Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.lich aussen blieben, als ihm das Schatten- Jn Betreff des andern Punktes davon dieses
lich auſſen blieben, als ihm das Schatten- Jn Betreff des andern Punktes davon dieſes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0054" n="48"/> lich auſſen blieben, als ihm das Schatten-<lb/> profil ſollt’ abgenommen werden; ſondern<lb/> hat auch ſpoͤttiſch uͤber das ganze Weſen ge-<lb/> kannegieſert, welches zur Zeit ich doch nicht<lb/> hab ahnden moͤgen.</p><lb/> <p>Jn Betreff des andern Punktes davon<lb/> Sie in Jhrem Brief Meldung thun, bedaur’<lb/> ich, daß ich damit nicht eben ſo raſch zu<lb/> Werk’ gehen kann als mit dem Erſten. Wird<lb/> Jhnen wohl bewußt ſeyn, daß wenn Freund-<lb/> ſchaft nicht auf den ehernen Pfeiler der Phy-<lb/> ſiognomik aufgebauet iſt, ſolche nicht haf-<lb/> ten, noch Beſtand haben kann. Daher iſt<lb/> einer meiner heiligſten Grundſaͤtz, der auch<lb/> Jhnen aus den Fragmenten nicht verborgen<lb/> ſeyn kann: mit keinem Menſchen, wie viel<lb/> Gutes mir der Ruf von ihm ſagen moͤcht,<lb/> Freundſchaft zu machen, bis ich ihn, oder<lb/> zuverlaͤßig aͤhnliche Portraͤt’ und Silhonet-<lb/> ten von ihm geſehen. Laſſen wir’s alſo da-<lb/> bey, wie uns unſer Meiſter gelehrt hat.<lb/> Dieſer Aufſchub denk ich, ſoll uns unſer<lb/> Buͤndniß mehr foͤrdern als ſelbigem hinderlich<lb/> fallen. Pruͤfen Sie einſtweilen beyliegen-<lb/> des Schattenprofil, und ſagen Sie mir frey<lb/> raus, ob auf der Woͤlbung dieſer Stirn,<lb/> dem Ruͤcken dieſer Naſe, und dem Umriß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſes</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0054]
lich auſſen blieben, als ihm das Schatten-
profil ſollt’ abgenommen werden; ſondern
hat auch ſpoͤttiſch uͤber das ganze Weſen ge-
kannegieſert, welches zur Zeit ich doch nicht
hab ahnden moͤgen.
Jn Betreff des andern Punktes davon
Sie in Jhrem Brief Meldung thun, bedaur’
ich, daß ich damit nicht eben ſo raſch zu
Werk’ gehen kann als mit dem Erſten. Wird
Jhnen wohl bewußt ſeyn, daß wenn Freund-
ſchaft nicht auf den ehernen Pfeiler der Phy-
ſiognomik aufgebauet iſt, ſolche nicht haf-
ten, noch Beſtand haben kann. Daher iſt
einer meiner heiligſten Grundſaͤtz, der auch
Jhnen aus den Fragmenten nicht verborgen
ſeyn kann: mit keinem Menſchen, wie viel
Gutes mir der Ruf von ihm ſagen moͤcht,
Freundſchaft zu machen, bis ich ihn, oder
zuverlaͤßig aͤhnliche Portraͤt’ und Silhonet-
ten von ihm geſehen. Laſſen wir’s alſo da-
bey, wie uns unſer Meiſter gelehrt hat.
Dieſer Aufſchub denk ich, ſoll uns unſer
Buͤndniß mehr foͤrdern als ſelbigem hinderlich
fallen. Pruͤfen Sie einſtweilen beyliegen-
des Schattenprofil, und ſagen Sie mir frey
raus, ob auf der Woͤlbung dieſer Stirn,
dem Ruͤcken dieſer Naſe, und dem Umriß
dieſes
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