Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Musaeus, Paul: Leichpredigt/ Gesehen bey der Begrebnus/ des ... Doctoris Conrad Heinemans/ Fürstlichen Braunschweigischen HoffRhats zu Wolffenbüttel. Wolfenbüttel, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Todt nicht sehe? Der seine Seele errettet aus der Hellen Handt? Ja alles Fleisch verschleust wie ein Kleidt / denn es ist der alte Bundt du must sterben. Syr: 14.

Zum Andern: Weil aber der Todt von der Sünd herkömpt / vnd derselben Sold ist / Rom. 6. Werden wir dabey erinnert: Das vorgedachte Heiligen GOttes ohne Sünd nicht gewesen sein / so wenig als wir / sonst würde der Todt mit seinem Stachel / welcher die Sünde ist / 1. Cor: 15. an jhnen nicht haben hefften können. Weil aber durch einen Menschen die Sünde ist in die Welt kommen / ist auch durch die Sünde der Todt hindurch gedrungen zu allen Menschen / dieweil sie alle gesündiget haben. Daher kömpt es das alle Menschen durch die banck / durch GOttes gerechten Zorn / wie die Feldblumen verwelcken vnd sterben / nach Moises Klag Psal: 90. Das macht dein Zorn / das wir so vergehen / vnd dein Grim / das wir so plötzlich dauon müssen. Denn vnser Missethat stellestu vor dich / vnd vnser vnerkante Sünde ins Licht für dein Angesicht. Darumb fahren alle vnser Tage dahin durch deinen Zorn / etc.

Zum Dritten. Soll gleichwol die Sünde den Gleubigen nicht schaden. Denn Christus hat sich selbest für sie gegeben / auff das er sie erlöste von aller Vngerechtigkeit / vnd heiligte jhm selber ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig were zu guten Wer-

Todt nicht sehe? Der seine Seele errettet aus der Hellen Handt? Ja alles Fleisch verschleust wie ein Kleidt / denn es ist der alte Bundt du must sterben. Syr: 14.

Zum Andern: Weil aber der Todt von der Sünd herkömpt / vnd derselben Sold ist / Rom. 6. Werden wir dabey erinnert: Das vorgedachte Heiligen GOttes ohne Sünd nicht gewesen sein / so wenig als wir / sonst würde der Todt mit seinem Stachel / welcher die Sünde ist / 1. Cor: 15. an jhnen nicht haben hefften können. Weil aber durch einen Menschen die Sünde ist in die Welt kommen / ist auch durch die Sünde der Todt hindurch gedrungen zu allen Menschen / dieweil sie alle gesündiget haben. Daher kömpt es das alle Menschen durch die banck / durch GOttes gerechten Zorn / wie die Feldblumen verwelcken vnd sterben / nach Moises Klag Psal: 90. Das macht dein Zorn / das wir so vergehen / vnd dein Grim / das wir so plötzlich dauon müssen. Denn vnser Missethat stellestu vor dich / vnd vnser vnerkante Sünde ins Licht für dein Angesicht. Darumb fahren alle vnser Tage dahin durch deinen Zorn / etc.

Zum Dritten. Soll gleichwol die Sünde den Gleubigen nicht schaden. Denn Christus hat sich selbest für sie gegeben / auff das er sie erlöste von aller Vngerechtigkeit / vnd heiligte jhm selber ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig were zu guten Wer-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0008"/>
Todt nicht sehe? Der seine Seele errettet aus
                     der Hellen Handt? Ja alles Fleisch verschleust wie ein Kleidt / denn es ist der
                     alte Bundt du must sterben. Syr: 14.</p>
        <p>Zum Andern: Weil aber der Todt von der Sünd herkömpt / vnd derselben Sold ist /
                     Rom. 6. Werden wir dabey erinnert: Das vorgedachte Heiligen GOttes ohne Sünd
                     nicht gewesen sein / so wenig als wir / sonst würde der Todt mit seinem Stachel
                     / welcher die Sünde ist / 1. Cor: 15. an jhnen nicht haben hefften können. Weil
                     aber durch einen Menschen die Sünde ist in die Welt kommen / ist auch durch die
                     Sünde der Todt hindurch gedrungen zu allen Menschen / dieweil sie alle
                     gesündiget haben. Daher kömpt es das alle Menschen durch die banck / durch
                     GOttes gerechten Zorn / wie die Feldblumen verwelcken vnd sterben / nach Moises
                     Klag Psal: 90. Das macht dein Zorn / das wir so vergehen / vnd dein Grim / das
                     wir so plötzlich dauon müssen. Denn vnser Missethat stellestu vor dich / vnd
                     vnser vnerkante Sünde ins Licht für dein Angesicht. Darumb fahren alle vnser
                     Tage dahin durch deinen Zorn / etc.</p>
        <p>Zum Dritten. Soll gleichwol die Sünde den Gleubigen nicht schaden. Denn Christus
                     hat sich selbest für sie gegeben / auff das er sie erlöste von aller
                     Vngerechtigkeit / vnd heiligte jhm selber ein Volck zum Eigenthumb / das
                     fleissig were zu guten Wer-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] Todt nicht sehe? Der seine Seele errettet aus der Hellen Handt? Ja alles Fleisch verschleust wie ein Kleidt / denn es ist der alte Bundt du must sterben. Syr: 14. Zum Andern: Weil aber der Todt von der Sünd herkömpt / vnd derselben Sold ist / Rom. 6. Werden wir dabey erinnert: Das vorgedachte Heiligen GOttes ohne Sünd nicht gewesen sein / so wenig als wir / sonst würde der Todt mit seinem Stachel / welcher die Sünde ist / 1. Cor: 15. an jhnen nicht haben hefften können. Weil aber durch einen Menschen die Sünde ist in die Welt kommen / ist auch durch die Sünde der Todt hindurch gedrungen zu allen Menschen / dieweil sie alle gesündiget haben. Daher kömpt es das alle Menschen durch die banck / durch GOttes gerechten Zorn / wie die Feldblumen verwelcken vnd sterben / nach Moises Klag Psal: 90. Das macht dein Zorn / das wir so vergehen / vnd dein Grim / das wir so plötzlich dauon müssen. Denn vnser Missethat stellestu vor dich / vnd vnser vnerkante Sünde ins Licht für dein Angesicht. Darumb fahren alle vnser Tage dahin durch deinen Zorn / etc. Zum Dritten. Soll gleichwol die Sünde den Gleubigen nicht schaden. Denn Christus hat sich selbest für sie gegeben / auff das er sie erlöste von aller Vngerechtigkeit / vnd heiligte jhm selber ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig were zu guten Wer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1603/8
Zitationshilfe: Musaeus, Paul: Leichpredigt/ Gesehen bey der Begrebnus/ des ... Doctoris Conrad Heinemans/ Fürstlichen Braunschweigischen HoffRhats zu Wolffenbüttel. Wolfenbüttel, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1603/8>, abgerufen am 02.05.2024.