Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.ist dem menschlichen Auge viel angemesse- Jch. Wenns an Landplagen gebricht, lang
iſt dem menſchlichen Auge viel angemeſſe- Jch. Wenns an Landplagen gebricht, lang
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iſt dem menſchlichen Auge viel angemeſſe-
ner als der grelle Sonnenſchein. Das me-
lancholiſche Helldunkel einer Geraͤuſchloſen
Mondennacht, ſchließt das Herz zu ſanften
Gefuͤhlen auf. Was kan ich beſſers thun,
als mich dieſer Gefuͤhle meiner Zuhoͤrer be-
maͤchtigen, um meinem Vortrag den Ein-
gang in ihr Herz zu erleichtern, und welch
Mittel iſt zu dieſer Abſicht unſchuldiger und
zugleich wirkſamer?
Jch. Wenns an Landplagen gebricht,
oder an andern Himmelszeichen, ſo wuͤßt
ich nichts das geſchickter waͤr, einen ruͤhren-
den Eindruck aufs Herz zu bewirken, als
eine Andachtsuͤbung im Mondſchein, habs
heut an mir ſelbſt empfunden. Das be-
weißt mir eben Jhre Paſtoralklugheit, daß
Sie bey dem ietzigen Mangel an Landpla-
gen, ein neues Vehikulum die frommen Ge-
fuͤhle Jhrer Gemeinde zu unterhalten aus-
geſpaͤhet haben. Hat der Mond ſchon ſo
lang
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen03_1779/162>, abgerufen am 16.07.2024. |