Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.seyn scheinet, den die Natur allen fein or- und J
ſeyn ſcheinet, den die Natur allen fein or- und J
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0129" n="129"/> ſeyn ſcheinet, den die Natur allen fein or-<lb/> ganiſirten Geſchoͤpfen eingepflanzt hat. Wer<lb/> ſieht nicht, daß zwey fremde Haͤhn’ auf ei-<lb/> nem Hofe, eh ſie ihren Wettſtreit anheben,<lb/> und in der Zwiſchenzeit der Ruhe, bevor ſie<lb/> einen neuen Gang beginnen, einander aufs<lb/> ſchaͤrfſte phyſiognomiſiren? Die Katzen des-<lb/> gleichen, ſind die unverdroſſendſten aushar-<lb/> rendeſten Phyſiognomiſten, die wahreſten<lb/> Gegenſtaͤnde der Kunſt, eines beſondern<lb/> Fragments, oder eines ganzen Bandes<lb/> wuͤrdig, pflegen zu gewiſſen Zeiten Stun-<lb/> denlang mit halbzublinzenden Augen einan-<lb/> der zu beobachten, und ihre phyſiognomi-<lb/> ſchen Entdeckungen ſich wechſelſeitig entge-<lb/> gen zu miaulen. Widder, Stiere, Hirſche<lb/> und andere Thiere, tragen ihren Fehdebrief,<lb/> mit Buchſtaben, die ihrer Gegenpart leſer-<lb/> lich gnug ſind, an der Stirn. Nur das<lb/> Hundegeſchlecht weicht von dieſer allgemei-<lb/> nen Regel ab, pflegt unter ſeines Gleichen,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [129/0129]
ſeyn ſcheinet, den die Natur allen fein or-
ganiſirten Geſchoͤpfen eingepflanzt hat. Wer
ſieht nicht, daß zwey fremde Haͤhn’ auf ei-
nem Hofe, eh ſie ihren Wettſtreit anheben,
und in der Zwiſchenzeit der Ruhe, bevor ſie
einen neuen Gang beginnen, einander aufs
ſchaͤrfſte phyſiognomiſiren? Die Katzen des-
gleichen, ſind die unverdroſſendſten aushar-
rendeſten Phyſiognomiſten, die wahreſten
Gegenſtaͤnde der Kunſt, eines beſondern
Fragments, oder eines ganzen Bandes
wuͤrdig, pflegen zu gewiſſen Zeiten Stun-
denlang mit halbzublinzenden Augen einan-
der zu beobachten, und ihre phyſiognomi-
ſchen Entdeckungen ſich wechſelſeitig entge-
gen zu miaulen. Widder, Stiere, Hirſche
und andere Thiere, tragen ihren Fehdebrief,
mit Buchſtaben, die ihrer Gegenpart leſer-
lich gnug ſind, an der Stirn. Nur das
Hundegeſchlecht weicht von dieſer allgemei-
nen Regel ab, pflegt unter ſeines Gleichen,
und
J
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