Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.der in dem Gemeinde-Brauhause seine Wohnung vor Zeiten aufgeschlagen gehabt, nach den vorübergehenden Leuten geworfen, auch den dasigen Schulmeister, welcher mit Segensprechen ihn hat vertreiben wollen, eine solche Kopfnuß versetzet, daß er in einem Backtroge hat müssen nach Hause getragen werden. Auch könnte man mit unter die Alterthümer zählen den üblen Geruch, der in der großen Stube in Peter Langhansens Hause anzutreffen ist. Die Ursache davon ist diese: es waren einmal in dieser Stube in der Osternacht ein Haufen junger Leute, die früh morgens wollten die Sonne tanzen sehen. Um Mitternacht kam der Böse mit seinem Pferdefuße und langen Schwanze unter sie getreten, und fragte, was sie da machten, als sie sich nun fürchteten, und über diesen häßlichen Anblick sich kreuzigten und segneten, ist er zwar bald wieder verschwunden, hat aber einen solchen Gestank hinterlassen, der noch immer nicht aus der Stube kann vertrieben werden, ob man schon mehr als der in dem Gemeinde-Brauhause seine Wohnung vor Zeiten aufgeschlagen gehabt, nach den vorübergehenden Leuten geworfen, auch den dasigen Schulmeister, welcher mit Segensprechen ihn hat vertreiben wollen, eine solche Kopfnuß versetzet, daß er in einem Backtroge hat müssen nach Hause getragen werden. Auch könnte man mit unter die Alterthümer zählen den üblen Geruch, der in der großen Stube in Peter Langhansens Hause anzutreffen ist. Die Ursache davon ist diese: es waren einmal in dieser Stube in der Osternacht ein Haufen junger Leute, die früh morgens wollten die Sonne tanzen sehen. Um Mitternacht kam der Böse mit seinem Pferdefuße und langen Schwanze unter sie getreten, und fragte, was sie da machten, als sie sich nun fürchteten, und über diesen häßlichen Anblick sich kreuzigten und segneten, ist er zwar bald wieder verschwunden, hat aber einen solchen Gestank hinterlassen, der noch immer nicht aus der Stube kann vertrieben werden, ob man schon mehr als <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0242" n="240"/> der in dem Gemeinde-Brauhause seine Wohnung vor Zeiten aufgeschlagen gehabt, nach den vorübergehenden Leuten geworfen, auch den dasigen Schulmeister, welcher mit Segensprechen ihn hat vertreiben wollen, eine solche Kopfnuß versetzet, daß er in einem Backtroge hat müssen nach Hause getragen werden. Auch könnte man mit unter die Alterthümer zählen den üblen Geruch, der in der großen Stube in Peter Langhansens Hause anzutreffen ist. Die Ursache davon ist diese: es waren einmal in dieser Stube in der Osternacht ein Haufen junger Leute, die früh morgens wollten die Sonne tanzen sehen. Um Mitternacht kam der Böse mit seinem Pferdefuße und langen Schwanze unter sie getreten, und fragte, was sie da machten, als sie sich nun fürchteten, und über diesen häßlichen Anblick sich kreuzigten und segneten, ist er zwar bald wieder verschwunden, hat aber einen solchen Gestank hinterlassen, der noch immer nicht aus der Stube kann vertrieben werden, ob man schon mehr als </p> </div> </body> </text> </TEI> [240/0242]
der in dem Gemeinde-Brauhause seine Wohnung vor Zeiten aufgeschlagen gehabt, nach den vorübergehenden Leuten geworfen, auch den dasigen Schulmeister, welcher mit Segensprechen ihn hat vertreiben wollen, eine solche Kopfnuß versetzet, daß er in einem Backtroge hat müssen nach Hause getragen werden. Auch könnte man mit unter die Alterthümer zählen den üblen Geruch, der in der großen Stube in Peter Langhansens Hause anzutreffen ist. Die Ursache davon ist diese: es waren einmal in dieser Stube in der Osternacht ein Haufen junger Leute, die früh morgens wollten die Sonne tanzen sehen. Um Mitternacht kam der Böse mit seinem Pferdefuße und langen Schwanze unter sie getreten, und fragte, was sie da machten, als sie sich nun fürchteten, und über diesen häßlichen Anblick sich kreuzigten und segneten, ist er zwar bald wieder verschwunden, hat aber einen solchen Gestank hinterlassen, der noch immer nicht aus der Stube kann vertrieben werden, ob man schon mehr als
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |