Musaeus, Paul: Leichpredigt/ Gesehen bey der Begrebnus/ des ... Doctoris Conrad Heinemans/ Fürstlichen Braunschweigischen HoffRhats zu Wolffenbüttel. Wolfenbüttel, 1603.Anfenglich lernen wir hier / wie sich ein Christ in sein leben vnd sterben recht schicken soll / Denn da helt man selten gebürliche masse. Etzliche / sonderlich denen es wol gehet / haben gar keine lust zu sterben / mögen vom Todt nicht hören / sein vngedüldig / wenn sie GOtt mit Kranckheit angreifft / vermeinen sich auch wol durch Artzeney wieder den Todt zu schützen / vnd gehet jhnen nach Syrachs Spruch Cap. 41. O Todt / wie bitter bistu / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage vnd genung hat / vnd ohn Sorge lebt / vnd dem es wol gehet in allen dingen / vnd noch wol essen mag. Hinwieder findet man auch Leute / die des Todes gar zu sehr begeren / wans jhnen nicht gehet nach jhrem Sinn / setzen GOtt den Stuel für die Thür / vnd wünschen sich vnter die Erden / Wie auch Hiob that in seinem Creutz / der da sagt / Suspendium elegit anima mea, Meine Seele begert erhangen zu sein / etc. Daß taug nubeydes nicht / Denn wie es vnrecht ist / das man sich des Todes wieder GOttes willen wegert: Also ists auch Sünde / das man sich durch kümmernüs vnd gram selber das Leben kürtzt / vnd wil GOtt dem HERren für der zeit auß dem dienst entlauffen. Darumb lehret vns S. Paulus mit seinem Exempel / die rechte Mittelstraß halten / Dergestalt: Das weil vns GOtt in diese Welt gesatzt hat / das Anfenglich lernen wir hier / wie sich ein Christ in sein leben vnd sterben recht schicken soll / Denn da helt man selten gebürliche masse. Etzliche / sonderlich denen es wol gehet / haben gar keine lust zu sterben / mögen vom Todt nicht hören / sein vngedüldig / wenn sie GOtt mit Kranckheit angreifft / vermeinen sich auch wol durch Artzeney wieder den Todt zu schützen / vnd gehet jhnen nach Syrachs Spruch Cap. 41. O Todt / wie bitter bistu / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage vnd genung hat / vnd ohn Sorge lebt / vnd dem es wol gehet in allen dingen / vnd noch wol essen mag. Hinwieder findet man auch Leute / die des Todes gar zu sehr begeren / wans jhnen nicht gehet nach jhrem Sinn / setzen GOtt den Stuel für die Thür / vnd wünschen sich vnter die Erden / Wie auch Hiob that in seinem Creutz / der da sagt / Suspendium elegit anima mea, Meine Seele begert erhangen zu sein / etc. Daß taug nubeydes nicht / Denn wie es vnrecht ist / das man sich des Todes wieder GOttes willen wegert: Also ists auch Sünde / das man sich durch kümmernüs vnd gram selber das Leben kürtzt / vnd wil GOtt dem HERren für der zeit auß dem dienst entlauffen. Darumb lehret vns S. Paulus mit seinem Exempel / die rechte Mittelstraß halten / Dergestalt: Das weil vns GOtt in diese Welt gesatzt hat / das <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028"/> <p>Anfenglich lernen wir hier / wie sich ein Christ in sein leben vnd sterben recht schicken soll / Denn da helt man selten gebürliche masse. Etzliche / sonderlich denen es wol gehet / haben gar keine lust zu sterben / mögen vom Todt nicht hören / sein vngedüldig / wenn sie GOtt mit Kranckheit angreifft / vermeinen sich auch wol durch Artzeney wieder den Todt zu schützen / vnd gehet jhnen nach Syrachs Spruch Cap. 41. O Todt / wie bitter bistu / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage vnd genung hat / vnd ohn Sorge lebt / vnd dem es wol gehet in allen dingen / vnd noch wol essen mag.</p> <p>Hinwieder findet man auch Leute / die des Todes gar zu sehr begeren / wans jhnen nicht gehet nach jhrem Sinn / setzen GOtt den Stuel für die Thür / vnd wünschen sich vnter die Erden / Wie auch Hiob that in seinem Creutz / der da sagt / Suspendium elegit anima mea, Meine Seele begert erhangen zu sein / etc.</p> <p>Daß taug nubeydes nicht / Denn wie es vnrecht ist / das man sich des Todes wieder GOttes willen wegert: Also ists auch Sünde / das man sich durch kümmernüs vnd gram selber das Leben kürtzt / vnd wil GOtt dem HERren für der zeit auß dem dienst entlauffen.</p> <p>Darumb lehret vns S. Paulus mit seinem Exempel / die rechte Mittelstraß halten / Dergestalt: Das weil vns GOtt in diese Welt gesatzt hat / das </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Anfenglich lernen wir hier / wie sich ein Christ in sein leben vnd sterben recht schicken soll / Denn da helt man selten gebürliche masse. Etzliche / sonderlich denen es wol gehet / haben gar keine lust zu sterben / mögen vom Todt nicht hören / sein vngedüldig / wenn sie GOtt mit Kranckheit angreifft / vermeinen sich auch wol durch Artzeney wieder den Todt zu schützen / vnd gehet jhnen nach Syrachs Spruch Cap. 41. O Todt / wie bitter bistu / wenn an dich gedencket ein Mensch / der gute Tage vnd genung hat / vnd ohn Sorge lebt / vnd dem es wol gehet in allen dingen / vnd noch wol essen mag.
Hinwieder findet man auch Leute / die des Todes gar zu sehr begeren / wans jhnen nicht gehet nach jhrem Sinn / setzen GOtt den Stuel für die Thür / vnd wünschen sich vnter die Erden / Wie auch Hiob that in seinem Creutz / der da sagt / Suspendium elegit anima mea, Meine Seele begert erhangen zu sein / etc.
Daß taug nubeydes nicht / Denn wie es vnrecht ist / das man sich des Todes wieder GOttes willen wegert: Also ists auch Sünde / das man sich durch kümmernüs vnd gram selber das Leben kürtzt / vnd wil GOtt dem HERren für der zeit auß dem dienst entlauffen.
Darumb lehret vns S. Paulus mit seinem Exempel / die rechte Mittelstraß halten / Dergestalt: Das weil vns GOtt in diese Welt gesatzt hat / das
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