Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.selt; die Hand in Hand ihr wechselseitiges Alle
ſelt; die Hand in Hand ihr wechſelſeitiges Alle
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0070" n="70"/> ſelt; die Hand in Hand ihr wechſelſeitiges<lb/> Gluͤck, um ihrer Selbſtheit willen befoͤrdern<lb/> ſollten und koͤnnten, vom Sturm und Drang<lb/> der Leidenſchaften getrieben, nach Hebel und<lb/> Brechzeug greifen, die Veſte ihres Gluͤcks<lb/> zu untergraben und einzuſtuͤrzen? Was ſoll<lb/> man von den Solitaͤren erwarten, die mit<lb/> keinem ihrer Mitgeſchoͤpfe ſo eng zuſammen<lb/> verbunden ſind, als Mann und Weib, die<lb/> nur zu Befriedigung ihres Jchs da zu ſeyn,<lb/> und wie die Giftſpinnen ihrer Struktur nach<lb/> beſtimmt ſcheinen, von Beute zu zehren, die<lb/> Leben und Odem hat? denn ſagen Sie mir,<lb/> wozu nuͤtzen dieſe ſauertoͤpfiſchen, leute-<lb/> ſcheuen Jnſekten, die auch beym Begat-<lb/> tungswerk mit Argwohn und Mißtrauen ſich<lb/> einander nahen, und des Auffreſſens gewaͤr-<lb/> tig ſind; als betruͤgliche Netze zu ziehen,<lb/> und mit ihren unbeweglichen Argusaugen,<lb/> den armen Etourdis, den Fliegen aufzulau-<lb/> ren, um ihnen das Mark auszuſaugen.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Alle</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0070]
ſelt; die Hand in Hand ihr wechſelſeitiges
Gluͤck, um ihrer Selbſtheit willen befoͤrdern
ſollten und koͤnnten, vom Sturm und Drang
der Leidenſchaften getrieben, nach Hebel und
Brechzeug greifen, die Veſte ihres Gluͤcks
zu untergraben und einzuſtuͤrzen? Was ſoll
man von den Solitaͤren erwarten, die mit
keinem ihrer Mitgeſchoͤpfe ſo eng zuſammen
verbunden ſind, als Mann und Weib, die
nur zu Befriedigung ihres Jchs da zu ſeyn,
und wie die Giftſpinnen ihrer Struktur nach
beſtimmt ſcheinen, von Beute zu zehren, die
Leben und Odem hat? denn ſagen Sie mir,
wozu nuͤtzen dieſe ſauertoͤpfiſchen, leute-
ſcheuen Jnſekten, die auch beym Begat-
tungswerk mit Argwohn und Mißtrauen ſich
einander nahen, und des Auffreſſens gewaͤr-
tig ſind; als betruͤgliche Netze zu ziehen,
und mit ihren unbeweglichen Argusaugen,
den armen Etourdis, den Fliegen aufzulau-
ren, um ihnen das Mark auszuſaugen.
Alle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |