, er kann sich darauf verlassen, daß ich es keinem Menschen mehr sagen will, das Geheimniß soll mit mir sterben. Wenn er etwan ein Buch hat, worinne dergleichen Reden stehen, so leihe er mir es ein paar Tage, ich will es ihm ohne Schaden wieder zustellen, und verspreche nicht mehr daraus zu nehmen, als zu einer Rede nöthig ist. Will er mir aber den Liebesdienst thun, und mir die ganze Rede machen, so will ich es mit Danke erkennen, und ihm dafür den Telemannischen Jahrgang, darum er mich so

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[212/0214] komme, Herr Cantor, wo hat er doch die wunderschöne Rede hergenommen, die er gestern hielt? Er kann wohl noch gar Pfarrer werden, die vornehmen Leute hatten an ihm ihre einzige Freude, so schön hat er es gemacht. Sey er doch so gut und stecke er mir es im Vertrauen, wie er es angefangen hat, diese schöne Rede zu Stande zu bringen. Es bleibet unter uns, er kann sich darauf verlassen, daß ich es keinem Menschen mehr sagen will, das Geheimniß soll mit mir sterben. Wenn er etwan ein Buch hat, worinne dergleichen Reden stehen, so leihe er mir es ein paar Tage, ich will es ihm ohne Schaden wieder zustellen, und verspreche nicht mehr daraus zu nehmen, als zu einer Rede nöthig ist. Will er mir aber den Liebesdienst thun, und mir die ganze Rede machen, so will ich es mit Danke erkennen, und ihm dafür den Telemannischen Jahrgang, darum er mich so

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison03_1762/214>, abgerufen am 21.11.2024.