Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606.gen Gottes lauterer Genad vnd Barmhertzigkeit / ohn einiges ansehen vnd verdienst vnser wirdigkeit vnd vnwirdigkeit: Wie S. Paulus solches gewaltig handelt / Rom: 9. Auff das der vorsatz GOttes bestünde / nicht auß verdienst der Wercke / sondern auß Genaden des Berüffers / ward zu Rebecca gesagt / Der grössest sol dem kleinsten dienen / wie geschrieben stehet: Jacob hab ich geliebet / aber Esau hab ich gehasset. Denn so viel vns belanget / seind wir alle gleich / Kinder des Todes / verdampte Hellebrende vnd GOttes Feinde / Eph: 2. Psal: 14. Aber wie ein Töpffer macht hat / das er mag machen auß einem klumpen Thon / ein Gefeß zu Ehren / das ander zu Vnehren: Also da GOtt wolte erzeigen vnd kund thun / seine Macht / hat er mit grosser gedult getragen / die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnis / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrligkeit / an den Gefessen der Barmhertzigkeit / die er bereitet hat zur Herrligkeit. Darumb ligt es nicht an jemandes wollen oder lauffen / sondern an GOttes erbarmen. Denn er spricht: Welchem ich genedig bin / dem bin ich genedig / vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich / Rom: 11. vnd 9. Daher sagt er Jer: 31. Ich hab dich je vnd je geliebt / darumb hab ich dich nach mir gezogen / auß lauter güte. Nicht das du mich hettest geruffen Jacob / oder das du vmb mich gearbeitet hettest Israel / Sondern du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir gen Gottes lauterer Genad vnd Barmhertzigkeit / ohn einiges ansehen vnd verdienst vnser wirdigkeit vnd vnwirdigkeit: Wie S. Paulus solches gewaltig handelt / Rom: 9. Auff das der vorsatz GOttes bestünde / nicht auß verdienst der Wercke / sondern auß Genaden des Berüffers / ward zu Rebecca gesagt / Der grössest sol dem kleinsten dienen / wie geschrieben stehet: Jacob hab ich geliebet / aber Esau hab ich gehasset. Denn so viel vns belanget / seind wir alle gleich / Kinder des Todes / verdampte Hellebrende vnd GOttes Feinde / Eph: 2. Psal: 14. Aber wie ein Töpffer macht hat / das er mag machen auß einem klumpen Thon / ein Gefeß zu Ehren / das ander zu Vnehren: Also da GOtt wolte erzeigen vnd kund thun / seine Macht / hat er mit grosser gedult getragen / die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnis / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrligkeit / an den Gefessen der Barmhertzigkeit / die er bereitet hat zur Herrligkeit. Darumb ligt es nicht an jemandes wollen oder lauffen / sondern an GOttes erbarmen. Denn er spricht: Welchem ich genedig bin / dem bin ich genedig / vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich / Rom: 11. vnd 9. Daher sagt er Jer: 31. Ich hab dich je vnd je geliebt / darumb hab ich dich nach mir gezogen / auß lauter güte. Nicht das du mich hettest geruffen Jacob / oder das du vmb mich gearbeitet hettest Israel / Sondern du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> gen Gottes lauterer Genad vnd Barmhertzigkeit / ohn einiges ansehen vnd verdienst vnser wirdigkeit vnd vnwirdigkeit: Wie S. Paulus solches gewaltig handelt / Rom: 9. Auff das der vorsatz GOttes bestünde / nicht auß verdienst der Wercke / sondern auß Genaden des Berüffers / ward zu Rebecca gesagt / Der grössest sol dem kleinsten dienen / wie geschrieben stehet: Jacob hab ich geliebet / aber Esau hab ich gehasset.</p> <p>Denn so viel vns belanget / seind wir alle gleich / Kinder des Todes / verdampte Hellebrende vnd GOttes Feinde / Eph: 2. Psal: 14. Aber wie ein Töpffer macht hat / das er mag machen auß einem klumpen Thon / ein Gefeß zu Ehren / das ander zu Vnehren: Also da GOtt wolte erzeigen vnd kund thun / seine Macht / hat er mit grosser gedult getragen / die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnis / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrligkeit / an den Gefessen der Barmhertzigkeit / die er bereitet hat zur Herrligkeit.</p> <p>Darumb ligt es nicht an jemandes wollen oder lauffen / sondern an GOttes erbarmen. Denn er spricht: Welchem ich genedig bin / dem bin ich genedig / vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich / Rom: 11. vnd 9. Daher sagt er Jer: 31. Ich hab dich je vnd je geliebt / darumb hab ich dich nach mir gezogen / auß lauter güte. Nicht das du mich hettest geruffen Jacob / oder das du vmb mich gearbeitet hettest Israel / Sondern du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir </p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
gen Gottes lauterer Genad vnd Barmhertzigkeit / ohn einiges ansehen vnd verdienst vnser wirdigkeit vnd vnwirdigkeit: Wie S. Paulus solches gewaltig handelt / Rom: 9. Auff das der vorsatz GOttes bestünde / nicht auß verdienst der Wercke / sondern auß Genaden des Berüffers / ward zu Rebecca gesagt / Der grössest sol dem kleinsten dienen / wie geschrieben stehet: Jacob hab ich geliebet / aber Esau hab ich gehasset.
Denn so viel vns belanget / seind wir alle gleich / Kinder des Todes / verdampte Hellebrende vnd GOttes Feinde / Eph: 2. Psal: 14. Aber wie ein Töpffer macht hat / das er mag machen auß einem klumpen Thon / ein Gefeß zu Ehren / das ander zu Vnehren: Also da GOtt wolte erzeigen vnd kund thun / seine Macht / hat er mit grosser gedult getragen / die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnis / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrligkeit / an den Gefessen der Barmhertzigkeit / die er bereitet hat zur Herrligkeit.
Darumb ligt es nicht an jemandes wollen oder lauffen / sondern an GOttes erbarmen. Denn er spricht: Welchem ich genedig bin / dem bin ich genedig / vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich / Rom: 11. vnd 9. Daher sagt er Jer: 31. Ich hab dich je vnd je geliebt / darumb hab ich dich nach mir gezogen / auß lauter güte. Nicht das du mich hettest geruffen Jacob / oder das du vmb mich gearbeitet hettest Israel / Sondern du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden / vnd hast mir
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